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Pov Misakis mom

Ein Tag wie jeder andere, wo ich gemütlich auf dem Sofa saß und mir eine beliebige Sendung ansah. Eines war jedoch anders, nämlich Misakis Anruf. Kein üblicher Anruf.

,,Mom, was wenn das alles stimmt?" ,, Beruhige dich, liebes, okay?" Versuchte ich sie etwas zu beruhigen aber sie war weiterhin aufgeregt. Aber das war auch verständlich, denn sie hatte alleine mit Vermutungen die Wahrheit über ihren Vater aufgedeckt.

,,Wusstest du davon?" Fragte die dann vorsichtig ins Telefon und ich riss meine Augen auf. ,,Um Gottes Willen nein. Hätte ich das gewusst, hätte ich versucht ihn zu stoppen. Er konnte mich für was auch immer rum kommandieren aber ich sehe doch nicht tatenlos zu, wenn er zu einem Schurken wird und dir dein Leben zur Hölle machen will."

Es herrschte Stille am Telefon, so wie immer wenn sie nachdachte. Ich konnte mir zu gut vorstellen, wie Misaki gerade nervös auf ihrer Lippe kaute oder aufgeregt mit den Fingern auf die Tischplatte tippte.

,,Tut mir leid für die Anschuldigung, immerhin vertraue ich dir." ,,Liebes, das war keine Anschuldigung sondern eine berechtigte Frage." Nervös schluckte ich den Kloß in meinem Hals runter.

,,Eine Sache weiß ich aber." Sagte ich leise und atmete aus. ,,Was ist es, mom?" Misaki schien sehr aufgeregt und neugierig zu sein. Ich hörte sie einen Block oder so rausholen. ,,Schreibst du dir alles auf?"

,,Ich habe alles was ich bisher weiß aufgeschrieben und ergänze einfach Sachen. Genauso wie, dass dad mir damals verboten hat Kontakt zu anderen zu knüpfen oder dass du und die Eltern der Jungs alle eine Freundesgruppe wart."

,,Du weißt also davon?" ,,Denkis mom hat es mir erzählt und es ist voll okay, dass es nicht du warst. Ich weiß, dass du dich schuldig fühlst, ich kenne dich dafür zu gut, mom." Sie lachte etwas und fuhr fort.

,,Er hatte dir gedroht und verboten was zu sagen und sowas löst sich nicht mal eben auf, alles braucht seine Zeit und du hast dich auch nicht von allem wieder erholt." ,, Natürlich hab ich das, ich bin eine super-mom!" Wir beide lachten etwas.

,,Mom.. ich merke es doch, wenn es dir schlecht geht. Du hast die Sachen überwunden, aber trotzdem denkst du an manches zurück und es liegt wie eine Schwere Last auf deiner Seele die dich runter drückt."

,,Sag mal, willst du Heldin oder Poetin werden? Hör dir mal selbst beim reden zu." Sagte ich lachend und strich mir eine Strähne hinter mein Ohr, ehe ich aufstand und in die Küche ging, um mir einen Kaffee zu machen.

,,Okay. Also, was weißt du?" ,,Dass er von Anfang an auf dich abgesehen hatte. Er wollte aus dir seine Marionette machen. Ich weiß nicht ob du dich daran erinnern kannst, aber du musstest als Kind Tabletten nehmen."

,,Welche.. Tabletten mom?" Ich seufzte. ,,Dein Vater hat deine Spezialität sehr ausgereizt und mit dir viel Trainiert. Das erklärt, warum sie jetzt schon so stark ist." ,,Ja, ich erinnere mich. Und dann?"

,,Er wollte nicht einsehen, dass deine Spezialität dich überlastete und du Schaden daran nahmst, er hat immer weiter gemacht. Deswegen hattest du als Kind eine Zeit mal so oft Fieber." ,,Daher kam das?"

,,Wie gesagt, es ist schon gute 10 Jahre her oder so. Ich habe also heimlich ein Rezept schreiben lassen für dich, welches deine Spezialität unterdrückt. Ich habe es dir immer in dein Trinken unter gerührt. Es hat deine Spezialität um 40% reduziert."

,,40?! Das ist fast die Hälfte! War.. die Spezialität etwa so schlimm?" ,,Sie war nicht schlimm, sie war stark. Dein Vater bemerkte das natürlich aber dagegen konnte er nichts tun. Da begannen unsere Streitigkeiten schon."

,,Warte, also habt ihr euch schon gestritten als ich gerade mal in die Schule ging?" ,,Ja. Wir machten also einen Deal. Du nimmst weiterhin die Medikamente, dafür duftest du keine Kontakte knüpfen." ,,Deswegen? Er hatte dir also damit gedroht?"

,,Ja, das tat er." ,,Warum hast du nie was dagegen getan?" ,,Weil ich gegen ihn nie ankam. Er hätte immer ein Ass im Ärmel gehabt. Ich hab also versucht die Situation unter Kontrolle zu halten, bevor es schlimmer wurde." ,,Danke..." Ich musste lächeln.

,,Er wollte dich heranziehen. Er sagte nie weshalb aber es sah aus als machte er eine Waffe aus dir. Er brachte dir so viel bei, selbst wie du aus dem Gift Gas machen kannst und-" ,,Gas?! Mom das trifft ja auf den Vorfall heute zu! Also war es wirklich er und meine Vermutungen waren berechtigt."

,,Ja.. ich stellte mich natürlich gegen ihn und so fingen wir an uns gegenseitig zu hassen. Damit du aber nicht noch mehr leiden musstest, spielten wir vor dir die glückliche Familie. Du solltest wenigstens uns haben, wenn du schon keine Freunde haben konntest."

,,Aber wieso sagte er mir dann nichts dazu, als ich an die Yuei kam? Er hätte mir doch bestimmt gesagt, dass ich keine Kontakte knüpfen sollte?" ,,Ab da hatte er dich aufgegeben. Als Waffe aufgegeben. Er ließ dich deine Sachen machen, im Gegenzug aber..."

,,Mom?" Ich atmete tief durch. ,,Er sagte mal, er würde dich von der anderen Seite aus treffen, wenn nicht von der selben. Er würde also dir als Feind gegenüber treten." ,,Wieso hast du mir das nie erzählt?"

,,Ich hatte Angst und ich wusste nicht was er damit meinte mit dem 'von der anderen Seite'." ,,Alles gut.. aber jetzt wissen wir es. Die Frage ist nur, wieso. Was hat er vor?" ,,Das weiß ich auch nicht."

,,Okay.. wir sollten da ein anderes mal drüber reden. Ich komme am Wochenende vorbei, okay?" ,,Natürlich, Liebes. Ich freue mich." Ich lächelte wieder und sie lachte leise am Telefon.

,,Ach ja, eine Bitte hätte ich da noch, wenn es okay wäre." ,,Und die wäre?" ,,Daichi wird zur Zeit als gefährlich eingestuft." ,,Ja, habs mitbekommen. Er wird unter Beobachtung gesetzt."

,,Kannst du das übernehmen? Das sollte ihm wenigstens etwas Sicherheit verschaffen und im Notfall versteinerst du einfach seine Spezialität, bevor die anderen Polizisten du schlimmeren Mitteln greifen." ,, Ich werde mein bestes tun und mich dafür einsetzen."

,,Danke mom, du bist die beste!" ,, Natürlich bin ich die beste, also wirklich." Wir beide lachten und redeten noch ein paar Minuten, bis sie auflegte und ich mit meinem Kaffee an Harus Tür klopfte. ,,Haru? Kann ich rein?" ,,Klar."

Ich öffnete die Tür, ging die paar Stufen zum Dachboden hoch und sah, wie er etwas einrahmte. ,,Was ist das?" ,,Ich rahme das Bild ein, dass Misaki mir mal gemalt hatte, es ist ein Wolf." Ich schmunzelte und setzte mich auf Harus Bett.

,,Warum bist du eigentlich hier hoch gekommen? Du willst doch etwas, oder?" Er stellte das Bild auf seinen Schreibtisch und drehte sich zu mir. ,,Du hast eben doch das Telefonat mitgehört, oder? Ich weiß das doch."

,,Ja, und jetzt?" ,,Nun.. ich glaube wir könnten dein helles Köpfchen gebrauchen. Hast du Lust mit mir einen Fall zu lösen." Haru Grinste. ,,Der Fall Herr Kurogawa der Schurke oder welcher." Ich nickte und wir machten etwas.

,,Klar bin ich dabei, ich frag Misaki ob sie mir ihre Notizen zusendet."

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Mal was neues, so ein Kapitel aus der Sicht von Misakis mom xD

Wie fandet ihr es? Und was sind eure Vermutungen, bezüglich Misakis dad? Ideen was er wohl Vorhaben könnte?

Freue mich über jede eurer Vermutungen :D

Bis dann!

𝗞𝗨𝗥𝗢 𝗧𝗘𝗡𝗦𝗛𝗜 DENKI KAMINARIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt