V

69 1 0
                                    

Sie schloss die Tür auf und trat ein. Empfangen wurde sie von einer unheimlichen Stille, doch das war sie gewöhnt, denn sie lebte schon lange alleine. Sie schälte sich aus ihrer nassen Jacke, denn es hatte furchtbar zu regnen angefangen kurz nach Sonnenuntergang, und versuchte ihre leicht feuchten natürlich schwarzen Haare aus ihrem Gesicht zu streichen. Niemand wusste wie ihre natürlich schwarzen Haare gemeinsam mit ihrer ungewöhnlich blassen Haut zustande kamen, die Ärzte hatten sich schon in ihrer Kindheit auf einen Gendefekt festgelegt. Glücklicherweise hatte dies nie andere Folgen für sie gehabt, was sie sehr begrüßte. Als auch die letzte Strähne, die sich ihrem Zopf entwunden hatte, aus ihrem Gesicht verschwunden war, entledigte sie sich endlich seufzend ihrer Schuhe und ging auf Socken mir ihrer Tasche erst ins Wohnzimmer und dann in die Küche. Enttäuscht musste sie dort feststellen, dass nichts mehr da war aus dem man sich flott etwas gutes zum Essen machen konnte und so begann sie, nachdem sie Musik angeschaltet hatte, singend und tanzend zu kochen. Sie bemühte sich möglichst leise zu sein um ihren neuen Mitbewohner nicht zu wecken falls dieser schlafen sollte. Als das Essen soweit vorbereitet war lehnte sie sich mit geschlossenen Augen an die Arbeitsplatte und lauschte stumm der Musik bis ihr Wecker klingelte und sie erinnerte, dass sie auch den anderen noch hohlen wollte. Also raffte sie sich auf und verließ die Küche. Im Flur hielt sie kurz inne und überlegte ob sie ihn wecken sollte falls er schlief und entschied sich dafür, da er vermutlich noch nichts gegessen hatte, denn sie hatte weder Müll von Bestelltem gefunden, noch war etwas aus dem Kühlschrank verschwunden gewesen. Sie durchquerte also den Flur und stand dann vor der Tür zum Zimmer des Dunkelhaarigen, sie klopfte erst leise, dann etwas lauter bevor sie auch versuchte ihn anzusprechen, doch er reagierte nicht. Leise öffnete sie also die Tür und streckte ihren Kopf herein. Das Bild was sich ihr zeigte war wie aus einer anderen Welt. Loki lag dort schlafend auf seinem Bett. Der Raum war komplett dunkel bis auf eine kleine Lampe die sein Buch beleuchtete und es erweckte den Eindruck als würde es leuchten und sanft im Licht schimmern. Auch seine Hand, das einzige was von ihm beleuchtet war, schimmerte in einem sanften Blau, was ihm einen überirdischen Glanz verlieh. Sie trat näher und es schien als würde das Licht heller werde je näher sie ihm kam und als sie so weit um ihn herum gegangen war, dass sie sein Gesicht sehen konnte, blieb sie erstaunt stehen. Seine Haut war Bläulich und von feinen etwas dunkleren Linien durchzogen. Sie kniete sich neben das Bett auf den Boden und näherte sich mit ihrer Hand langsam seinem Gesicht. Als sie die Haut berührte bemerkte sie wie ungewöhnlich kalt er sich anfühlte. Sie warf einen Blick auf das Buch welches aufgeschlagen unter seiner Hand lag und wunderte sich, denn die Schrift darinnen schien vor ihren Augen zu verschwimmen. Sie blinzelte einmal und wand ihren Kopf ab, dann strich sie noch einmal über die kalte Haut seiner Wange bevor sie sachte an seiner Schulter rüttelte.
Er schreckte sofort hoch und sah sie an. Kaum war er bei Bewusstsein war seine Aufmerksamkeit voll auf sie gerichtet und es war kein Anzeichen mehr da, dessen was sie nur Sekunden vorher bewundert hatte.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 06, 2020 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Never ForgottWo Geschichten leben. Entdecke jetzt