Eine Zeremonie im Regen

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Die zwei Tage vergingen wie im Flug. Alles war wie zuvor. Yatas Sichtweise hat sich nicht geändert. Egal wie oft er versuchte sich zu integrieren, immer wieder musste er mit Ablehnung rechnen. Selbst Kamamoto hatte keine große Lust ihm zuzuhören. Selbst als er für sich selbst entschied ihm die Sache mit dem Körpertausch anzuvertrauen. Jaaa, er hatte mit Fushimi abgeklärt es niemandem zu verraten - allein weil es sowieso nie einer glauben würde - aber er fühlte sich alleine und unverstanden. Was sollte er sonst tun?

„Heute ist es dann wohl soweit.", sagte Yata zu Fushimi. Sie standen in der Nähe des Hauptquartiers der Blaujacken. „Keine Angst, dir wird alles gezeigt und vielleicht kriegst du das sogar hin mit den Berichten. Alle Anderen dort schaffen es ja auch irgendwie.", grinste Fushimi schadenfroh. „Schneid dich nicht mit dem Schwert Misaki~!" - „Ich habe langsam das Gefühl, dass du dich richtig darüber freust, dass ich verschwinde!" - „Es ist einfach das Richtige." - „Dass ich weggehe! Vergiss nicht mir zu drohen und mich zu hassen, wenn du so sehr auf die Timeline bestehst!!", zischte Yata sauer. „Dann vergiss du nicht das Mal zu verbrennen! Viel Spaß mit den Schmerzen!" - „Keine Sorge! Du und dieser Drecksverein könnt mich mal!!!" Brüllend schlug Yata seinen eigentlichen Freund zur Seite und ging in die Richtung von Scepter4.


Dass gerade Yatagarasu Homra als Drecksverein bezeichnet... Niemals hätte Fushimi damit gerechnet! Hätte er je mit jemandem gewettet, hätte er alles verloren. Irgendwie bereute er es ihn so provoziert zu haben. Andererseits fühlte er sich gut damit. Es gefiel ihm irgendwie wie sich das Ganze entwickelte, doch warum konnte er sich nicht erklären. Er drehte sich um und ging zurück zur Bar. Wieso fühlte er sich hier auf einmal so wohl? Yata war ihm immer am Wichtigsten gewesen und trotzdem hat er ihn nicht beachtet. Er hat ihn vergessen! So war das also? Der Skater war damals zu abgelenkt gewesen von den Leuten hier? Von seiner neuen Umgebung? „Ich wollte es ihm heimzahlen... ihm zeigen wie ich mich fühlte, damit er mich versteht und jetzt sind wir wieder im Streit.", murmelte er. „Was meinst du Yata?", fragte Kamamoto und setzte sich neben ihn. „Ah äh nichts ich habe einfach laut gedacht...", antwortete er und stand auf. „Ich äh dreh dann mal ne Runde oder so..." Er sah zur Uhr und ging dann zur Tür. Draußen beschleunigte er sein Tempo immer weiter, bis er schließlich an seinem Ziel zum stehen kam. Scepter4. Bei der Szene, die sich vor ihm abspielte, spürte er einen stechenden Schmerz. Er sah sich, wie er vor dem blauen König kniete. Nur war es nicht wirklich er.


Nachdem Yata die Einrichtung betrat, wurde er von Akiyama in Empfang genommen und auf direktem Weg zum blauen König, Reisi Munakata gebracht. Er lächelte ihn an und bat ihm den Platz vor seinem Schreibtisch an. Ohne ein Wort zu verlieren setzte er sich hin. „Also hast du es dir überlegt und möchtest uns beitreten?", fragte er nach einem Moment der Stille. Ein Fragezeichen schwebte über dem Kopf des Skaters. Überlegt? Hatten sich die beiden etwa schon darüber unterhalten? „Ähm.. J-Ja. Ja ich will zu Scepter4! Homra ist nicht mehr meine Familie.. Sie war es wohl noch nie.", antwortete er, mit gesenktem Blick. „Okay gut. Dann beginnen wir gleich! Bitte zieh dich um. Deine Uniform hängt im Zimmer nebenan." Nickend stand Yata auf und ging ins andere Zimmer. Wie versprochen hing die blaue Uniform am Haken und mit einem Seufzer zog er sich sogleich um. Anschließend folgte er seinem König in Spe nach draußen. Sie hielten die Zeremonie im Regen ab. Doch das war Yata egal. Seine Gedanken flogen zurück zu Homra. Er dachte daran, wie er behandelt wurde. Weggeschickt, ignoriert.. Und dann dachte er aber an Tatara. Er war da! Die ganze Zeit! Und das Schönste, er war am Leben! Kleine Tränen rannten seine Wangen hinab. Doch da das Wetter zu seinen Gunsten war, fiel das nicht auf. Er blickte auf und nahm das Schwert, Subaru, entgegen. Die Macht des blauen Königs umhüllte beide. Es war irgendwie warm und fühlte sich sicher an. Als wären alle Sorgen vergessen.


Lächelnd erhob er sich und sah seinen neuen König an. „Danke Munakata! ... ich meine Captain!" - „Willkommen, Fushimi!", antwortete er schmunzelnd.

Sie gingen rein. Vor dem Tor stand noch immer Saruhiko, der alles ungläubig beobachtet hatte. Yatagarasu war gerade an seiner Stelle Scepter4 beigetreten...


Eine Frage der PerspektiveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt