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Taehyung

"Kommen in den nächsten zwei Stunden Patienten?", frage ich meine Stundenhilfe und sie sieht am Pc nach. "Frau Kim hat abgesagt, also kommt heute niemand mehr", erklärt Sie und ich nicke. "Ich muss schnell weg. Machen sie Feierabend und schließen Sie die Praxis für heute", bitte ich und verwirrt nickt Sie.

Ich nehme meine Jacke und renne raus. Ich mache mir schreckliche Vorwürfe. Ich hätte ihn nicht küssen sollen... Er ist noch nicht bereit um so etwas einzugehen und ich habe nur an mich und meine Gefühle gedacht.

Ich renne durch die Straßen und halte bei einem Straßenmusiker an, der gerade Pause macht. "Hallo, kam hier ein sehr dünner Junge mit schwarzen Haaren und blauen Spitzen vorbei?", frage ich ihn und er nickt. "Der is in die Gasse da hinten rein", erwidert Er und dankbar werfe ich  ihm ein paar Münzen in seinen Hut.

Dann renne ich zu der Gasse und mir gefriert der Atem. Jungkook liegt zusammengebrochen neben seinem Erbrochenen und zittert am ganzen Körper. Dazu schwitzt er fürchterlich und japst nach Luft. "Fuck Jungkook", rufe ich und Knie mich neben ihm hin. Über seinen Lippen ist getrocknetes Blut und seine Lider sind unruhig. Ich taste seinen Puls ab und hole mein Handy raus. "Keinen Krankenwagen. Nach Hause", krächzt Er und ich sehe zu ihm herunter. "Ich rufe deine Eltern an", sage ich, doch er stoppt meine Hand, die die Nummer eintippen wollte. "Nicht zu meinen Eltern. Zu dir", erwidert Er. Er nennt mein Zuhause sein Zuhause? Das rührt mich gerade so sehr, dass ich mir meine Tränen verkneifen muss.

"Dann lass uns nach Hause Jungkook", sage ich und hebe ihn hoch. Ich würde ohn am liebsten in ein Krankenhaus bringen, aber wenn er das nicht möchte, akzeptiere ich das. Wenn auch ungerne.

"Taehyung", flüstert Er kraftlos und ich sehe ihn an. "Ja?", frage ich und er lächelt leicht. "Ich glaube, ich sterbe. Ich bekomme kaum noch Luft", sagt Er geschwächt und ich weite meine Augen. Er sagt das so schwach und ernst, dass ich ihm glaube.

Dann sackt er plötzlich in meinen Armen zusammen  und damit sackt auch meine Welt in den Abgrund.

Ich nehme es nur noch verschwommen wahr, wie ich ihn auf den Boden lege und um Hilfe brülle, damit wir bis zum eintreffen des Krankenwagens uns mit der Herzdruckmassage abwechseln können.

Denn sein Herz hatte aufgehört, zu schlagen.

War es meine Schuld? Weil ich dachte, ich könnte ihm ohne eine Klinik helfen?

Hatte er schon Herzrythmusstörungen?

Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur, dass ich alles im Leben aufgeben werde, wenn ich diesen Menschen verliere...

I'm gon' change • TaeKook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt