Prolog

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Und sie ragen in den Himmel wie tausende Flammen die vor der Dunkelheit flüchten. In strahlendem Gelb und feurigem Rot erleuchten sie die Abendstimmung. Sie spiegeln sich im seichten Wasser des Sees wie Gesichter die nach Schönheit suchen. Einzelne suchen den Weg zu ihren Spiegelbildern und berühren die Glätte der Oberfläche. Wie Balletttänzerinnen gleiten sie übers Wasser. Die Berührung löst winzige Wellen aus die sich langsam in alle Richtungen ausbreiten. Ich setzte mich an das Ende des Stegs und lasse meine Füße ins Wasser hängen. Ich tue es den Tänzerinnen vor meinen Augen gleich und berühre leicht die spiegelglatte Oberfläche. Meine Zehenspitzen gleiten ganz langsam immer tiefer in die Dunkelheit hinein. Und ich fühle die Kälte des dunklen Unbekannten die sich nun ganz um meine Füße schlingt, wie eine Schlange kriecht sie schleichend meine Beine hinauf. Doch die letzten Strahlen der Sonne beschützen meine Seele noch vor den Tücken der Dunkelheit. Als meine Beschützerin hinter den Rocky Mountains verschwindet ziehe ich meine nun klatschnassen Beine aus dem Wasser. Jetzt ist der See nur noch ein dunkles, tiefes Loch, dass droht einen in die Tiefe zu ziehen wenn man nicht Acht gibt. Ich schüttle die winzigen Wassertropfen auf meinen Beinen dorthin zurück wo sie herkamen und richte mich langsam auf bis ich meine volle Größe erreicht habe. Noch ein Mal lasse ich meinen Blick über den glatten See schweifen.
Seit ich hier bin geht dieser, auf den ersten Blick, unscheinbare See mir nicht mehr aus dem Sinn. Am Tag ist er wie ein Spiegel in dem man, wenn man genau hinschaut, seine Seele sehen kann. Doch so bald ihn das Licht verlässt, wird er zu einem Schwarzen Loch das jeden Schimmer auf Wärme bin und Hoffnung verloren hat.

Mein Leben- mit dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt