Prolog

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Jeongguks Sicht:

VERSUCHSPERSONEN GESUCHT!

8000 Euro Verdienst für ein 14-tägiges Experiment!

Für eine sozialwissenschaftliche Untersuchung suchen wir 7 Männer, die sich bereit erklären an unserem Experiment teilzunehmen, indem wir Ihre sozialen und psychischen Kompetenzen auf die Probe stellen.

Spezielle Erfahrungen sind nicht erforderlich. Wir suchen Männer aller Berufsgruppen aus der Mittelschicht.

Falls Sie Interesse haben, melden Sie sich unter dieser Nummer...

Abschätzig schaue ich mir die Anzeige vor meiner Nase an, die mein bester Freund auf den Tisch geklatscht hat und atme tief ein und aus. Was für einen Dreck hat er da schon wieder gefunden? Hat er denn nichts Besseres zu tun, als in irgendwelchen Zeitungen nach Jobangeboten zu suchen? Wenn er sich mal die Mühe machen würde, gescheite Bewerbungen zu schreiben, dann müsste er nicht von Almosen seiner Freunde und in meiner Wohnung leben.

„Was hältst du denn davon, Jeongguk? Das ist doch ein gutes Angebot, oder? Fast 11 Millionen Won bekommt nicht jeder in 14 Tagen!", fragt mich Yunho abwartend und gleichzeitig aufgeregt.

Seufzend betrachte ich nochmal die Anzeige und schiebe sie nach wenigen Sekunden von mir weg, bevor ich ihm vollkommen ernst in die Augen schaue. In Yunhos Augen spiegelt sich förmlich die Gier nach dem Geld und man könnte meinen, er würde gleich auf den Tisch sabbern.

„Das ist reiner Bullshit, Yunho. Du wirst bestimmt nicht so viel Geld für zwei Wochen verdienen. Die schreiben das extra in ihre Anzeige, damit auch wirklich so Deppen wie du darauf reinfallen. Dazu ist die Chance, dass du wirklich einer der sieben Versuchspersonen bist, so gering, dass du es überhaupt nicht versuchen brauchst", sage ich ihm klar und deutlich meine Meinung, was ihn zum Schmollen bringt.

„Warum bist du denn immer so pessimistisch? Vielleicht kriege ich so viel Geld und dieses Experiment hört sich auch interessant an!", jammert er auch schon drauf los und reißt die Zeitung an sich.

„Ich bin nicht pessimistisch, sondern realistisch. Such dir doch einfach eine gescheite Arbeit, Junge! Du wohnst schon seit drei Monaten bei mir, weil deine Eltern dich sogar rausgeschmissen haben", schnauze ich ihn an und stehe vom Küchentisch auf.

Der Kerl ist 20 Jahre alt und hat sein Leben immer noch nicht im Griff. Verärgert schnauft er auf und meint, dass er es trotzdem machen wird und ihm meine Meinung egal ist. Genervt verdrehe ich meine Augen und verlasse einfach die Küche. So eine dumme Diskussion führe ich mit diesem Idioten nicht. Jedoch ist Yunho anderer Meinung und folgt mir in mein Schlafzimmer.

„Ich finde es nicht schön, dass du meine Ideen immer scheiße findest. Überzeug dich doch selbst von dem Experiment. Wir können uns zusammen dort anmelden. Dann kannst du ja sehen, ob das wirklich nur Zeitverschwendung ist!", beschwert er sich und versperrt mir den Weg zu meinem Bett.

„Und was soll das bringen? Ich muss arbeiten, Yunho. Ich habe nicht so viel Freizeit wie du", gebe ich genervt von mir, da es schon echt spät ist und er mich nicht mit diesem Thema in Ruhe lässt.

„Dann nimm dir frei oder so! Komm schon, Guk! Gib dem Ganzen eine einzige Chance! Du hast mich doch lieb, oder? Wir kennen uns seit zehn Jahren!", fleht er mich an und klammert sich an meinen Arm fest.

Wieso wurde ich mit diesem Idioten bestraft? Er wird mich jetzt so lange anflehen, bis er seinen Willen bekommt. Darum gebe ich nach und sage, dass er bei diesem dummen Institut anrufen soll. Yunho jubelt los und rennt in die Küche, um sein Handy zu holen. Was habe ich mir bloß angetan? Naja, wir werden sowieso nicht bei diesem Experiment teilnehmen. Wer weiß, wie viele Leute dort schon angerufen haben. Während Yunho dieses Institut anruft, lege ich mich endlich ins Bett und hoffe, dass er jetzt für mehrere Stunden beschäftigt ist.

Jedoch macht er mir einen Strich durch die Rechnung und kommt dann wieder ins Zimmer gerannt, nachdem er sein Handy geholt hat, und springt zu mir aufs Bett. Frustriert setze ich mich wieder auf und schaue dabei zu, wie er die Nummer auf der Anzeige wählt und anschließend anruft. Es ist schon 22 Uhr, als ob da jemand dran geht.

Nach einigen Sekunden bemerkt Yunho ebenfalls, dass das dumm von ihm gewesen ist, noch heute da anzurufen. Enttäuscht legt er auf und schmeißt sein Handy auf meine Matratze. Bitte, BITTE, lass mich jetzt einfach schlafen gehen. Ich flehe dich an!

„Ich werde es später nochmal versuchen, aber jetzt lass uns schlafen gehen", teilt er mir mit und legt sich auf einmal hin, um pennen zu gehen.

„Was denkst du, was du da gerade tust?", frage ich ihn entsetzt und bin überhaupt nicht damit einverstanden, dass er mit mir in meinem Bett schläft.

„Schlafen gehen?", antwortet er selbstverständlich und kuschelt sich an mein Kissen.

„Das kannst du vergessen! Beweg deinen verdammten Arsch aus meinem Bett. Ich werde nicht nochmal mit dir in einem schlafen!", verlange ich sofort und versuche ihn auf den Boden zu schubsen, aber er klammert sich mit Händen und Füßen an meinen Körper, um bloß nicht zu fallen.

Es ist so schlimm neben ihm zu schlafen. Er sabbert, spricht und schlägt um sich im Schlaf. Deswegen schläft er im Wohnzimmer auf der Couch.

„Warum bist du immer so fies zu mir?", heult er herum und schmeißt sich um meinen Hals.

„Weil du nervst!", heule ich nun ebenfalls und werde es wohl vergessen können, bald ins Land der Träume zu fallen.

Social Experiment | BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt