Kapitel 1

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Tony sah langsam und ruhig atmend durch die Windschutzscheibe seines Autos. Die Sonne war gerade dabei unterzugehen, sodass sich der Himmel in einem Gemisch aus orange, rot und violett vor ihm am Horizont erstreckte. Die Scheinwerfer flammten auf und tauchten die Straße in ein angenehm abgedunkeltes Licht. Tonys linke Hand lag auf dem Schalter, die rechte Lag oben auf dem Lenkrad. Den Kopf hatte er leicht schräg gelegt und seine Brille war kurz davor ein wenig die Nase herab zu rutschen. Seufzend schaltete er runter, als er das Schild an sich vorbei zischen sah, welches ankündigte, dass eine Kreuzung auf ihn zu kam. Seine Füße legten sich langsam auf Kupplung und Bremse, sodass der Subaru an dem Stoppschild langsam zum stehen kam. Ein Lastwagen kam von rechts. Tony lies ihn vorbei und trat dann wieder aufs Gaspedal. Das Röhren, das der Motor von sich gab schreckte ein paar Raben auf, welche auf einer nahen Stromleitung saßen.

Es wurde immer dunkler. Bald waren die Farben am Horizont einem einheitlichen, dunklen Grau gewichen und nur noch die Scheinwerfer des Japaners erhellten die Straße, welche sich mitten durch die Einöden von Nevada schlängelte. Tony sah hinüber auf den Beifahrersitz. Er hatte nicht gerade viel gepackt, aber das, was er als Stärkung für unterwegs mitgenommen hatte, war fast leer. "Verdammt...", flüsterte Tony leise. Sein Blick fand die Straße wieder. Er war nach einem Schild, an welchem er vor 5 Minuten vorbei gefahren war um die 100 Meilen von der nächsten Ortschaft entfernt. Er war müde. Er brauchte eine Pause. Der Hatchback war schon mehrere Male auf die andere Straßenseite geschlingert. "So eine Scheiße!" Er sah auf sein Handy. Noch 20% Akku. Erneut näherten sich seine Füße der Bremse und der Kupplung. Der STi blieb vorsichtig am Straßenrand stehen. Tony öffnete die Tür und stieg aus, das Licht ließ er an. Als er sich streckte, knackte sein Rücken mehrfach. "Oh schieße..." Er schob sich die Brille die Nase hinauf und wandte sich wieder zu seinem Auto. Er bückte sich, steckte sein Handy an die Stromversorgung an und richtete sich wieder auf. Tief durchatmend lehnte er sich and die Seite seines Autos. Nach ein paar Atemzügen stieß er sich wieder von der Karosserie ab, lief um die offene Tür herum, stieg und schloss die Tür wieder hinter sich. Er startete den Motor, erneut. Kupplung, 1. Gang, Gaspedal. Die Scheinwerfer des Subaru fraßen sich durch die scheinbar unendliche Dunkelheit hindurch. Ein Ping unterbrach Grenade von Bruno Mars. Tony sah auf die Anzeige vor sich. Der Tank war beinahe leer. "So eine verdammte Scheiße!", schrie er und schlug mit der flachen Hand auf das Lenkrad. Tank fast leer, müde, hungrig. Besser konnte es nicht werden...

Ein lautes Geräusch tauchte auf dem Nichts auf, gefolgt von Scheinwerfern. Als Tony in den Rückspiegel sah brannte sich das Licht in seine Augen. Er sah sofort weg. Als das Licht sich von seinem Rückspiegel entfernt hatte und die Straße links von ihm erhellte sah Tony kurz in den Rückspiegel. Kein Licht, doch er konnte die Umrisse eines amerikanischen Autos in dem gedämpften Licht seiner Rücklichter sehen. Es war, ganz klar, ein Chevrolet Camaro. 2011er Baujahr. Und was noch offensichtlicher war, der Fahrer wollte nicht, dass man ihn bemerkt. Tja. Verkackt. Tony sah nach links. Das dröhnende Geräusch eines Sauger V8 Motors erfüllte die Nacht, doch das war nichts ungewöhnliches für Amerika. Es war eher, dass ein Auto, oder Fahrzeug, durchgehend auf der linken Fahrbahn fuhr. Tony kniff die Augen zusammen, konnte allerdings nur einen Schatten am Steuer des 1969er Dodge Charger sehen. Er biss die Zähne zusammen und zog seinen Hut ein wenig tiefer ins Gesicht. Es war wohl Zeit, den restlichen Sprit zu verbrennen. Der Motor des Chargers heulte auf als er sich vor Tony setzte. Als der Amerikaner links neben Tony frei gemacht hatte, zog dieser nach links. Der Boxermotor unter der Haube heulte auf, als er an dem schwarzen Oldtimer vorbei zog. Er hatte die Zähne zusammen gebissen, seine Finger krallten sich in das Lenkrad. Kupplung, schalten, Gas. Der Subaru raste davon, doch der Dodge hielt mit. Den Camaro konnte Tony nicht sehen, doch es war ihm auch gerade recht egal. Er wollte eigentlich nur weg hier, doch er würde nicht mehr weit kommen, wenn er weiterhin so viel Sprit verbrauchte. Er hämmerte erneut mit der Hand auf das Lenkrad. Konnte sich der Idiot nicht endlich aus dem Staub machen? Tony bremste ab und wechselte wieder auf die rechte Spur, sodass der Charger ausweichen musste und an Tony vorbei zog. Entgegen seiner eigenen Erwartung hatte er den Chevrolet nicht vergessen. Er riss das Lenkrad nach links und stand auf die Bremse, sodass auch dieser auf der rechten Fahrbahn an ihm vorbei schoss. Tony schaltete runter und trat wieder aufs Gaspedal. Jetzt war er dran. Seine Scheinwerfer erhellten das dunkelgrüne Heck des Camaro. Das,, was die konnten, konnte er auch. Er schaltete das Fernlicht ein. Ohne das er es durch die verdunkelte Heckscheibe hätte sehen können sah der Fahrer des Camaro in diesem Moment in den Rückspiegel. Er schrei auf und riss einen Arm hoch, sodass der Camaro nach links abdriftete. Den Charger konnte Tony nicht sehen. War er weg? Ein Schild fiel Tony ins Auge. Tankstelle! 500 Yards. Charger oder Tank füllen? Er biss kurz auf die Zähne, doch dann entschied er sich. Er setzte den Blinker und bog ab. Tanken war um einiges wichtiger. Er bremste an einer der Zapfsäulen ab, stellte den Motor ab, schaltete die Lichter aus und war kurz davor auszusteigen, als ihm einfiel, dass er eine Waffe im Handschuhfach hatte. Er lehnte sich hinüber, öffnete es und zog die Pistole heraus. Mit geschlossenem Handschuhfach schnallte er sich den Holster, in welchem die Waffe steckte um und begann den Tank seines Autos zu füllen, den Blick immer auf den Highway gerichtet, auf welchem er gerade verfolgt geworden war und welcher nun begann sich in der minimalen Wärme eines neuen Morgens aufzuwärmen. Die Welt schien wie in eine Art dunkles Blau gehüllt, welches sich mit der Zeit immer heller färben würde. Ein Auto führ vorbei. In die Richtung in welche auch er gefahren war. Es war etwas dunkelgrünes, Marke oder Modell konnte er nicht feststellen. Tony schnaubte belustigt. Er hoffte, dass dieser Typ eine dermaßen große Delle irgendwo in der wirklich verunstalteten Karosserie hatte. Wer lackierte einen Camaro bitte grün?

Der Tank war voll, der Sprit bezahlt. Der Motor lief, die Reifen drehten sich. Tony saß mit einem glücklichen Lächeln hinter dem Steuer seines Subaru. Er war noch 20 Meilen von Sparks entfernt und nur 6 Meilen weiter und er würde in Kalifornien sein.

Fast & Furious - A last time on the trackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt