Fiepend ließ ich mich neben meinem Frauchen, einem jungen Mädchen mit kurzen blonden Haaren, nieder. Sie saß auf dem "Sofa", wie es meine Zweibeiner nannten und kritzelte in ein Buch.
Es war wieder einer dieser Tage, an denen nur sie hier war. Frauchen, ihre Mutter, war nicht da, genauso wie Herrchen. Und so hatte sich mein Frauchen "Mac" sich bereit erklärt, auf mich aufzupassen. Das war aber vollkommen falsch, denn ich war es welche alles hier beschützte! Sobald das Tor auf und zu ging, jemand die Treppe runter polterte oder auch nur die Blechbüchsen der Menschen, alles war eine mögliche Gefahr!
Nur leider verstand das meine Familie nicht, denn sie riefen nur meinen Namen wenn ich erneut bellte. Der Bruder von Mac, wohl am wenigsten. Er reagierte genervt auf meine Versuche, ihm Gefahr zu sagen und achtete kaum darauf.
Ich hatte gestern Abend, wieder einer der Tage wo diesmal nur David da war, mitbekommen wie er sich bei seiner Mutter beschwert hatte wie "anstrengend" ich sei. Daraufhin hatten beide laut gebellt, in einer Sprache die ich nicht verstand, und ich hatte mich auf das Sofa gesetzt, auf welchem Mac saß und mir den Bauch kraulte.
Das war mit Abstand das beste, denn sie tat es fast jeden Tag! Sei es wenn die anderen wieder bellten, wir alleine waren oder früh morgens. Und ich brauchte nicht mehr tun als zu ihr zu gehen und sie anzuschauen!
Ich kenne meine Familie schon seit ich klein war. Damals hatte ein Freund von ihnen mich aus einem Käfig, in welchem noch viele andere Hunde saßen, geholt und mich zu ihnen gebracht. Ich weiß noch ganz genau wie sehr Mac, damals noch um einiges kleiner, gestrahlt hatte. Jeder hatte sich gefreut dass ich da war und nach einigen Stunden fühlte ich mich schon wie Zuhause. Ich weiß nicht, wieso die anderen Hunde in dem Käfig saßen, aber sie tun mir leid. Ob sie vielleicht inzwischen eine genauso tolle Familie haben wie ich? Glaube wohl kaum, denn so eine Familie gibt es nur einmal!
Manchmal, ganz selten, ist auch noch ein größeres und älteres Mädchen zu Besuch. Sie heißt Nadine, soweit ich das verstanden hab und abends darf ich immer mit bei ihr auf der Matratze oder auf dem Sofa schlafen! Das ist toll, und obwohl ich mein eigenes Bett habe, schlafe ich lieber bei meiner Familie. Nur so kann ich sie schließlich beschützen!
Wieder mal strich Mac mir, ohne jeglichen Grund, über mein Fell. Kraulte mich an meinem Bauch, drückte mich oder Strich über meine Brust. Ich lehnte mich gegen sie und sah zu der Tür, welche direkt raus führte. Mac sagte irgendwas von "Braves Mädchen" und ich wusste, da dies öfter der Fall war dass sie sowas sagte, dass ich alles richtig gemacht hatte.
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Mein Name ist Ebi
Short StoryEine kurze Geschichte aus der Sicht meines Hundes Ebi, einem stolzen Dalmatiner-Ritschbeck Mix und 9 Jahre alt.