Celie
Ich und Eric stehen in der Reihe fürs einchecken und schweigen uns an. „Sag mal, wie gut kannst du Französisch?" Überrascht, dass er mir diese Frage stellt, drehe ich mich zu ihm. Ich zucke mit den Schultern und antworte: "Ich denke ziemlich gut. Meine Tante hat mit mir immer Französisch oder Deutsch gesprochen wenn ich bei ihr war." Er sieht mich verwundert an. "Du sprichst Deutsch? Davon hab ich ja gar nichts gewusst." Ich drehe mich kommentarlos wieder um, weil ich keine Lust habe mit ihm über meine Sprachkenntnisse zu sprechen. "Bekomme ich denn keine Antwort?" Kommt es von hinten. Ich rücke in der Reihe vor und antworte ihm unfreundlich: "Nein. Es geht dich ja auch gar nichts an." Eric brummelt was vor sich hin, nervt mich aber nicht weiter.
Endlich sind wir durch die Kontrolle durch und suchen uns in einem der vielen Restaurants einen Platz um zu frühstücken. Kaum sitzen wir, bekomme ich eine SMS. Dankbar für die Ablenkung, da Eric gerade etwas sagen will, fische ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schaue wer mein Erlöser ist. Es ist Lucy. Neugierig öffne ich die SMS.Hei Süsse!
Ich wollte dich nur noch einmal daran erinnern dass du diese komischen Tabletten einnehmen musst bevor ihr abfliegt.
Ich vermisse dich schon jetzt.Lucy <3
Ich muss anfangen zu grinsen. Neugierig lehnt sich Eric über den Tisch um sich die Nachricht anzuschauen. Bevor er etwas lesen kann, schiebe ich seinen Kopf mit spitzen Fingern zurück und schnippe ihm gegen die Stirn. Er reibt sich beleidigt die Stirn und sieht mich empört an. Demonstrativ nehme ich die Speisekarte und schaue das Angebot durch. "Was sollte das? Es tut nämlich verdammt weh."Genervt schaue ich ihn über den Rand der Speisekarte an und antworte ihm mit arrogantem Tonfall: „Tja, kommt davon wenn man sich in die Privatsphäre anderer einmischt" Eric schnaubt empört. „Ich wollte nur wissen wer dein Freund ist." Verständnislos sehe ich ihn an und antworte: „Das war nicht mein Freund, ich hab ja nicht einmal einen. Die SMS war von Lucy" Eric scheint zu überlegt und seine Augen wurden immer grösser. „Du meinst du und Lucy..." Oh Gott er denkt doch nicht dass ich mit Lucy zusammen bin. „Himmel, nein. Ich und Lucy sind nicht lesbisch. Warum denkst du immer so pervers, dein Hirn müsste eigentlich auch noch eine andere Denkweise beherrschen." Eric zuckt mit den Schultern. „Ist doch logisch dass ich das denke. Alle Mädchen in der Schule oder der Umgebung haben entweder einen Freund oder stehen auf mich. Doch ihr beide, habt weder einen Freund, noch steht ihr auf mich. Da ist es doch naheliegend dass ich denke dass ihr lesbisch seid." Ich sehe ihn gleichgültig an und antworte mit ruhiger Stimme: „Du hast uns eben noch nie Feiern sehen." Ich lehne mich ganz ruhig zurück doch innerlich koch ich vor Wut.
Zu seinem Glück kommt die Kellnerin in dem Moment. „Was darf's denn sein?" Da Eric nicht weiss was 'Ladys first' heisst, bestellt er zuerst. „Ich nehme einen schwarzen Kaffee und ein celebration Rührei." Die Kellnerin ist etwa 17 und macht dass wahrscheinlich als Ferienjob. Als sie die Bestellung von Eric aufgeschrieben hat, erkundigt sie sich nach meinen Wünschen. „Ich nehme den Frühstücksteller, einen Erdbeersmoothieund einen Milchkaffe." Sie schreibt alles auf und verschwindet Richtung Küche. Damit ich nicht mehr das dämliche Grinsen von Eric anschauen muss, nehme ich mein Buch hervor und lese weiter.
Im Buch geht es um ein 15 jähriges Mädchen das in Ghana lebte und verheiratet wurde. Er war schon 33 und hat sie oft vergewaltigt und geschlagen. Wenn sie Schwanger wurde holte er einen Pfuscher um das Kind abzutreiben. Ihr Vater glaubte ihr nie, als sie ihm die Taten ihres Ehemannes beichtete. Ihre Mutter und ihre Schwester glaubten ihr und planten gemeinsam eine Flucht in ein Kloster.
„Was liest du da?" Genervt schaue ich auf. „Geht dich nen Scheiss an." Unbeeindruckt zupft er mir mein Buch aus den Händen und liest den Klappentext. Eric sieht mich mit gerunzelter Stirn an und bricht in Gelächter aus. So laut, das sich einige Leute zu uns umdrehen und den Kopf schütteln. Ziemlich wütend kicke ich ihm ins Schienbein. Sein Gesicht wird zu einer schmerzverzerrten Maske. Jetzt bin ich die, die lacht. „Tja mein lieber. Das hast du davon." Bevor ich mein Buch zurück erobern kann, kommt die Kellnerin mit unserer Bestellung. „So ihr beiden, hier das Rührei und der Kaffee und hier der Frühstücksteller, der Smoothie und der Milchkaffe." Sie stellt alles auf den Tisch und als sie mein Buch bei Eric entdeckt quietscht sie entzückt auf. „Das Buch ist der Hammer! Liest du das? Ich liebe es!" Eric wirkt etwas überrumpelt, fasst sich aber schnell wieder. „Ja das ist meins, aber es ist mir ein wenig peinlich das du dass jetzt gesehen hast." Die Kellnerin nickt verständnisvoll und ich muss mein Lachen mit einem Husten verdecken. Eric sieht mich böse an und wendet sich wieder der Kellnerin zu. Bevor er mit seinem Gesülze weiter macht, ergreife ich die Flucht. Als ich dabei bin durch einen Souvenirladen schlendere, bekomme ich eine Nachricht von Eric.
Du kannst wieder kommen. Sie wollte nicht meine Nummer sondern deine! -.-
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Wieso du? {Pausiert}
HumorDie wilde Celie nimmt unfreiwillig an einem Schüleraustausch nach Paris teil. Ihr arroganter Mitschüler Eric begleitet sie. Celies leben wird auf den Kopf gestellt, als sie wegen einem Problem mit ihrer Gastfamilie jemanden kennenlernt. Auch für Eri...