Die Neue Welt

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Wenn dir jemand sagt, dass eine Geschichte wahr ist, kannst du dich darauf verlassen, dass sie es nicht ist. Wie auch immer, das was ich zu erzählen habe, ist absolut wahr.

Ich wurde mit einer Begabung für das Lesen geboren. Okay, so ganz stimmt das nicht. In der 5. Klasse fand ich meine Passion und fing an jeden Tag zu lesen. Ich war verrückt danach. Jedes Mal als mein Vater von der Arbeit mit einem Buch zurückkam, spürte ich schon die Seiten zwischen meinen Fingern. Als früh begabter Schüler, war ich immer allein auf dem Pausenplatz. Klar, wer möchte schon mit einem «Streber» rumhängen? Lesen und schreiben sind die Hobbys eines Strebers und wenn du weder rauchst noch trinkst bist du ein Outsider. Das sind die Ideale meiner Schule. Merkst du worauf ich hinaus will? Meine eigene Welt schien mir schon immer fremd. Ausser meiner Familie und zwei Freunden hat mich niemand so richtig verstanden. So entschied ich mich...

«Ich werde meine Heimat verlassen!», schrie ich gedanklich.

«Aber zuerst lege ich mich schlafen, ich bin nämlich noch zu müde...»

«So etwas braucht Planung und da muss man eben auch ausreichend schlafen.»

«Gute Nacht Jonas.», rief mein Vater.

«Gute Nacht Dad», erwiderte ich.

«Achja, vergiss nicht morgen den Müll rauszubringen», rief mein Vater.

«Ist gut Dad, ich weiss!», rief ich zurück.

«Dad, komm mal kurz her!», rief ich.

...

«Was ist denn mein Junge?»

«Sag mal Dad, denkst du ich bin uncool?»

«Warum in aller Welt solltest du denn uncool sein?»

«Egal, vergiss es.»

«Weisst du, allein der Fakt, dass du mein Sohn bist, macht dich schon cool.»

«Ha-ha... das ist sehr aufmunternd Dad» (ist es nicht)

«Okay, haben dich die Jungs in der Schule wieder vermöbelt?

«Nein, ich habe einfach das Gefühl, dass ich nirgendwo dazu gehöre. Weisst du was ich meine?»

«Klar, ich hatte auch mal so eine Phase. Aber weisst du, du wirst immer einen Platz haben, an den du dich wenden kannst und an dem man dich immer empfangen wird und zwar hier, hier Zuhause.»

«Vergiss das nie.»

«Weisst du was, morgen gehen wir in die Bücherei und du kannst dir zwei Bücher auswählen, die dir gefallen und obendrauf gehen wir noch ein Eis essen. Was sagst du dazu?»

«Hört sich toll an!»

«In Ordnung, schlaf gut und denk nicht mehr darüber nach.»

«Danke Dad, du hast Recht.»

«Ich freue mich schon auf morgen.»


Ich weiss nicht wie, aber mein Dad schaffte es immer mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Nachdem meine Mutter verstorben war an Krebs, wurde mein Vater depressiv. Wäre ich schliesslich auch geworden. Ich meine, du verbringst dein ganzes Leben mit einer Person, die du über alles liebst und von einem Moment auf den anderen, stirbt diese Person. Muss ein schreckliches Gefühl sein. Mein Vater schaffte es aber bald aus dem Loch der Depressionen herauszukommen und ist wieder glücklich geworden. «Das Leben geht weiter», vermochte er immer zu sagen.


*Am nächsten Morgen...*

?: «Aufwachen, es ist Zeit!».

Jonas: «Schnarch... Zzz... Zzz...».

?: «ICH SAGTE AUFWACHEN!».

Jonas: «Wo...?»

Jonas: «Wo bin ich??».

?: «Du musst bald los es ist bereits 8:00 Uhr.»

Jonas: «Los? Wohin?»

?: «Heute findet die Eröffnungszeremonie statt, schon vergessen?»

?: «Deine Freunde kommen dich in zehn Minuten abholen.»

Jonas: «Freunde? Welche Freunde?».

Dad: «Bist du etwa Mr. Ich-verkaufe-Dad-für-dumm oder so? Geh ins Bad und mach dich frisch. Ich werde dir nachher deine Medizin mitgeben.»

Jonas: (Medizin?? EGAL, ich geh mal ins Bad und wasch mein Gesicht.)

...

*öffnet Tür zum Bad*

Jonas: (Wa... WAS IST DAS DENN? Das ist doch nicht UNSER Bad?)

Jonas: «Wo bin ich hier gelandet? Bin ich überhaupt in unserem Haus? Und was macht dieser Knopf hier eigentlich?»

*Klick*

Jonas: «WOAH!»

Jonas: «Das Ding putzt mir die Zähne.»

Jonas: «Okay, beruhig dich Jonas. Das ist alles nur ein Traum.»

...

Jonas: «FUCK, das ist kein TRAUM.»

Jonas: «Entweder ich habe einen 20 Jahre langen Winterschlaf gehalten oder Aliens haben mich entführt und in ein parallel Universum gesteckt.»

Jonas: «Ich hab's, es ist der 1. April und Dad versucht mal wieder einen auf lustig zu machen.»


Es brauchte eine Weile bis ich mich wieder beruhigt hatte. Stell dir vor du wachst auf und das erste was du in deinem Bad erblickst ist eine Hightech Zahnputzanlage, die per Knopfdruck bedient wird. Krass, was? Natürlich hatte ich nicht gewusst was es tat, bevor ich den Knopf drückte.


Jonas: «Okay, ich werde noch verrückt. Das alles ist nicht möglich, aber was soll das ganze hier?»

Jonas: «Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, dass ich so etwas getragen habe, aber in Ordnung ich ziehe es an.»

*Jonas blickt aus dem Fenster*

Jonas: «Da kommen ja schon die angeblichen "Freunde".»

*klingel* *klingel*

Dad: «JONAS! Deine Freunde sind hier.»

Jonas: (Mhm... Er sagte doch erst in zehn Minuten...)

Jonas: «OKAY DAD! ICH KOMME RUNTER»

Dad: «Hier, nimm das. Das ist dein Lunchpaket und dort drin ist auch deine Medizin.»

Jonas: «Ehm... Danke.»

Dad: «Wir sehen uns heute beim Abendritual wieder.»

Jonas: (Abendritual... Ich denke, ich hinterfrage nichts mehr...)

*Tür wird geöffnet*

?: «Guten Morgen Mr. Smith. Sie sehen gut aus heute.»

?: «Morgen Mr. Smith. Ist Jonas bereit?»

Dad: «Guten Morgen Rick und Michael. Er ist so bereit wie ich für die Rente.»

Jonas: (Okay, immerhin hat Dad noch immer denselben schlechten Humor)

Jonas: «Also, i...ich geh dann mal. Bis dann Dad!»

Dad: «Bis dann!»


Danke erstmal, dass du bis hierhin gelesen hast!

Im 2. Kapitel geht es dann weiter, ich hoffe es gefällt dir bis hierhin! :) Über Kritik in den Kommentaren würde ich mich freuen. Hasta luego

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