0. Prolog

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Hey ihr lieben ^^. Willkommen zu meiner neuen Geschichte, ab sofort werde ich jedes Wochenende, ein Kapitel schreiben 😍. Viel Spaß.♥️

Ich lief die Straße mit meiner Oma Quie entlang. Sie hat weißes, kurzes und lockiges Haar. Ein faltiges Gesicht, auf dem stets ein Lächeln war und sie hat immer einen Haufen spannender Geschichten parat, wie jede Oma, sollte man meinen. Sie wohnt in San Francisco. Ich liebe diese Stadt. Leider wohne ich in Sacramento.
"Ich möchte, wenn ich groß bin, hier studieren", sagte ich zu Quie. Gütig lächelte sie mich an. In ihrer Gegenwart unglücklich zu sein, schien fast unmöglich.
"Und ich möchte zu dir, nach San Francisco."
"Aria, du bist acht Jahre alt. Leider wirst du noch eine Weile warten müssen, bis es in deiner Macht steht, dass zu entscheiden. Aber ich freue mich schon drauf, wenn es wirklich jemals so sein wird." Nun kamen wir gemeinsam an der Golden Gate Bridge an. Dort saßen wir im Sommer jeden Abend zusammen und sahen auf die Oakland Bay hinaus. Ein weißer Nebelteppich hatte sich auf dem Wasser gebildet und ein leichter Luftzug umspielte mein Haar. Fröstelnd zog ich meine Jacke enger um mich. Gemeinsam setzten wir uns an den Rand der Brücke und ließen die Beine herunterbaumeln.
"Aria?", erklang ihre samtweiche Stimme, neben mir.
"Hmm?"
"Siehst du die große Insel dort hinten?", sie deutete mit ihrem Arm in die Richtung, einer grünen Insel mit Felsen am Horizont. Heftig nickte ich.
"Das ist die Angel Island." Überrascht sah ich sie an.
"Wieso Angel Island?", fragte ich, während sie einen Arm um mich legte. Vorsichtig zog sie mich näher an sich heran.
"Weil auf dieser Insel alle Arten von Fabelwesen leben." Erstaunt riss ich die Augen auf.
"Siehst du die Lichter auf der Insel?" Ich kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
"Die Glühwürmchen?"
"Nein, mein Schatz. Das sind Elfen."
"Sind Elfen nicht die Wesen, die Flügel und spitze Ohren haben?" Eindringlich sah sie mich an.
"Nein, das sind Feen." Meine Augen wurden noch größer.
"Wooow.", sagte ich ehrlich erstaunt. Nun musste sie kichern. Ein lauter Knall ertönte und hinter uns drang ein helles, flirrendes Licht hervor. Erschrocken drehten wir uns um und standen auf. "Was war das?", fragte ich. "Das kam aus dem Golden Gate National Park, oder?", rief ich verwundert. Angestrengt sah Quie in die Richtung, aus der das Licht kam. "Gehen wir.", beschloss sie. Ich stellte keine weiteren Fragen mehr, weil ich das Gefühl hatte, dass sie lieber nicht darüber reden wollte.

Am nächsten Tag musste ich wieder nach Hause. Quie stand mit mir vor dem Zug und gab mir gefühlte hundert Küsse. "Iiih.", sagte ich und wischte mir mit dem Pullover über die Wangen. Sie hatte Tränen in den Augen. "Ich habe dich lieb Quie.", verabschiedete ich mich mit einer letzten Umarmung. "Ich dich auch, Aria. Wir sehen uns in den Herbstferien."
"Ich werde jede Sekunde bis dorthin zählen", rief ich noch, bevor die Tür von dem Zug sich schloss. Auch wenn ich nur bis hundert Zählen kann, fügte ich im Kopf hinzu. Dann setzte ich mich auf meinen Platz und sah den ganzen Weg über aus dem Fenster.

Ich musste eingeschlafen sein, denn ich bekam erst mit das wir angekommen waren, als der Zug quietschend zum Stehen kam. Stürmisch sprang ich auf und zog mein Gepäck hinter mir her. In der linken Hand hielt ich meinen Rollkoffer und im rechten Arm meinen Teddy Ellie. Aufgeregt stürmte ich auf den Bahnsteig, doch niemand war da. Ich suchte die Underground ab, ich fand sie nicht. Vielleicht haben sie sich verspätet, dachte ich und wartete am Eingang. Dann wurde es langsam dämmrig draußen. Im Bahnhof wurde es derweil immer leerer. Panisch schrie ich auf, woraufhin sich ein paar Leute zu mir drehten. Sie würden mich doch nicht vergessen haben? Mittlerweile war es stockdunkel. Liebten sie mich etwa nicht mehr? Ich wurde von Trauer und Dunkelheit eingehüllt. Schluchzend ging ich zu Boden und hielt mich an der Stelle wo mein Herz war. Ich hatte zu weinen begonnen und mein Kopf war leer.

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