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Mack
Die Krankenschwester öffnet langsam die Tür und sieht mit hochgezogenen Augenbrauen die zwei Gäste an. Ich kann mich kaum neben Sage bewegen, weshalb ich in der Position verweile. In versteifter Körperhaltung grinse ich die Krankenschwester an, die ahnend anfängt zu schmunzeln.
"Ich hoffe ich störe Sie nicht.", flüstert sie und reicht mir lächelnd das Pharmazeutikum. Eine kleine Schachtel mit vier Fächern, die jeweils eine Tablette beinhalten.
"Kein Grund zur Sorge.", nicke ich ihr zu, woraufhin sie aus dem Zimmer geht. Kurz steckt sie noch ihren Kopf ins Zimmer und informiert mich über das kommende Frühstücksbuffet. Zum Glück kann ich heute schon wieder raus. Ich halte es hier nicht mehr aus. Der einzige Grund, warum ich hier bin, ist simple. Ich habe das bekommen was ich wollte, Sage. Sie liegt seitlich mit ihrer kleinen Hand auf meiner Schulter platziert. Einige ihrer Strähnen sind ihr vor das Gesicht gefallen, die ich vorsichtig nach hinten streiche. Taylan schläft im Gegensatz zu ihr, wie ein Bär. Mit ausgestreckten Armen und Beinen verdeckt er die ganze Oberfläche der Matratze. Wann wollen die endlich aufwachen, mir ist schon langweilig und ich kann mich nicht von der Stelle rühren. Aber so friedlich, wie sie schläft, soll sie doch lieber etwas länger schlafen, sodass ich sie weiterhin betrachten kann. Sie hat sich die Augenbrauen zusammengekniffen, als wäre sie wütend. Selbst im Schlaf kann ihr keiner etwas vorwerfen. Ihre vollen Lippen formen einen perfekten Armorbogen und haben sich der rötlichen Farbe ihrer Wangen angepasst. Sogar ihren Wimpern wurde viel Detail geschenkt. Sie sind tiefschwarz, und haben einen schönen Schwung. Und wie gerne würde ich jetzt in diese süße Stubsnase reinbeißen, wenn sie nicht aus dem Schlaf erwachen würde. Sie öffnet langsam die Augen und blinzelt mehrmals, wie als hätte sie gespürt, dass ich sie, wie ein Idiot anstarre. Als sie dann direkt in meine sieht, weiten sich ihre Pupillen so schnell, wie der Abstand zwischen mir und ihr. Sie reibt sich müde die Augen und setzt sich auf.
"Hab ich dich verletzt?", klingt sie leicht besorgt und hebt die Decke hoch. Ich schüttele knapp den Kopf und schmeiße die Decke ganz an das Bettende.
"Unten gibt es ein Büffet, wenn ihr wollt könnt du und Tay runter.", murmle ich und stehe langsam auf.
"Was ist mit dir?", fragt sie neugierig. Ich wusste genau, dass sie das fragen würde.
"Ich, Kleines, muss die Entlassungspapiere ausfüllen.", schwinge ich mich aus dem Bett und gehe Richtung Badezimmer. Ich höre noch, wie sie ebenfalls aufsteht und Taylan aufzuwecken versucht. Ich kenne Taylan gut genug, um zu wissen, dass er nicht leicht zu wecken ist. Man könnte mit einem Auto in sein Ohr hupen und er würde trotzdem noch weiter schlafen. Ich habe nur einen leichten Schlaf und stehe bei jedem Geräusch auf. Wenn ich aufwache, dann energiegeladen und aktiv. Man muss schließlich bereit für alles sein.
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Die Sachen sind gepackt, die Entlassungspapiere
ausgefüllt und ich bin sowas von bereit zum gehen. Auf dem Weg zu meinem Auto, rufe ich Tay an und sage ihnen Bescheid, dass sie rauskommen sollen. Ich packe das lose Zeug ins Auto, lehne mich an die Autotür und zünde mir währenddessen eine Zigarette an. Als ich sie von weitem erkenne, nehme ich noch den letzten Zug der Zigarette und werfe sie auf den Boden. Irgendwie lässt mich ihre Präsenz beim Rauchen die Kippe nicht genießen. Taylan steckt sich die Hände in die Vordertaschen und beobachtet Frauen, die an uns vorbeilaufen. Ich stelle mich Sage gegenüber, die sich mit der linken Hand, über den rechten Arm streicht. Wenn ich doch nur wüsste, was grade in ihrem Kopf vorgeht. Sonst habe ich auch immer Menschen, wie ein Buch gelesen. Aber sie ist ein verschlossenes, rätselhaftes Mysterium, dass nicht gerne viel von sich zeigt.
"Pass besser auf dich auf.", murmelt sie und kneift etwas ihre Augen zusammen, als die Sonne direkt in ihr Gesicht strahlt. Ihre Augen funkeln, wie noch nie.
"Ich glaube das hast du mehr nötig, als ich, Engel.", gebe ich zurück und lasse meinen Blick einmal über ihren ganzen Körper gleiten. Sie mustert mich wissend und verzieht ihre Augenbrauen so, dass sie mal wieder Arrogant aussieht. Das steht ihr überhaupt nicht, zumal es nicht das ist, wer sie wirklich ist.
Ihr Blickkontakt hält meinem sturr stand und widerspiegelt meinen Narzissmus. Manchmal sind doch Blicke gefährlicher, als Worte. Ganz besonders ihre.
"Bis bald, Williams.", sagt sie höhnisch und zwinkert mir zu. Ich sehe sie zum ersten mal zwinkern und muss sagen, dass es so gut an ihr aussieht, vielleicht sogar zu gut. Sie und Taylan kehren mir den Rücken zu und laufen den weg zu seinem Auto.
"Bis bald, Garcia.", gebe ich in der selben provokanten Tonlage zurück und steige in mein Auto.
"Wir sehen uns heute Abend.", dreht sich Tay noch einmal um und ruft mir zu. Ich nicke ihm zu, werfe noch einen kurzen Blick zu dem schwarzen Schopf neben ihm und düse dann die Straße runter.
Ich habe noch einige Dinge zu erledigen, die zuhause auf mich warten.

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Heyo, was läuft. (Sorry bin nicht so gut in begrüßen)
Quarantäne hat uns echt noch den letzten Nerv geraubt, aber ich hoffe dennoch, dass keiner infiziert ist oder so.

Bleibt gesund, passt auf euch auf und genießt meinen neuen Kapitel<3

Sorry für die großen Lücken immer, was das posten von Sprüchen und Kapiteln angeht. Certified arbeitet noch immer an anderen Sachen :(

Jedoch könnt ihr euch auf etwas freuen, was, ist noch geheim☻

Eure Certified (Ich weiß ich kann mich nie kurz fassen)

Love On The BrainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt