#3 Seijoh - MatsuHana

802 35 5
                                    


- AU: Soulmates –

P.o.V.: Makki

Die Straße war ein gefährlicher Ort, dies wusste ich zu genüge. Ich war schließlich auf ihr aufgewachsen, hab schon vieles gesehen, was man in meinem Alter noch nicht gesehen haben sollte. Richtig arbeiteten, konnte ich nur als Keller in einem Puff, bei dem Rest bräuchte ich einen festen Wohnort, der auch angemeldet wäre. Allerdings lebte ich mit meiner ‚Familie' nur in einem verlassenen Theater zusammen mit Straßenhunden und Ratten. Leider gab es eine Sache, was mich zu dieser Zeit sehr beschäftigte. Denn jeder aus meiner Familie hatte seinen Soulmate schon gefunden. Selbst Akira und Yutarou, die Jüngsten unserer Gruppe, hatten sich selbst als Soulmates gefunden. Von Chikara und Ryu möchte ich erst gar nicht anfangen. Allerdings waren die Schlimmsten Haijime und Tooru. Der Unterschied zwischen ihnen war, dass sie alle unterschiedliche Soulmates Zeichen besaßen. Die Jüngsten hatten das Soulmark, dass sie seit ihrer Geburt mit unsichtbaren Fäden verbunden waren, welche nur Terushima sehen konnte. Chikara und sein Freund besaßen das Soulmark mit dem Male, welches bei der ersten Berührung zweier Soulmates entstand. Und unsere Schlimmsten hatten das Soulmark, dass sie, wenn sie sich was auf den Arm schrieben, es auch auf der Haut des Soulmates erschien. Das Ganze war einfach ätzend. Vor allem, wenn Oikawa einen damit aufzog. Er hatte auch leicht Reden mit diesem Aussehen und seinem Kindheitsfreund, den er schon von da an kannte. Die Beiden waren nun schon 7 Jahre zusammen und mit meinen 21 Jahre kann es echt frustrierend sein, noch nicht mal eine einzige Beziehung gehabt zu haben. Obwohl ich viele Jahre damit verbracht hatte, herauszufinden, was mein Soulmark war. Oikawa meinte schon, dass es sein kann, dass ich einfach keinen Soulmate habe, aber ich wollte die Hoffnung noch nicht aufgeben. Und morgen war mein absoluter Hasstag, neben meinem Geburtstag. Valentinstag. Ein Tag, den nur junge Pärchen brauchten, weil sie nicht verstanden, dass man seinem Partner auch im ganzen restlichen Jahr sagen sollte, dass man ihn liebt. Seufzend drehte ich mich zum achten Mal auf der Matratze und versuchte einzuschlafen. Warum konnte ich nicht schlafen? Möglichst leise kämpfte ich aus meinem provisorischen Bett und zog mir meine dunklen Sachen an. Ohne weitere Vorkommnisse stand ich schlussendlich vor unserem Zuhause und atmete tief die Luft ein. Mein Appetit meldete sich und müde machte ich mich auf den Weg zum nächsten 24 Stunden Laden. Geld hatte ich zwar nicht mit, aber es wäre nicht, das erste Mal das ich was klauen würde. Mit meiner schwarzen Kapuze im Gesicht betrat ich den kleinen Laden. Zu meinem Glück schienen noch zwei andere Personen außer dem Kassierer in Laden Ushijima zu sein. Ein älterer Mann und ein junger grauhaariger Student. Und wenn ich es richtig gesehen hatte, war auch nur der älterer Ushijima an der Kasse. Zwischen den Reihen verschwindend sah ich mich nach irgendwas Leckeren um. Auf ein Getränk hatte ich keine Lust. Vielleicht eine Schokolade, die würde ich auch hier unbemerkt herausbekommen. Am Süßigkeiten Regal angekommen schnappte ich mir zwei Schokoladen und ließ sie unbemerkt in meiner Hoodietasche verschwinden, dies dachte ich zu mindestens. Gerade wo ich wieder aus der Tür rauswollte, tauchte eine weitere Person vor mir auf und umfasste meinen rechten Oberarm. „Möchtest du das nicht bezahlen?", fragte eine tiefe Stimme, die der neuen Person gehörte, ruhig. In Schockstarre wanderten meine Augen nach oben und erblickten einen jungen Mann mit schwarzen kurzen, aber lockigem Haar. Sein Gesichtsausdruck schien lustlos und doch so provokant. Als sich sein Augenausdruck in Erkenntnis und Überraschen veränderte, stieg in mir pure Panik auf. Zappelnd versuchte ich mich los zu reißen, was zum Anlass hatte, dass sich der Druck nur verstärkte. „Komm wir gehen erstmal rein", meinte der Schwarzhaarige. In meiner Situation hätten andere vielleicht nicht so reagiert, aber mein Blick wurde mit purer Panik vernebelt, was alles passieren könnte. Stark trat ich dem Größeren in den Magen, was dazu führte, dass er mich losließ und so schnell wie ich konnte rannte ich los. Weg von den Personen, dem Laden und vor allem meinem aufkeimenden schlechten Gewissen den Schönling gegenüber. In meinem inneren Auge sah ich es schon. ‚Helfender Schönling wird von einem Obdachlosen verprügelt'. Außer Atmen kam ich an meinem Zuhause an und kämpfte mich noch die Leiter zum Dach, welche sich über das Zweistöckige Gebäude zog, hoch. Oben angekommen ließ ich meine müden Knochen zu Boden sinken, nur um dann meine Beute hervorzuziehen. Genüsslich und auch ein wenig stolz auf mich aß ich eine Hälfte der Nougatschokolade und beobachtet das Geschehen der Stadt. Es war vielleicht nicht das ideale Leben, aber man gewöhnt sich daran. Erst nach Stunden machte ich mich auf den Weg wieder ins Gebäude und legte mich schlafen, das Brennen an meinem rechten Oberarm ignorierte ich dabei. Es war halb vier am Morgen und für mich war es kein Problem, da meine Schicht erst um 14 Uhr beginnen würde.

Valentin of Love  ~ [HQ!!] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt