Unsere neuen Ichs

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Itami Sicht:
"Wir brauchen was?", sagten wir im Chor. Selbst Hito schien bis jetzt nichts davon gewusst zu haben.  "Neue Namen und ein neues Aussehen. Yoshi, sind die schwer hörig?", fragte Akuratsuna und zeigte auf uns. "Sie wollen wohl wissen was du meinst." Hito warf ihr einen leicht abwertenden Blick zu. "Ahh, achso." Hito verdrehte die Augen. "Ihr bekommt eigens angefertigte Masken und Heldenkostüme, obwohl bei euch es ja eigentlich Schrukenkostüme sind", den letzten Teil murmelte sie nur. "Und ab heute legt ihr euren Namen ab. Ab heute gibt es euer jetziges Ich nicht mehr. Ab heute seit ihr ganz neue Menschen!" Wir sollen unsere Namen ablegen? Neue Ichs, von wegen! Wieso entscheidet sie das einfach? "So", Akuratsuna klatschte in die Hände, "ich bitte jetzt jeden, einer nach dem anderen, zu meinem Assistenten zu gehen. Er wird euch näheres erklären." Sie zeigte auf den Mann, an dem wir vorbei gingen. "Zuerst du Ningyō. Dann Sabi und Iki. Nach ihnen die Unmei Zwillinge. Dann Ketsueki und zum Schluss Shinkei." Einer nach dem anderen verließ den Raum. Manche waren länger weg, andere kürzer. Anfangs sträubte sich Hiruko zu gehen, deswegen begleitete ich sie bis vor die Tür. Rein musste sie alleine. Die Tür ging auf und Hiruko lief sofort zu mir und umarmte mich fest. Sie mag es wohl wirklich nicht von mir getrennt zu sein. "Shinkei-kun, du bist jetzt dran", sagte der Assistent. "Ich komm gleich." Mit meiner Hand streichelte ich Hiruko kurz über ihr Haar und ging weg. Die Glastür schloss sich hinter mir und ich konnte Hirukos Blick in meinem Rücken spüren. "Bitte, setzt dich." Der hellbraunhaarige Mann zeigte auf einen Stuhl bei seinem Schreibtisch. Er setzte sich auf den Stuhl auf der anderen Seite. "Ich stell mich mal kurz vor. Mein Name ist Yuuto Yamamoto und ich bin seit drei Jahren der Assistent von Hito-san. Ab heute bin ich der Ansprechpartner, was eure Kostüme angeht." Mit seinen bernsteinfarbenen Augen lächelte er mich an. Gezwungen lächelte ich zurück. "Also", sagte Yamamoto und holte eine kleine Mappe heraus. Er öffnete sie und legte sie vor mich auf den Tisch. "Das ist ab sofort dein Heldenkostüm." Auf dem Blatt Papier waren die Umrisse eines bekleideten Menschen zu sehen. Das Kostüm bestand aus einer braunen Uniform wie sie ein Militär Offizier tragen würde, einem dunkelblauen Mantel mit hohem, fellbestückten Kragen und silbernen Knöpfen und schwarzen, mit Schnallen bestückten, kniehohen Stiefeln. Auch ein schwarzer, ellenlanger Handschuh im selben Design wie die Stiefel und einem weißen Clochard-Handschuh für die linke Hand waren Bestandteile. "Den Namen den Hito-san für dich ausgesucht hat ist Nerve", fügte Yuuto hinzu. Nerve also... Das ist doch Englisch für Nerv. Bezieht sich das etwa auf meine Spezialität Schmerz Täuschung? "Du kannst jetzt gehen." Ich nickte nur, stand auf und verabschiedete mich. Sowie die Glastür offen war klammerte sich Hiruko wieder an mich. Ich streichelte über ihren Kopf, durch ihr weiches Haar und wir gingen wieder in das Büro von Akuratsuna. "Da alle wieder da sind können wir mit einem etwas wichtigeren Thema weiter machen", sagte Hitos Schwester und schaute uns mit ihren grünen Augen eindringlich an. "Ihr habt es wahrscheinlich noch nicht gehört, natürlich außer Sabi und Iki..."
Akuratsuna erzählte uns davon, was damals mit dem Drogendealer passiert ist. Sie sagte, dass sie glaube, dass es eine Organisation gibt, die die Gewalttaten und Kriminalitäten der Schruken steuert. Natürlich sei das nur eine Theorie, beuterte sie. Aber trotzdem glaubt sie daran, dass es wahr ist. Sie beendete die Konversation mit einem Seufzer und schickte uns zurück.

-Irgendwo in einem prunkvollen Herrenhaus-
Ein großer Raum dessen Fenster durch die Vorhänge verborgen waren diente als Tagungsstätte für eine Handvoll von Männern im Anzung. Allesamt saßen sie am selben großen, runden Tisch. Nicht mal die Stühle und die Anzüge unterschieden sich. Alles war monoton und gleichfärbig. Das einzige was hervorstach waren die Haare und Augen der besagten Männer. Nur diese unterschieden sich. "Also heißt das, dass unser bester Dealer geschnappt wurde?", sagte einer der Männer. "Dann war er wohl doch nicht unser bester", erhob ein anderer seine Stimme. "Im schlimmsten Fall ist die Polizei zu gut geworden", meinte ein dritter. "Das glaub ich nicht!" Ein äterer Mann mit Narben im Gesicht war nun dran mit reden. Begleitet wurde seine Stimme vom Regen der gegen die Fenster prasselte und einem fernen Donnern. "Diese Hunde der Regierung sind noch nie so gut gewesen. Das können nicht sie gewesen sein. Das war sicher jemand anderes..." Mit diesen Worten verfinsterte sich sein Blick drastisch.

My Villain Academia 「Abgeschlossen」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt