Kapitel 1

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Ich stand vor dem großen Standspiegel in meinem Zimmer und musterte die neue Schuluniform, der kurze Navy blaue Rock, das weiße Hemd, das dunkelgraue Jackett und die Knielangen weißen Strümpfe. Heute wird mein erster Tag in der High-School, ich hoffte darauf einen süßen Jungen zu begegnen in den ich mich vielleicht verliebe. Sich zu verlieben klingt so einfach, aber irgendwie war ich noch nie verliebt, vielleicht bin ich einfach nicht dazu bestimmt, vielleicht braucht es einfach seine Zeit oder was auch sonst. Der Gedanke daran mit jemanden zusammen zu sein war für mich unrealistisch, zuerst einmal müsste ich mich verlieben und dann müsste die Liebe noch erwidert werden. Und dann hält sie wahrseinlich nicht einmal ewig, wie in all den Romance-Animes, meistens enden Beziehungen genauso wie Freundschaften und alles andere, ich glaube nicht dass es sowas wie „Die perfekte Liebe" gibt oder jemals gab, vielmehr ist das nur eine Lüge und wir alle wissen es wollen es aber nicht wahrhaben.

Die Schule an sich war nichts besonderes, es war eben eine typische High-School, aber der Garden war wunderschön, inmitten der Kirschblüten Bäume welche gerade angefangen hatten zu blühen befand sich ein Teich in dem Koi's schwammen, ich setzte mich auf einen Stein und beobachtete die Bewegungen der Fische im Wasser, ich saß dort vielleicht fünf Minuten als ich hochschreckte, neben mir stand ein Junge er Himmelblaue Haare und Augen in einem unbeschreiblich schönen Saphirblau, ich viel vor Schreck nach hinten und stieß dabei mit dem Rücken auf den harten Boden, er gab mir die Hand und zog mich dabei an sich ran. Es wirkte wie die Szene eines Romance-Animes. Ich glaube dass meine Wangen in diesen Moment aussahen als hätte mir jemand mit voller Wucht dagegen geschlagen, ich blendete bis auf uns beide alles aus. „Es tut mir Leid dich erschreckt zu haben...." Ich unterbrach ihn:" N-Nein, Nein, ist schon gut". Es klingelte:" Die Stunde fängt wohl an, wir sollte uns beeilen" „A-ach ja" stotterte ich.

Ich rannte im Schulflur so schnell ich konnte, vor meiner Klasse angekommen legte ich die Hand auf den Türgriff, als ich spürte dass eine andere Hand meine umschloss. Ich dachte für einen Moment es wäre die des Jungen den ich soeben getroffen hatte, doch es war die eines mir fremden Mädchens. Sie war unscheinbar, hatte lange Hellbraune Haare und einen unschuldigen Blick, mit ihren warmen Bernstein farbenen Augen starrte sie mich an: "Ent-schuldigung ich wollte nicht..." sie wirkte schüchtern, langsam nahm sie ihre Hand weg, die Hand die meine so sanft berührt hatte, als sie sie weg nahm war ihre Wärme noch zu spüren, irgendwie war ich davon fasziniert, von ihren Augen, ihrer weichen Haut ihren blumig süßen Duft.. einfach von allen an ihr. Was war das für ein Gefühl? War das normal? Wortlos öffnete ich die Tür und wir beide gingen in den Klassenraum.

Es waren noch zwei Plätze übrig, ich nahm den am Fenster und das Mädchen fragte ob es für mich in Ordnung wäre den Tisch neben mir zu nehmen, aber diese Frage war überflüssig, nicht nur dass es nur noch diesen einen Platz gab, sondern auch wegen ihr selbst, irgendetwas an ihr war einfach besonders. Wir hätten Glück einen verständnisvollen Lehrer zu haben, der uns zwar ermahnte in Zukunft pünktlich zu kommen aber uns nicht weiter böse war. Wir stellten uns vor, „Sachiko Aiko" als mein Name aufgerufen worden war, ging ich zur Tafel, wandte mich zu meinen Mitschülern und stellte mich vor: "Ich bin Sachiko Aiko, ich wollte schon immer die Tomomi- High-School besuchen, danach will ich vielleicht irgendwas in Richtung Kosmetik machen. Meine Hobbys sind es romantische Mangas zu lesen, Animes zu gucken und zu shoppen" Unmittelbar nach meiner Vorstellung ging das Mädchen von vorhin nach vorne und stellte sich vor:" I-Ich heiße Misaki Kiko, s-später will ich Autorin werden, da ich sehr gerne schreibe." Dann ging sie wieder zurück, ihre schüchterne Art hatte irgendwas, etwas was ich sonst nicht kannte.
Da ich ihr helfen wollte ihre Süchternerheit zu überwinden fing ich an mit ihr zu sprechen:" Ich finde es cool dass du später mal Autorin werden willst, ich kenne dich zwar nicht wirklich gut aber ich kann mir vorstellen dass du gute Geschichten schreibst".
Schüchtern starrte sie mich an: „Danke, Ich hoffe das meine Geschichten zumindest nicht schlecht sind" meinte sie, während sie dass sagte lächelte sie leicht, Ich hoffte dass sie mein Kompliment ernst nahm. Während des Unterrichts ertappte ich mich manchmal dabei auf ihr von den aus dem Fenster kommenden Licht beschienenen Gesicht zu starren, was war nur los mit mir? Was war das? Wieso fand ich alles an ihr so toll? Was war es dass ich an ihr so bewunderte?

Die Zeit am ersten Schultag verging immer schneller als sonst, da noch keine Clubaktivitäten stattfanden konnten alle Schüler nach der Schule nachhause gehen, einige, ich eingeschlossen, blieben allerdings auf dem Gelände. Ich saß mich auf eine Bank auf dem Schuldach, in Animes fanden viele romantische Szenen auf dem Schuldach statt. Ich saß dort und dachte nach über den Jungen von Morgens aber vor allem über Kiko, über ihre bernsteinfarbenen Augen, ihren Wunsch Autorin zu werden, über das Gefühl als unsere Hände sich berührten, ihre weiche Haut..... Als sich plötzlich jemand neben mich saß, es war tatsächlich der Junge von heute Morgen, seine Augen starrten direkt in meine und er sagte nur:" Ich bin übrigens Makoto, schade dass wir nicht in die gleiche Klasse gehen." Er öffnete seine Bento Box während ich antwortete:" N-nenn mich einfach Aiko". „Und hast du irgendwelche Freunde hier?" fragte er bevor er etwas Reis aus der Bento Box aß. Ich überlegte kurz und erwähnte Kiko, ich würde zwar sagen wir sind praktisch noch Fremde, aber ich glaube stark dass wir schon bald sehr gute Freunde sein werden. Makoto schwieg kurz und meinte dass er mit seinen besten Freund seit der Volksschule im die Klasse ging, aber sonst noch keine Freunde hatten wir unterhielten uns noch eine Zeit, während der gesamten Unterhaltung waren meine Gedanken aber mehr bei Kiko, weshalb ich entschied loszugehen und zu sehen ob sie sich noch in der Schule aufhielt.

Ich irrte zuerst durch den Garten, den Vorhof und den Sportanlagen bis ich in die Chile trat, es waren noch wenige Lehrer hier, einige Schüler aber sonst niemand, meine Schritte zählten in den Gängen wieder, ich stoppte vor der Tür unserer Klasse, und tatsächlich stand Kiko vor dem Fenster und starrte auf die Kirschblütenbäume. Als ich die Tür schloss guckte sie leicht zusammen:" Aiko, was machst du hier?" sie klang überrascht aber im positiven Sinne. „Ähm, na also um ehrlich zu seien wollte ich dich sehen." Es musste komisch für sie gewesen sein, ich hatte das Gefühl mich schon fast wie ein Stalker zu benehmen. Auf ihren schönen Gesicht war wieder ihr Lächeln zu sehen, obwohl es so dezent war, erfüllte es mich. Da ich nicht aufdringlich sein wollte sagte ich: „Ich hoffe es macht dir nichts aus." Kiko lächelte nur weiter und meinte:" Ach, was ich finde es nett von dir dass du sowas machst." Sie guckte auf den Boden und ich glaubte zu erkennen dass ihre Wangen sich zartrosa verfärbten. Ich ging unbewusst einige Schritte zu ihr und spürte plötzlich das Verlangen sie zu küssen.

》Magnetic《 (Girls Love)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt