Ich stand eine Weile unschlüssig herum, als ich dann aus der Seitengasse, in der ich mich befand, auf die Hauptstrasse heraustrat. Eine sanfte Briese schlug mir entgegen und die Sonne brannte auf mich hinab. Hier hatte es sehr viele Menschen; Frauen mit langen schönen Kleidern, Mägde mit Einkaufskörben, Kinder in zerrissenen Lumpen und einfache Männer. Auch ein paar Soldaten der Royal Navy waren dabei. Alle liefen in Richtung eines grossen Platztes. Ich wurde regelrecht mitgerissen. Beim Platzt angekommen sah ich vorne eine art Tribüne mit einem Galgen. Ein kleiner untersetzter Mann mit schütterem Haar las von einer Pergamentrolle die vielen Verbrechen ab, welche der Mann der unter dem Galgen stand begangen haben soll. Eine Weile betrachtete ich den Mann. Er hatte dunkelbraune Locken die kurz über seinen Schultern endeten, einen recht muskulösen Körper und wunderschöne dunkelbraune Augen mit einem goldenen Schimmer. Er sah eigendlich noch recht gut aus. "Dass diese Verbrechen mit dem Tot zu begleichen sind", beendete der Mann seine Rede. Der Pirat, welcher gehenkt werden sollte, schaute ruhig gerade aus. Das irritierte viele und auch mich, denn wie konnte der nach so einem Urteil so gelassen bleiben. Da bemerkte ich, wie zwei Männer ihre Schwerter zogen und auf die Tribüne sprangen. Kurtzt darauf sprangen nochmals zwei aus der Menge hervor und halfen den ersten gegen die Royal Navy zu kämpfen. Einer der Befreier schnitt den Piraten, welcher gehänkt werden sollte, los und warf ihm ein Schwert zu. Viele Leute rannten panisch umher, andere schrien nur. Da ich inzwischen schon ziemlich nah bei der Tribüne stand, griff mich plötzlich ein Typ der Royal Navy an. Vor Schreck sprang ich einen halben Meter zur Seite. Im selben Moment fing ich ein Schwert auf, welches mir einer der Befreier zuwarf. Da der Typ immer noch versuchte mich zu erstechen, hob ich mein Schwert zur Verteidigung. Ich versuchte mich an die Filme zu erinnern in denen ein Schwertkampf stattfand, um wenigstens eine kleine Ahnung zu haben was ich tun musste. Zu meinem erstaunen gelang es mir sogar den grössten Teil der Angriffe abzuwehren. Da soll doch nochmals jemand kommen und sagen Fernsehen bringt nichts. Zum Glück kam mir einer der Piraten zu Hilfe und zog mich mit sich. Jetzt rannte ich also mit vier Piraten der Royal Navy davon. Ausser Atem bliben wir in einer Seitenstrasse, nahe des Hafens, stehen. "Hey Leute, wir haben es geschafft" ,rief einer der Piraten glücklich. Ein Anderer wante sich an mich: "Sorry, dass wir dich da mit reingezogen haben. Es war alles eigendlich ganz anders geplant gewesen." "Ja aber danke, dass du uns geholfen hast", sagte ein dritter und grinste mich an. Ich lächelte leicht durcheinander zurück. Bevor ich noch etwas sagen konnte stellten sie sich vor. Der erste erklärte er hiess William ,der zweite Michael und der dritte Samuel. Der Nächste hiess Jason und der Pirat, welcher gehängt werden sollte stellte sich als Léon vor. Sie schienen alle sehr net zu sein. Jason fragte mich gerade nach meinem Namen, als wir hörten wie ein Komandant der Royal Navy einen Passanten, an welchem wir vorbeigerannt waren, fragte ob er uns gesehen hatte. "Shit", rief William leise, denn er wusste mit der Royal Navy war nicht zu spassen. Uns blieben jetzt genau 2 Möglichkeiten: hierbleiben und uns verhaften lassen oder abhauen und hoffen, dass sie uns nicht kriegen. Wir endschieden uns für die zweite Möglichkeit und rannten so schnell wir konnten. Die Navy rannte uns hinterher. "Komm mit", rief mir Jason zu und rannte auf ein Schiff zu, welches etwas abseits vom Hafen stand. Das Schiff sah eigendlich aus wie ein Schiff eben aussiet; Segel, Holzmaste, Ausguck, Takelage und all das eben. Nur die Flagge, welche an den Mast gebunden war sah anders aus; sie war schwarz. Piratenschiff, dachte ich. Das konnte nur ihr Schiff sein. Ich spran gerade auf das Schiff als es schon losfuhr. Wir waren etwa 20m vom Hafen entfernt als die Royal Navy zu schiessen begann. Automatisch sprang ich, wie die meisten, in Dekung. Doch leider etwas zu spät, wie ich schmerzlich feststellen musste. Denn Schmerz durchzuckte meinen linken Arm und ich musste mich sehr zusammennehmen um nicht vor Schmerz laut loszuschreien. Ich konnte sehen wie sich auf meiner weissen Bluse, wo mich eine Kugel gestreift hatte, ein blutroter Fleck ausbreitete und ich spürte wie langsam eine warme Flüssigkeit meinen Arm herabrieselte.
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Mistery Girl
FantasyWas würdest du tun wenn du plötzlich in der Zeit reisen könntest? Luna reist ins Mittelalter und landed dann aus versehen bei den Piraten im 17. Jahrhundert. ,,Was passiert eigendlich wenn ich hier sterbe? Diese Frage stellte ich mir oft, doch leid...