7. Kapitel

214 12 0
                                    

Isabelle

Ein schrilles Geräusch holte mich aus meinem Schlaf. Verwirrt öffnete ich die Augen und verlor dabei jegliche Orientierung.
Es roch angenehm nach einer Mischung aus Zedernholz und Lavendel.

Für einen Moment wollte ich mich wieder in das weiche Kissen kuscheln und weiter schlafen, doch da brachen die Erinnerungen wie eine Sintflut auf mich ein.

Mein Vater! Spätestens jetzt wusste er, dass ich weg war.
Da war dieses schreckliche Quietschen schon wieder.

Verwirrt richtete ich mich auf und bereute es direkt.

Der Alkohol gestern war doch stärker gewesen, als ich dachte.
Hinzu kam, dass ich nie trank.

Ich rieb mir die pochenden Schläfen und bemerkte überrascht, als die Decke herunter rutschte, dass ich völlig unbekleidet war. 

Das hatte ich vollkommen vergessen.

Schnell wickelte ich mich wieder in die Decke ein und entdeckte endlich den Übeltäter für dieses schreckliche Geräusch.

Aramis stand vor dem großen Holzschrank und hatte wohl eben seine Kleidung wieder hinein geräumt. Still musterte ich ihn.

Er trug nur eine Stoffhose und Stiefel.
Überrascht musterte ich die feinen Narben, die sich auf seinem Oberkörper verteilt befanden und erinnerte mich wieder was die Männer hier für einen Job hatten.

Sie waren ausgebildete Kämpfer und Strategen und davon die Besten.

Killer-Maschinen mit Degen und Schusswaffen, wenn man es so wollte.
Doch wie man an den Narben sah, hinterließ dieses Leben auch Spuren.

Ich räusperte mich, da es mir seltsam vorkam ihn zu beobachten.

Sofort drehte er sich um und lächelte, als hätte er darauf gewartet.

"Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?"

Ich nickte und musterte das Bett. Er musste mich gestern hierher getragen haben, nachdem ich eingeschlafen war. Etwas verlegen nickte ich und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. 

"Ja... Danke."

Er lächelte sanft und drehte sich wieder zum Schrank, aus dem er ein weißes Leinenhemd nahm und es sich anschließend anzog.

Dann bückte er sich und hob ein kleines Stoffpacket vom Boden auf, das sich als meine Kleidung herausstellte.

"Hier. Alles wieder trocken.
Ich lass dich Mal alleine."

Er schnappte sich seinen Hut und seine Jacke und verschwand im Nebenraum.

Jetzt hörte ich sogar Stimmen von nebenan. Die anderen waren wohl bereits hier.

Also stieg ich aus dem Bett und zog mich schnell an.

Nachdem ich mein Korsett über dem Hemd angelegt hatte, schlüpfte ich in meine Stiefel und trat hinaus in das Arbeitszimmer.

Auf halben Weg band ich mir die Haare  in einen lockeren Zopf.

Dort erwartete mich schon ein grinsender Porthos, der ein Stück aus einem Laib Brot riss und es sich anschließend in den Mund stopfte.

𝕭𝖎𝖙𝖙𝖊𝖗𝖘𝖜𝖊𝖊𝖙 𝕾𝖊𝖈𝖗𝖊𝖙𝖘 𝖇𝖊𝖍𝖎𝖓𝖉 𝖇𝖊𝖆𝖚𝖙𝖎𝖋𝖚𝖑 𝕰𝖞𝖊𝖘~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt