Wieso sollte ich das tun? Das war eine Frage die ich nicht rational beantworten konnte. Ich könnte die eigentlich überhaupt nicht beantworten. Im Moment war ich einfach nur verwirrt. Gerade noch rechtzeitig schaffte ich es meine Gedanken zu verdrängen, sie nicht zu küssen.
Ich war schockiert von mir selbst. „Also ich glaube ich gehe dann besser nach Hause, Meine Mutter macht sich sonst Sorgen" als ich das sagte, würde Kiko's Geschichtsausdruck etwas traurig. Ich verließ den Klassenraum, auf dem Weg nach Hause stellte ich mir viele Fragen, dann schoss mir ein Gedanke durch den Kopf „Was wenn ich mich in Kiko verliebt hatte?" Nein, ich bin mir sicher dass ich in Makoto verliebt war, außer dem wäre es lächerlich sich in so kurzer Zeit zu verlieben. Zuhause warf ich mich aufs Bett und dachte nach, war ich etwa wirklich in ein Mädchen verliebt? Nach langen Nachdenken stellte sich heraus dass Kiko mir innerhalb der kurzen Zeit die ich mit ihr verbracht habe sehr ans Herz gewachsen ist. Ich wollte dass Kiko glücklich ist, ich glaubte allerdings dass sie nicht das selbe empfand. Nachdem ich über Kiko nachdachte, dachte ich über mich nach.
Wieso ausgerechnet ich? Warum, könnte ich mich nicht einfach wie alle anderen Mädchen in einen Jungen verlieben?
Ich hatte nichts gegen Homosexuelle, aber es selbst zu akzeptieren dass man sich als Mädchen in ein Mädchen verliebt hatte, war etwas ganz anderes als es zu akzeptieren dass es andere Menschen gab die auf das gleiche Geschlecht standen. Es gab mir das Gefühl dass irgendwas mit mir falsch war, ich fühlte mich wie ein kaputter Magnet der sich anstatt vom anderen Pol angezogen zu werden, vom selben Pol anziehen ließ und sich vom anderen abstieß. Einige Tränen tröpfelten auf mein Bettlaken, bevor ich mich beruhigte und mir einredete das es alles nur alles nur eine Phase war.In den darauffolgenden Tagen wollte ich mich von Kiko distanzieren, zu ihren besten doch es gelang mir nicht, ich konnte es nicht. So gab ich ihr meine Telefonnummer, ich redete auch viel mit Makoto.
Am 5. Schultag fragte Makoto mich ob ich am Abend schon etwas vorhatte. Ein Date? Ohne groß darüber nachzudenken verabredeten wir uns, vielleicht schaffte ich es noch mich in ihn zu verlieben, dann hätte ich einen Freund, es wäre alles nur eine Phase und ich bin eigentlich zu 100 Prozent hetero, hoffentlich. In Mathematik reichten ich und Kiko einen Zettel umher. Ich fragte sie: „Gibt es jemanden in den du verliebt bist?" Als sie mir den Zettel zurückreichte als ich was sie geschrieben hatte: „ Weiß nicht, wollen wir und uns heute Nachmittag treffen?" Heute Nachmittag? Um 6:00 waren ich und Makoto verabredet, es sollte dich ausgehen. „Kommst du nach der Schule zu mir nachhause?" schrieb ich auf den Zettel. „Gerne" daneben war ein Smiley gekritzelt. Was hatte ich getan? Ich hatte Kiko zu mir nachhause eingeladen? Ich wusste nicht wie lange ich es aushalten werfe, mit ihr zu verbringen ohne dass... die Glocke zur nächsten Stunde unterbrach meine Gedanken.
Die darauffolgenden Stunden fühlten sich lang an, ich freute mich darauf Zeit mit Kiko zu verbringen, auch wenn ich was meine Beziehung zu ihr anging verzweifelt war, ich wollte sie vor allem glücklich machen, ich will ihr wunderschönes Lächeln sehen.
Endlich war die Schule vorbei! Kiko packte ihr Federmäppchen ein schaute mich an und fragte: „Ist es wirklich ok, dass ich mit dir nach Hause gehe?" Sie war so liebenswert, dass sie sich immer darum sorgte niemanden zur Last zufallen, wie sie über mich denken würde wenn sie wüsste wie ich sie sah? Ich könnte es verstehen wenn sie davon geschockt wäre, aber sie würde wahrseinlich lügen und sagen dass sie mich auch liebt, obwohl sie das gar nicht tut. Deshalb werde ich ihr nicht gestehen dass ich sie so sehr liebte. „Natürlich nicht, schließlich habe ich dich gefragt" antwortete ich. Sie nickte zustimmend:" Ok, ich muss nur noch meine Mutter anrufen." „Dann gehe ich schon mal zu den Spinden." Sagte ich als ich die Tür öffnete. Ich war erst einige Meter von der Tür entfernt als Makoto mich anhielt:" Hi, Aiko ich hoffe ich überrumple dich nicht oder so, aber ich wollte fragen ob wir nicht vielleicht unsere Nummern austauschen wollen?" Irgendwie war die Situationen unangenehm aber trotzdem stimmte ich zu und gab ihn meine Nummer. Ich hörte Schritte auf dem Gang, es waren Kiko's sie näherte sich uns. „Ich und Kiko gehen gemeinsam nach Hause, also...bis später" ich und Kiko gingen von ihm weg, er winkte uns zum Abschied, ich winkte ihn kurz zurück. Bis wir am Vorhof angekommen waren sagte sie kein Wort, was mich bei ihrer Schüchternheit aber auch nicht verwunderte. Als wir das Tor überschritten fragte sie: „ Dieser Makoto, läuft da was mit den?". Diese Frage überforderte mich, war der finstere Ton in ihrer Stimme Eifersucht? Bildete ich mir das nur ein? Das was ich sagte entsprach zumindest etwas der Wahrheit: „ Also, wir haben heute Abend ein Date, ob ich ernsthafte Interesse habe weiß ich nicht. Aber ich glaube das könnte was werden." Wieder nickte Kiko nur zustimmend, sie schwieg erneut, dann errichten wir das Haus meiner Familie, glücklicherweise lag es nicht weit entfernt von der Schule.
„ Hallo Aiko!" begrüßte mich meine Mutter: „ Oh! Du hast Besuch mitgebracht, ist das Kiko?" Sie musterte Kiko. „Hallo Frau Sachiko" Kiko beugte sich bei der Begrüßung leicht nach vorne. „Hallo, Kiko. Leider ist das Essen noch nicht fertig, wollt ihr währenddessen ins Wohnzimmer gehen?" Bevor sie den Satz beendet hatte waren ich und Kiko bereits auf den Weg ins Wohnzimmer. Wir saßen uns auf die graue große Couch in der Ecke des Zimmers. „ Wenn für AGs starten, für welche würdest du dich entscheiden?" Ich glaube dass Kiko mit dieser Frage die Stimmung lockern wollte.
Nach dem ich kurz nachgedacht hatte antwortete ich: „ Vielleicht in den Fotografie-club, und du sicher in den Fotografie-club oder?" Sie lächelte wieder leicht, dieses Lächeln das mich so glücklich machte: „ Genau, es ist schon so gut wie in Stein gemeißelt dass ich dorthin gehe, und du interessierst dich also für Fotografie?". „Nun, ja ich will es mal ausprobieren, aber da wir uns nächste Woche schon für einen Club anmelden müssen um Aufgenommen zu werden, bleibt nicht mehr viel Zeit um zu überlegen"Es fühlte sich die ganze Zeit so an als würde Kiko etwas sagen wollen, als würde etwas sie bedrücken. Nachdem wir weiter über die AGs sprachen, hörte ich die Stimme meiner Mutter: „Es gibt Essen!" ich und Kiko saßen uns an den Holztisch im Esszimmer, welches an die Küche angeschlossen war. Meine Mutter stellte zwei Schüsseln Ramen auf den Tisch, wie immer schmeckte das Essen meiner Mutter wunderbar. Kiko schien das Essen auch sehr zu schmecken, weil sie meine Mutter fast schon mit Komplimenten überhäufte. Als wir fertig waren bedankte Kiko dich für das Essen und wir entschieden in mein Zimmer zu gehen.
Es war 14:52, es dauerte nur noch etwa drei Stunden bis ich mein erstes Date haben werde, viel lieber wollte ich den Abend jedoch mit Kiko verbringen, aber so kurzfristig abzusagen wäre gemein, ich wollte Makoto nicht enttäuschen. Und als ob Kiko meine Gedanken lesen konnte sagte sie: „ Du hast heute also ein Date mit Makoto?" Diese Frage überraschte mich, aber antworten musste ich wohl: „Ja, um 18:00, a-aber trotzdem wollte ich Zeit mit dir verbringen" Wir beide sahen zu Boden: „ Ist es dein erstes Date?" „Ja,"
Es herrschte unangenehmes Schweigen, Kiko und ich saßen nebeneinander auf meinem Bett, die inzwischen abgeschwächte Frühlingssonne beschien von Fenster hinter uns das Zimmer, inmitten der bedrückenden Stille richtete Kiko sich von Bett auf stellte sich vor mich und bückte sich unsere Gesichter waren ganz nah. Mein Herz pochte wie wild. Dann packte sie mich bei den Schultern, es war ein wunderbares Gefühl von ihr berührt zu werden, erneut spürte ich das Gefühl ihrer warmen Hände, ihre Berührungen lösten unglaublich viele positive Gefühle in mir aus aber machten mich auch nervös, wodurch mein Herz noch schneller schlug, man könnte das Pochen meines Herzens hören, aber auch das von Kiko's Herzen.
„Entschuldigung, aber ich will nicht dass er der erste ist der dich küsst." Sagte sie leise, noch bevor ich verstand was sie vorhatte, berühren sich unsere Lippen, Kiko's Lippen waren noch weicher als ihre Hände. Doch dann küssten wir uns mit der Zunge, ich schmeckte etwas süßliches. Nun könnte man das Pochen unserer Herzen noch deutlicher hören. Ich weiß nicht wie lange wir das taten, aber dann ließ Kiko von mir ab drehte sich um und ging zur Tür.„ Kiko..." meine Stimme war viel leiser als sonst. „ Es tut mir wirklich leid, Aiko, viel Glück bei deinem Date." Sie drehte sich mit den Gesicht zu mir und lächelte mich wieder an. Dann verließ sie den Raum und wahrseinlich auch das Haus.
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》Magnetic《 (Girls Love)
Short StoryAiko's erster Tag an der Highschool und sie begegnet schon den perfekten Freund. Doch als sie die schüchterne Kiko trifft, fühlt sie sich immer mehr zu ihr hingezogen. Hat sich Aiko wirklich in ein Mädchen verliebt?