Kapitel 4

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Hitomi hatte eine ziemlich unruhige Nacht hinter sich

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Hitomi hatte eine ziemlich unruhige Nacht hinter sich. Sie musste sich erst an das neue Bett und die noch vollkommen neue Matratze gewöhnen. Leider hatte sie dieses Problem immer wieder. Auch in der ersten Woche in München hatte sie jede Nacht nur wenige Stunden geschlafen, wenn überhaupt. Die meiste Zeit hatte sie sich hin und her gewälzt, um eine Position zu finden, die halbwegs bequem war.

Um sechs Uhr am Morgen hatte es Hitomi nicht länger ausgehalten. Unausgeruht hatte sie sich aus dem Bett gerollt und war in ihr neues Badezimmer getorkelt. Ihre samte Nacken- und Schulterpartie war komplett verspannt, weshalb sich die junge Frau nur mit großen Schmerzen gerade hinstellen konnte.

Nachdem etwas kaltes Wasser in Hitomis Gesicht gelandet war, fühlte sie sich schon wacher.

Ihre langen blonden Haare band sie zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammen.

Obwohl ihr alles weh tat, schlüpfte Hitomi in ihre Sportleggings, Shirt und Turnschuhe. Ihre übliche Morgenroutine sollte ihr Umzug in den Palast nicht stören. Solange es ihr Tagesablauf zu ließ, begann jeder Tag mit einer langen Runde Jogging.

Der Palast lag noch im tiefen Schlummer, weshalb sich Hitomi durch einen Nebeneingang aus dem Gebäude stahl, natürlich nicht ohne vorher mindestens zwei ihrer Kollegen begrüßt zu haben. Von beiden Männern hatte sie einen skeptischen Blick kassiert. Doch das störte Hitomi kein bisschen. Solche Blicke war sie bereits gewohnt.

Der Morgen war angenehm kühl. Das leise Zwitschern der Vögel war zu hören und tauchte alles in eine entspannte Atmosphäre.

Hitomi schaute sich einmal um und entschied sich spontan für den breiten Weg durch eine Allee aus Ahornbäumen. Es musste ein prachtvoller Anblick sein, wenn sich die Blätter im Herbst in ein sattes rot wandelten.

Mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht verfiel Hitomi langsam in einen schneller werdenden Laufschritt bis sie ihr übliche Tempo erreichte. Die Welt um sich herum blendete sie größtenteils aus. Natürlich blieb sie dennoch aufmerksam, aber diese eine Stunde am Morgen gehörte allein ihr und die wollte sie genießen. Besonders, weil heute ein wichtiger Tag für sie war.

Darüber konnte sie sich aber später noch Gedanken machen.

Keine Menschenseele außer Hitomi war unterwegs. Auch kein Gärtner oder andere Palastangestellte entdeckte die junge Frau auf ihrem Weg. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte man meinen können, der Palast und das Palastgelände wäre schon seit Jahren verlassen. Bevor die Monarchie wieder eingeführt wurden war, hatte der Palast als Museum gedient. Der Glanz der habsburger Dynastie, die über Jahrhunderte im Palast gelebt hatte, war lange Zeit erhalten worden. Bis zu jenem Tag, als die immer schwächer werdende Demokratie von der Monarchie abgelöst wurde. Obwohl inzwischen die zweite Generation der Goldbergs an der Macht war, hielten sich die stetigen Unruhen weiterhin. Ein Grund dafür, dass Hitomi als persönliche Leibwächterin für Charlotte angeheuert wurde. Bisher hatte es soweit wir keine Zwischenfälle gegeben. Wie sich dies in Wien ändern würde, würde Hitomi mit der Zeit sehen müssen.

Die LeibwächterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt