Face to Face

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Sie wälzte sich erneut im Bett herum, unfähig einzuschlafen. Sie seufzte und gab es auf. Kurzerhand stand sie auf und schlurfte aus dem Zimmer. Bei dem Geräusch der Tür blickte Cho auf, um June im Pyjama und mit wirren Haaren im Wohnzimmer stehen zu sehen.

„Kann ich mich ein bisschen zu Ihnen setzen?" Ihre Stimme war leise und kratzig.

„Es ist Ihre Wohnung, Sie können sich hinsetzen, wo Sie wollen." Er versuchte sich wieder auf sein Buch zu konzentrieren, um das seltsame Gefühl, das wieder in ihm aufstieg, auszublenden.

„Ich meine, stört es Sie, wenn ich mich zu Ihnen setzte?"

Er gab auf und ließ das Buch sinken. „Nein."

Sie durchquerte den Raum und setzte sich zu ihm auf das Sofa. An ihn gewandt zog sie die Beine an die Brust und umschlang diese.

„Sind Sie noch sauer auf mich?"

„Ich war nicht sauer auf Sie", log er.

Sie ignorierte ihn, es besser wissend. „Es tut mir leid, dass ich Sie so hintergangen habe. Es wird nicht mehr vorkommen."

Cho sah ihr in die Augen und nickte als Antwort. „Sie können nicht schlafen?" Es war mehr eine Aussage, als eine Frage.

June ließ müde den Kopf auf ihre Knie sinken. „Ich habe seit 3 Tagen nicht richtig geschlafen."

„Sie sollten sich nicht solche Sorgen machen, das CBI beschützt Sie."

June blickte auf und schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht. Natürlich habe ich Angst, aber Sie scheinen mir gewissenhafte Agents zu sein. Ich muss nur andauernd an die armen Frauen denken, die ermordet wurden. Immer wenn ich die Augen schließe, sehe ich die Bilder vor mir. Es muss schrecklich für sie gewesen sein."

Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte.

„Könnten Sie herausfinden, wo sie begraben sind? Ich würde sie gerne besuchen."

„Das sollte kein Problem sein."

„Danke." Sie lehnte ihren Kopf seitlich auf die Rückenlehne und schloss die Augen. „Ich will Sie nicht von Ihrem Buch abhalten, tun Sie einfach so, als wäre ich nicht hier."

Er betrachtete sie. Selbst jetzt war sie noch unglaublich attraktiv. Oder vielleicht gerade jetzt, ohne Make-Up und das ganze Drumherum. Er verscheuchte den Gedanken und griff nach seinem Buch. Bereits kurze Zeit später merkte er, dass sich ihre Atmung verlangsamt hatte- sie war wohl eingeschlafen. Als sein Telefon plötzlich klingelte, verließ er so schnell und leise wie möglich das Wohnzimmer durch die Haustür, um June nicht zu wecken. Lisbon rief an, um nach einem Update zu fragen und Cho darüber zu informieren, dass eine weitere Leiche mit der Handschrift ihres Serienmörders gefunden wurde. Diesmal war es verwunderlicherweise ein Mann, was einige ihrer Theorien verwarf.

Der Agent betrat wieder das Haus und schloss die Türe leise hinter sich. Bei dem Blick auf die Couch konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. June hatte in seiner Abwesenheit den ganzen Platz für sich eingenommen, Arme und Beine von sich gestreckt. Kurzerhand nahm er die Decke von der Lehne und breitete sie über June aus. Dann nahm er sein Buch, setzte sich an den Küchentisch und fuhr fort wo er aufgehört hatte. 

-

June schlug die Augen auf. Sie brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, dass sie sich auf ihrer Couch befand. Als sie sich aufsetzte und Cho am Küchentisch sitzen sah, realisierte sie, dass sei vermutlich auf der Couch eingeschlafen war. Sie stand auf und streckte sich. Endlich fühlte sie sich besser.

Cho sah von seinem Handy auf. „Guten Morgen."

„Guten Morgen", gab sie zurück. „Anscheinend habe ich Sie von Ihrem Platz verjagt. Tut mir leid, ich muss eingeschlafen sein." Cho zuckte bloß mit den Schultern, es machte ihm nichts aus. 

Smooth Operator // The Mentalist's Kimball Cho FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt