Kapitel 1

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Ich schreibe die FF nur zum Spaß undverdiene kein Geld damit.


Chance II


Anne lief durch das Wäldchen, sie warverzweifelt, es war als hätte sich der Boden unter ihr aufgetan undumfing sie mit einer gähnenden Leere. Sie liebte Gilbert, doch siehatte zu spät reagiert, er war nach Charlottetown gefahren, umWinifred einen Antrag zu machen.

Es war zu spät – alles war zu spät.Sie setzte sich auf einen Baumstumpf und blickte ins Leere.


Anne wusste nicht, wie die letzten Tagevergangen waren. Marilla und Matthew sahen sie besorgt an, wenn siein die Küche herunterkam. Sie wollten, dass sie etwas sagte, dochAnne war ungewöhnlich schweigsam, dass man meinen könnte sie habeihre Stimme verloren. Auch Diana konnte nichts daran ändern, siealle waren ratlos.


Es war drei Tage später, als Annewieder vor die Tür ging, um etwas frische Luft zu schnappen. Siewürde damit klar kommen müssen.


Plötzlich hörte sie Hufgetrappel desWeges entlang kommen, sie sah auf und entdeckte Gilbert, der in ihreRichtung ritt. Ihr Herz setzte einen Moment lang aus, als sie ihnerblickte. Er zügelte sein Pferd und hielt vor ihr an.


„Anne", er stieg vom Pferd und banddie Zügel an einen Baum. „Ich wollte mit dir reden."


Anne war immer noch sprachlos. „HalloGilbert", murmelte sie kurz.


„Wir haben uns seit dem Abend an derRuine nicht gesehen und ich wollte..."


„Du warst in Charlottetown?"unterbrach Anne ihn, sie hatte ihre Stimme wiedergefunden.


„Woher weißt du?"


„Bash, hat es mir gesagt."


„Bash?"


„Ja, als ich nochmal bei euch drübenwar, weil ich gehofft hatte, wir könnten nochmal über meineNachricht sprechen."


„Welche Nachricht?", Gilbert zogfragend die Augenbrauen hoch, er war sichtlich verwirrt.


„Die Nachricht, die ich dir am Morgennach dem Abend bei den Ruinen hinterlassen habe. Ich wollte mit dirreden, du warst nicht da, aber Bashs Mutter hat mir aufgemacht und sohab ich...", sie verstummte „....dir eine Nachrichthinterlassen", murmelte sie leiser. Oh jetzt wurde es ihr klar, erhatte keine Ahnung, weil er die Nachricht nie bekommen hatte. „Duhast sie nicht gelesen", sagte Anne laut. Sie hatte nie eine Chancegehabt, dass er seine Meinung änderte, denn er wusste immer nochnicht, was sie für ihn empfand. Diese Erkenntnis traf sie wie einSchlag ins Gesicht und jetzt war es zu spät – sie erstarrte.


„Anne ich hab keine Ahnung was dumeinst. Was stand in der Nachricht? Anne?"


Sie war immer noch wie erstarrt. SeineFrage rüttelte sie auf. „Das spielt jetzt keine Rolle mehrGilbert, es ist ohnehin zu spät, du warst schon in Charlottetown undhas Winifred einen Antrag gemacht, ich wünsche dir alles Gute. Ichhätte überhaupt nicht mehr davon reden sollen, es ist ohnehin zuspät."

„Was ist zu spät?" er war immernoch ganz verwirrt.


„Lassen wir es einfach gut seinGilbert. Es ist nicht mehr zu ändern", sie drehte sich um undwollte gehen.


Doch Gilbert hielt ihren Arm fest:„Anne bitte sag es mir."


„Nein Gilbert, du wirst Winieheiraten, also ist es unwichtig was in meiner Nachricht stand..."


„Anne, ja ich war in Charlottetown,aber ich habe Winie keinen Antrag gemacht..." er ließ ihren Armlos und jetzt war es Anne, die ihn verblüfft ansah.


„Aber Gil, du wolltest doch..."


„Ja ich bin mit der Idee hingefahren,aber ich konnte es nicht. Es wäre Winie gegenüber nicht fair", erfuhr sich mit der Hand nervös durchs Haar. „Mary hat mir damals anihrem Krankenbett gesagt, dass ich eines Tages nur aus Liebe heiratensoll und...ich mag Winie, sie ist nett und lieb..., aber wie könnteich sie heiraten, wenn ich sie nicht wahrlich liebe?"


Annes Herz raste wie wild in ihrerBrust und Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch.


„Also was wolltest du mir mitteilenAnne? Bitte sag es mir, ich muss es wissen." Er sah sieeindringlich an.


„An dem Abend bei den Ruinen war ichsehr verwirrt, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Doch amnächsten Tag war ich nicht mehr verwirrt, weil mir schlagartig klarwar, dass ich dich liebe." Sie blickte ihn an. „Das ist in meinerNachricht gestanden."


„Du liebst mich?", zögerlich tratGilbert einen Schritt auf sie zu.


„Ja", antwortete sie schlicht.


Gilbert nahm ihr Gesicht zwischen beideHände und küsste sie.



Chance II (Anne with an E)Where stories live. Discover now