Kapitel 5

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„So ein schöner Tag und so ein finsteres Gesicht. Schwesterchen, was für eine Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?". Sebastian konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen, während er seinen Kaffee trank.

Er saß wie jeden Morgen beim Frühstück, mit dem kleinen Unterschied, dass ihm ab heute wieder Charlotte gegenüber saß. Von ihrem gestrigen Strahlen über ihre Rückkehr nach Wien war allerdings nichts mehr zu erkennen. Seine Schwester blickte weiterhin finster drein und machte einen Schmollmund. Die neckende Frage quittierte sie lediglich mit einer hochgezogenen Augenbraue.

„Gut, vielleicht bist du bei einem anderen Thema gesprächiger.", setzte Sebastian ein zweites Mal an. Für Gewöhnlich nutze er das einsame Frühstück, um sich über aktuelle Ereignisse in der Welt zu informieren. Dies hatte er heute eigentlich auf später verschieben wollen, da ihm Charlotte Gesellschaft leistete. Nur hatte er nicht damit rechnen können, dass sie so schlecht gelaunt sein würde. Normalerweise war sie am Frühstückstisch das blühende Leben und erzählte ihrem Bruder von ihren Plänen für den Tag. Oder auch die neusten Klatsch- und Tratschgeschichten unter ihren Freundinnen. Sie war manchmal ein typisches Mädchen ihres Alters.

„Wo hast du denn deine hübsche Begleiterin gelassen?"

Charlotte seufzte laut auf und ließ vollends den Kopf hängen. „Genau das ist doch das Problem.", stieß seine Schwester aus, lehnte sich zurück in ihren Stuhl und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wie meinst du das?", hakte Sebastian nach. Er stellte seine Tasse ab und lehnte sich nach vorne. Seine Schwester lag ihm am Herzen, bedeutend mehr als andere Mitglieder seiner Familie. Wenn es seiner Schwester schlecht ging, wollte er etwas dagegen unternehmen, schließlich verdiente dieses Mädchen nur das Beste, nachdem sie von ihren Eltern bisher immer nur hin und her geschoben wurde. Alles natürlich unter dem Vorwand nur die beste Ausbildung für ihre geliebte Tochter zu ermöglichen. Nur schenkte Sebastian diesem Vorwand keinen Glauben. Er hatte selbst miterleben müssen, wie wenig Zeit seine Eltern für ihn gehabt haben. Er wurde erst wirklich interessant für sie, als es an der Zeit war, dass er nach und nach Aufgaben im Auftrag der Krone übernahm und immer mehr in seiner Funktion als Thronfolger in die Öffentlichkeit gedrängt wurde.

„Spucks aus, Charlotte."

„Ich wollte zusammen mit Hitomi zum Frühstück kommen. Doch wir wurden an der Tür vom Kammerdiener aufgehalten. Er hat es ausdrücklich untersagt, dass mich meine Leibwächterin zum Zwecke des Frühstückes hierher begleiten dürfe. Sollte ich allerdings um meine Sicherheit besorgt sein, hätte sie mich natürlich begleiten dürfen. Aber nur ausschließlich dann."

Das war es also, was seiner Schwester den ersten Morgen zurück in Wien verdorben hatte.

„Es scheint wirklich für alles eine Regelung zu geben.", meinte Sebastian abschätzig und nahm seine Kaffeetasse wieder in die Hand, um irgendetwas in der Hand zu haben. Diese ganzen unnötigen Regeln störten ihn ebenfalls. Sie schränkten ihn in seiner Freiheit ein und führten ihn immer wieder vor Augen, dass er niemals wirklich Herr über sein eigenes Leben sein würde. Darum versuchte er so oft wie möglich dem strengen Hofzeremoniell zu entkommen und tauchte im Nachtleben der Stadt unter. Zumindest für ein paar wenige Stunden konnte er so die unerträgliche Last und Erwartungen seines Amtes von sich werfen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 21, 2020 ⏰

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Die LeibwächterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt