2. Kapitel

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2. Kapitel

Als er also am nächsten Morgen aufwachte hatte er schon das Gefühl dass sein Wunsch von einem besseren Tag eher nicht in Erfüllung gehen würde. Wäre das ein guter Tag, wäre er nicht um halb vier also 3 Stunden zu früh aufgewacht und könnte nicht mehr einschlafen.

Da er aber auch nicht die ganze Zeit im Bett liegen wollte, zog er sich leise an und schlich sich den Flur entlang (er hielt die Luft an, damit ihn seine Mutter auf garkeinen Fall hörte) bis zur Haustür und horchte sogar noch kurz nach dem Schlurfen von den Pantoffeln seiner Mutter bevor er die Tür hinter sich schloss.

Jetzt würde er also den Schlüssel finden, bevor es jemand aus seiner Schule tun könnte, aber vorher würde er noch seine beste Freundin holen, denn alleine wollte er diese Mission nicht starten und Viola war für jede Aktion zu haben egal wie verrückt sie war.

Als Noah vorm Kinderheim angekommen war, war es immer noch völlig dunkel. Auch keines der Fenster war beleuchtet. Er kahm natürlich nicht ins Haus rein, also bewarf er Violas Fenster mit kleinen Steinchen. Jedenfalls hoffte er, dass es Violas Fenster war denn in der Finsternis sahen alle Fenster gleich aus und es könnte genauso gut das Zimmer eines anderen Kindes gewesen sein.

Nach einer ganzen Hand voller Steinen und bestimmt nicht wenigen Kerben in der Scheibe, öffnete sich endlich das Fenster und der verschlafene Kopf seiner besten Freundin tauchte auf. Der letzte Stein den Noah geworfen hatte verfehlte sie nur um wenige Zentimeter.

„Ey! Wer ist da?!", brüllte Viola wütend. „Äh ich bin's Noah...", antwortete er. „Noah? Was willst du es ist 4 Uhr morgens!?", kam es von oben noch lauter als zu vor. Noah raunte: „Sei leise Viola! Du weckst noch alle anderen auf und bitte komm runter ich brauch deine Hilfe." „Kann das nicht warten?", gab Viola wenig begeistert zurück.

Tja, er hatte sich wohl doch in ihr getäuscht. Viola würde sich jetzt bestimmt wieder hin legen. Wenn er ihre Hilfe brauchte, sollte sie ihm auch bitte helfen! Sie war doch seine beste Freundin!

Er wusste zwar, dass sie ein Morgenmuffel war, vor allem um diese unmenschliche Uhrzeit, aber er hatte gehofft, dass er ihr wichtiger war als ein paar Stunden Schlaf!

Grade überlegte er ob er sich nicht umdrehen und beleidigt abzischen wollte, als er von einem Räuspern unterbrochen wurde. „Brauchst du nicht Hilfe? Was kann ich für dich tun?", fragte ihn Viola mit einem Grinsen.

Erleichtert begrüßte Noah sie mit einer Umarmung und erklärte ihr sein Problem. „Okay, dann auf geht's zur Schule!", sagte Viola und zog Noah in Richtung Straße.

Ja... Viola war DOCH kein Morgenmuffel und er konnte sich wirklich auf sie verlassen. Wie konnte er sich eben über sie aufgeregt haben? Was war er denn für ein Freund? Er sollte sich schämen!

Während dem ganzen Weg zur Schule überlegte Viola laut wie sie am besten bei der Suche vorgehen konnten und auch Noah ließ sich bald von ihrer ausgelassenen Stimmung anstecken. So kamen sie lachend vor dem Schultor an und wurden dann aber wie auf Kommando leise, da sie sich ihrer „Mission" wieder bewusst wurden.

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