𝕭𝖎𝖙𝖙𝖊𝖗𝖘𝖜𝖊𝖊𝖙 𝕾𝖊𝖈𝖗𝖊𝖙𝖘 𝖇𝖊𝖍𝖎𝖓𝖉 𝖇𝖊𝖆𝖚𝖙𝖎𝖋𝖚𝖑 𝕰𝖞𝖊𝖘~

~Prolog~

~Die schönsten Blumen wachsen
dort, wo man sie am wenigsten erwartet~
~ -~- ~

Paris, 1630
April

Die letzten düsteren Wolken verschwanden am Horizont und ließen wieder die Sonnenstrahlen hinab auf die Erde treffen.
Das lockte auch die Bewohner von Paris wieder auf die Straßen und der letzte Nebel trug einen angenehmen Geruch mit sich.
Das Pflaster war noch feucht und die Luft schwer von dem Regen der letzten Nacht, doch mit der Wärme stieg auch die Anzahl der Menschen, die sich mittlerweile auf dem Marktplatz tummelten.

Bauern verkauften ihre Waren und die Garde des Königs marschierte geradewegs durch die Menschenmenge.

Der junge Mann, mit dem auffallend großen Hut und dem Wappen auf der Schulter, schlängelte sich durch die Massen und setzte ein charmantes Lächeln auf, wenn er an einer hübschen Frau vorbei kam.
Selten blieb ein Mädchen unbeeindruckt von seinem Charme und warf ihm anschließend einen schmachtenden Blick hinterher.

Sein Schritt war locker, die Hände lagen gelassen an seinem Gürtel, an dem ein Degen und eine kunstvoll gestaltete Pistole baumelten.

Er bog in das große Tor ein und schon dort verschwand sein Lächeln.

Vor ihm erstreckte sich die Garnison.

Eine hölzerne Treppe führte hinauf zu dem Hauptgebäude der Musketiere.
Und ganz oben auf der Treppe stand Treville mit verschränkten Armen und einem kühlen Blick.

Seufzend bereitete er sich innerlich auf das vor was nun folgen würde und stieg die Treppe hinauf.

"Aramis... Du bist zu spät. Wo zum Teufel warst du?", fing da der Hauptmann schon an.

Beschwichtigend hob das Musketier die Hände und drückte sich an ihm vorbei in das Haus.
"Ganz ruhig... Jetzt bin ich doch hier. Was ist denn von so großer Wichtigkeit, dass wir genau heute so pünktlich sein müssen?"

Im Raum angekommen erblickte er schon seine drei Kollegen und besten Freunde.

Athos schüttelte nur den Kopf und d'Artagnan verkniff sich ein Grinsen.

Die Mühe machte sich Porthos allerdings nicht und schenkte ihm ein Grinsen, dass besagte wie genau er wusste, wo er gerade gewesen war.

"Wir bekommen heute hohen Besuch von dem Herzog von Chevreuse."

Überrascht hob Aramis die Augenbrauen.
Die anderen sahen Treville genauso verwundert an.
Auch sie hörten diese Information zum ersten Mal.

"Und wieso solch hoher Besuch?" Fragte nun Athos und trat von einem Bein auf das andere.

"Das weiß ich selbst noch nicht, aber es ist anscheinend von äußerster Wichtigkeit, da er selbst kommen wird. Er residiert in den nächsten Monaten am Hofe des Königs. Dazu kommt noch, dass er, Claude de Lorraine, ein guter Freund des Königs ist."
Erklärte Treville ruhig, doch wenn man ihn gut genug kannte, wusste man, dass auch er mit diesem plötzlichen Besuch überfordert war.

"Und wann wird er hier sein?" Fragte jetzt d'Artagnan.

"Er kann jeden Moment auftauchen, also betragt euch so gut ihr könnt und versucht keinen Ärger zu machen." Dabei sah der Hauptmann jeden von ihnen eindringlich an.