Lone Alpha

Kapitel 5

8 Jahre später:

In 2 Tagen hatte ich meinen 15. Geburtstag. Dann hatte ich nur noch eine Woche bis ich das Rudel verlassen musste. Wieder allein. Wie damals.

Ich dachte an die schöne Zeit hier im Rudel. An die Freunde die ich gefunden habe. Ich vermisse sie jetzt schon. Sie waren zwar alle älter als ich, aber trotzdem kleiner. Vor allem vermisse ich jetzt schon meine Beste Freundin Luisa und meinen besten Freund Ben. Beim Gedanken an das tägliche Training, durch das ich jetzt sehr Muskulös war, musste ich lächeln. Es hatte mir viel Spaß gemacht. Obwohl es anderen hin und wieder, eher oft, weh getan hat. Wie schon damals bin ich jetzt größer als andere in meinem Alter. Sogar größter als viele Erwachsene. Ich bin jetzt mit meinen fast 15 Jahren 1.97 Meter groß und sehr breit gebaut. Außerdem habe ich viele Muskeln. Das hat jedoch Vor- und Nachteile.
Einer der Vorteile ist, dass mich der Blickfang des Rudels und der Stadt bin. Jedes hübsche Mädchen, außer denen die ihren Mate schon gefunden haben, sieht mich an. Jedoch will ich nicht irgendeine, sondern meine Mate.

Der Nachteil ist jedoch, dass viele etwas zu viel Respekt und manche sogar Angst vor mir haben. Okay, das ist auch verständlich wenn man meine Wutattacken kennt. Seit meine Eltern gestorben sind bekomme ich sie immer wieder. Und wenn ich sie nicht hab, bin ich oft emotionslos. Oder wie es der Arzt sagt: Gefühlskalt. Irgendwie aber verständlich wenn man zwar in einem Rudel ist, aber trotzdem allein ist.

Auch das Rudel hat in der Zeit viel durch gemacht. Wir haben zwei Angriffe feindlicher Rudel abgewehrt und haben viele neue Mitglieder bekommen.

"Halloooooo, jemand da?!?" hörte ich da die Stimme von Luisa, meiner besten Freundin, die mir mit der Hand vor dem Gesicht rumwedelte.
"Ja ich bin da, war nur in Gedanken." meinte, schnappte ihre Hand, welche immernoch vor meinem Gesicht herumwedelte, und zog sie auf das Sofa, auf dem ich saß, woraufhin sie nur die Augen verdrehte. Es war das selbe dunkelblaue Ecksofa, auf dem ich meine erste Nacht in diesem Rudel verbracht hatte.

"Na geht doch, bist ja mal aus den Tagträumen erwacht" neckte sie mich.
"Ja, und wenn du weiter so frech bist muss ich dich leider durchkitzeln" sagte ich und grinste sie Frech an
"Ich wollte dich fragen ob du mit Ben und mir in den Wald gehst" fragte sie nun.
"Ja klar, aber lass mich schnell andere Sachen anziehen. In 5 Minuten am Treffpunkt?" fragte ich, was sie bejahte. Schon stand sie auf und war wieder verschwunden.

Sie is zwar echt ne tolle beste Freundin, aber sie kann echt nervig sein. Jup da hast du recht Cane. Aber sie versteht wenigstens warum ich so geworden bin wie ich bin. Ja das stimmt. Viele der anderen verstehen nicht, dass du es immernoch schwer hast allein zu sein. Ja und dann heißt es wieder, Tay is grausam und schlimm, er wird ein schlechter Alpha, wenn er mal ein Rudel hat.

Schnell ging ich nach oben in mein Zimmer und zog mir ein Tanktop an, welches eigentlich nicht die Muskeln betonen soll, aber es aufgrund meiner Statur trotzdem macht. Dazu zog ich mir noch eine Jogginghose an und ging dann nach unten. Dort sagte ich Sina, dass ich rausgehe und verlies das Haus.

Kaum im Wald verwandelte ich mich in meine Wolfsgestalt, in welcher ich natürlich auch größer war als normal. Im Sprint rannte ich zu unserem Treffpunkt. Es war eine kleine Höhle in einer Klippe, die mitten im Wald war.

Dort angekommen musste ich noch kurz auf die anderen warten, obwohl ich mir extra Zeit gelassen hatte. In dieser Höhle, die sonst niemand aus dem Rudel kennt, hatten wir schon viel erlebt. Dort hatten wir uns als Kinder versteckt, wenn wir im Rudel helfen sollten.

Einmal, als ich 12 war, rannten wir durch den Wald. Ben, den wir vorraus laufen ließen, sah sich nach hinten um und lief deshalb direkt in einen Ast, wodurch er eine große Wunde am Bauch hatte. Wir brachten ihn in die Höhle und warteten dort darauf, dass es zugeheilt war.