Another Jortini Story ✅

Kapitel 13 - Die zweite Chance

Tini

Es tat so unglaublich weh. Davor war es etwas anderes. Er hatte mich einfach nicht beachtet und das war vielleicht auch gut so. Aber zu wissen, dass er nur mit mir spielte, dass ich nur die Nummer zwei war, das verletzte mich sehr. Am liebsten wäre ich ausgewandert und nie wieder zurückgekommen. Doch das war unvernünftig und dumm. Also musste ich zuhause mit meinen Problemen selbst fertig werden und mich darauf einstellen, dass Jorge mir bestimmt noch unzählige Male das Herz brechen wird.

Jorge rief mich alle fünf Minuten an, aber ich ignorierte es. Aber nach zwei Stunden Dauer-Klingeln hielt ich es nicht mehr aus und ging raus. Spazieren, in den nächsten Park und setzte mich auf eine Bank, wo ich mich in Ruhe selbstbemitleiden konnte. „Tina? Das trifft sich gut. Ich muss dringend mit dir reden.“ Sagte eine altvertraute Stimme, die ich jetzt am allerwenigsten hören wollte. Langsam hob ich meinen Kopf und sah ihn an. „Was willst du?“ fragte ich ihn kühl. „Das war echt total idiotisch und egoistisch von mir. Ich habe einfach nicht nachgedacht. Aber dann habe ich gemerkt, dass ich einen Fehler gemacht habe.“ Sagte Javier hektisch. „Und das heißt?“ „Kannst du mir verzeihen, dass ich so ein Idiot bin? Können wir nicht einfach alles vergessen und nochmal von vorne anfangen?“

Jorge

Ich habe Tini tausendmal versucht, auf dem Handy zu erreichen, aber sie wollte offensichtlich nicht mit mir reden. Geschah mir ja eigentlich recht, aber ich MUSSTE einfach mit ihr sprechen. Deswegen kam ich gleich an ihrem Haus vorbei, aber sie war nicht da. Also ging ich weiter und versuchte es erneut auf dem Handy, als ich eine bekannte Stimme hörte. Javier. Sofort spannten sich automatisch alle Muskeln an und ich ballte die Fäuste. Javier stand vor Tini und schien sich mit ihr zu unterhalten. Aus diesem Grund stellte ich mich hinter den nächsten Baum und lauschte ihrem Gespräch.

Tini

Der hatte mir gerade noch gefehlt. Aber immerhin hatte er sich entschuldigt, Jorge wüsste nicht einmal, warum ich abgehauen war. Leise seufzte ich. „Das mit uns geht doch sowieso nur schief.“ Meinte ich, aber Javi schüttelte streng den Kopf. „Nein, ich verspreche dir, ich werde mich ändern. Ich werde mich anstrengen und dann wird das schon. Bitte, gib mir eine zweite Chance.“ Flehte er. Wieso eigentlich nicht? Jeder verdiente eine zweite Chance, das hatten mir meine Eltern immer vermittelt und in diesem Fall wollte ich es. „Okay.“ Willigte ich ein. „Lass es uns noch einmal versuchen.“

Jorge

Das was ich hörte, versetzte mir einen Stich. Tini war wieder mit Javier zusammen. Und was wurde aus mir? Aus uns? Hat sie den Kuss gestern einfach so weggesteckt? So getan, als wäre nichts geschehen? Enttäuscht entfernte ich mich von dem Baum und ging in Richtung nach Hause.

Durch das, was ich gehört habe, verwarf ich auch meine Pläne, mit Stephie Schluss zu machen. Ich nahm mir ebenfalls vor ihr eine zweite Chance zu geben, so wie Tini Javier. Außerdem wäre ich dann ganz alleine, hätte weder Stephie noch Tini. Da blieb mir nur eines übrig: Mich heillos zu betrinken.