Der Tag danach

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Ich betrachtete den jungen Mann auf meinem Bett endlich genauer, jetzt da ich Zeit hatte. Er hatte einen schwarzen Mantel an, wie er typisch für diese Zeit war, ein Hemd und eine Hose. Also nichts besonderes, bis auf die Tatsache das seine Anziehsachen relativ Teuer aussahen. Also entweder hatte er selbst viel Geld oder seine vertrauens Familie dieser Zeit hatte es. Mein Blick wanderte von seiner Kleidung hoch zu seinem Gesicht, lange, dichte Wimpern, eine schöne Nase und geschwungene, fast schon zu perfekte Lippen. Dazu noch dicht gelockte, schwarze Haare. Ich musste schweren Herzens zugeben, dass er verdammt schön war, und als ob das nicht schon genug wäre, sah er wenn er wach war auch noch unfassbar sexy aus. Ich musterete ihn noch mal, wobei mir wieder einviel das ich ihn, mehr oder weniger, entführt hatte und, sollte er aufwachen, ich keine Chance gegen ihn hätte. Panik bekommend, rannte ich durchs ganze Haus auf der Suche nach Seilen um ihn zu Fesseln, damit er mir nicht den Kopf abschneidet sobald er wach wird. Nachdem ich endlich welche gefunden hatte, sprintete ich wieder hoch in meine Kammer und fesselte seine Hände und Füße mit großer Sorgfalt an mein Bett. Zu guter letzt entfernte ich den Degen von seinem Gürtel und legte ihn auf die, von dem Jungen am weitesten entfernte, Kommode. Dann holte ich Verbandszeug und versorgte seine Wunde. Zufrieden betrachtete ich mein Werk und ging dann ins Gästezimmer zum Schlafen. Mein Schlaf wurde allerdings schon wenige Stunden nach meinem Hinlegen unterbrochen, als ich lautes Fluchen aus meinem Zimmer hörte. Nach einigen Minuten der Orientierungslosigkeit, wurde mir dann auch klar, woher das Fluchen kam. Und glaubt mir wenn ich euch sage, dass ich daraufhin ernsthafte Panik bekam. Ich meine, ich haben jemanden niedergeschlagen und ihn entführt, vielleicht denkt er jetzt ich will ihn Vergewaltigen, oder irgendetwas anderes wiederwärtiges mit ihm anstellen. Alles in allem fällt mir jetzt erst auf, was für eine abgrundtief idiotisch Idee es war, den angeblichen Turner mit zu nehmen anstatt ihn einfach am Marktplatz zurück gelassen zuhaben. Er wird mich definitiv Umbringen. Als das Fluchen im Nebenzimmer nicht aufhörte sondern im Gegenteil noch lauter wurde, wurde ich wieder in die Realität zurück geholt. Ich musste zu dem Jungen und es ihm erklären, oder? Ich kann ihn ja nicht einfach ignorieren bis er verdurstet, oder doch? Nein, dass würde ja noch nicht mal Misses P. machen. Außerdem muss sein Kopf wohl Höllisch wehtun, zumindest so das er Medizinische Versorgung braucht, vielleicht eine Aspirin oder so. Ich holte tief Luft und nahm mir dann den schwersten Kerzenständer den das Gästezimmer zu bieten hatte. Mit diesem lief ich langsam auf die Tür meines Zimmers zu, so als ob er jeden Moment aus der Tür springen würde und mir seinen Degen in das Herz rammt. An der Tür angekommen sammelte ich mich nochmal und höffnete sie dann so  langsam wie möglich. Sobald sie offen war drückte ich mich an die Wand neben der Tür, so als hätte ich Angst, dass er etwas nach mir wirft. Als allerdings nichts kam, atmete ich erleichtert aus und linste in Zimmer hinein. Er lag, immernoch gefesselt, auf meinem Bett und schoss mir Blicke zu, die mir das Blut in den Adern gefroren. Trotz der Blicke, die mich eigentlich fast dazu verleitet hatten wieder wegzurennen, trat ich ins Zimmer ein, den Kerzenständer schützend vor mir. Er musterte mich, was ich ziemlich unangenehm fand, denn seine Augen waren so
angsteinflößend, wie sie schön waren.
Seine Wut wich Belustigung als er den Kerzenständer sah. "Meinst du nicht das ich eher der sein sollte der ängstlich einen Kerzenständer vor sich hält?". Er sah mich spöttisch an, doch dies wurde von erneuter Wut vergrängt. "Hatte ich ja fast vergessen ich kann gar nichts vor mich halten. Weil ich gefesselt bin!" Den letzten Teil schrie er fast, was mich leichg zusammen zucken ließ. Ich räusperte mich. "Also, äh, dass mit den fesseln tut mir Leid, aber ich dachte du würdest mich sofort Umbringen, wenn ich das nicht tun würde. " Ich schaute ihn entschuldigend an. "Da hast du verdammt recht. Ich hätte dich umgebracht." Er warf mir noch einen seiner tötenden Blicke zu, wahrscheinlich in der Hoffnung das dieser mich indertat tötet. "Was fällt dir auch ein? Ich rette dich und das erste was du machst ist mir einen Pflasterstein an den Kopf zu werfen. Einen Pflasterstein!" Letzteres sagte er etwas Hysterisch, was ich ihm aber auch nicht verübeln konnte. "Naja das mit dem Pflasterstein tut mir auch sehr leid, es war eine... Eine murzschluss Reaktion. Tut es eigentlich Weh?" In meinem Leben habe ich mich warscheinlich noch nie so schlecht gefühlt wie gerade in dieser Sekunde. "Nein es tut überhaupt nicht weh. Kein bisschen. So ein Pflasterstein ist ja auch grad mal so schwer wie eine Feder. Natürlich tut das weh! Das tut sogar verdammt weh! Ich kann meinen Kopf fast nicht mehr spüren!" Das war wohl eine dumme Frage. "Willst du vielleicht eine Aspirin? Und ich kann deine Wunde noch mal checken." Er schaut mich an und überlegt kurz. "Ja." Das war alles, aber ich denke mehr von ihm zu erwarten wäre meinerseits töricht und zu viel verlangt. Also ging ich runter und suchte nach den Aspirin und dem Verbandszeug.



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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 01, 2021 ⏰

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