Kapitel 2

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Er musste herausfinden wer dieses Mädchen war, koste es was es wolle. Doch die Tage vergingen und statt einem romantischen Abenteuer, das er sich in seinen wilden Phantasiegedanken ausmalte, war alles was er von ihr hatte ein Blick. Ein Blick aus der Ferne. Sie schien so weit entfernt und doch war die Möglichkeit zum Greifen nah.
"Es kann doch nicht so schwer sein zu ihr rüber zu gehen und ein einfaches Hallo über die Lippen zu bringen!", redete er sich ein. Gleichzeitig sagte eine zweite Stimme in seinem Kopf :"vergiss es, die hat doch bestimmt einen Freund und selbst wenn nicht, wird sie so einen wie dich schneller abblitzen lassen als du dich in sie vergugckt hast". Er war nunmal ein loser. Tatsache. Ein Angsthase.
Es vergingen weitere Nächte, in denen er sich den Kopf zerbrach und nicht schlafen konnte. Und das alles wegen eines Mädchens. Tagsüber sah er wie andere Typen versuchten sie anzusprechen, doch sie ließ einen nach dem anderen abblitzen. Und genau das würde er auch bekommen. Eine eiskalte Abfuhr.

Andrew war in einem Alter, wo es Zeit für ein Abenteuer war. Nicht mit seinen Eltern. Nein. Davon hatte er genug. Ein Liebesabenteuer viel mehr. Mit romantischen Verabredungen, aufregenden Gesprächen und körperlicher Nähe. Doch wenn es so weiter geht wie bisher, bleibt das alles eine Wunschvorstellung. Eine Wunschvorstellung, die sich nie erfüllen wird.

Sein Vater, so viel negatives man auch über ihn sagen konnte, hatte eines, das ihm fehlte: Mut. Er brachte ihm auch von klein auf bei mutig zu sein und sich Herausforderungen zu stellen. Doch wie man Frauen kennenlernt hat ihm weder sein Vater, noch sonst wer beigebracht. Dies lag nun in seinem eigenen Ermessen. Am Pool nervte ihn sein Vater auch schon ständig mit Bemerkungen wie :"siehst du die Mädels da drüben, die gucken zu dir rüber, na los schwimm schon zu ihnen rüber". Doch Andrew hatte nicht den Eindruck, dass sie auf irgend eine Art und Weise Interesse kommunizierten.

Eine Woche ist bereits vom Urlaub vergangen und Andrew hatte die Hoffnung schon so gut wie aufgegeben. Er ging mit seiner Familie zum Abendessen, nahm sich einen großen, flachen Teller und schlenderte durch die Speisereihen als...
Da war sie wieder. Ein pinkes Kleid trug sie, das Haar sprang in gleichen Abständen auf und ab. Als würde man gerade eine Szene des schönsten Mädchens der Welt drehen. Sie schien so perfekt. Andrews Herz begann wieder zu rasen. "Wenn sie mich doch nur so wahrnehmen würde wie ich sie", heulte er vor sich hin. Das ist wahrscheinlich seine letzte Möglichkeit. Dies war ihm bewusst. Obwohl er vor Nervosität beinahe zusammenbrach, hatte ihn nur ein Gedanke gefasst: Sei mutig!
Er ging, nein, das passendere Wort: er taumelte mit kleinen Schritten in ihre Richtung. Dabei fühlte sich jeder seine Schritte so unfassbar schwer an, als seien seine Beine aus Blei. Obwohl sie nur etwa zwanzig Meter von ihm entfernt stand, war dies der längste Weg, den er in seinem bisherigen Leben bestritten hat. Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er nun fast neben ihr. Alles was Andrew sah war ihr Rücken, das war in dem Moment auch wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht, denn würde sie ihn anblicken, er wüsste nicht, ob er dem Ganzen stand halten könnte.
Sie stand gerade vor den Desserts als Andrew seine zittrige Hand ausstreckte und  ihr auf die Schulter klopfte...

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⏰ Last updated: Feb 29, 2020 ⏰

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