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Sage
Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich grundlos gute Laune habe. Ich weiß nicht woher das immer kam, aber den Optimismus lasse ich nicht so einfach von mir nehmen. Heute ist der dritte Tag, seitdem meine Tante wieder hier, zuhause ist. Jeden Tag habe ich ihr ein kleines Geschenk, als Dankeschön gekauft und immernoch finde ich es nicht genug. Sie verdient, als eine wundervolle Mutter und Tante viel mehr, als bloß Geschenke. Ich schätze mich wirklich glücklich mit so einer coolen und lässigen Tante, wie sie, bleiben zu dürfen. Da sie erst dann von der Arbeit kommt, wenn ich zum Training muss, stelle ich das Geschenk, wie immer, auf der Kücheninsel ab. Da sie dort immer ihren Kaffee trinkt, ist es der perfekte Ort dafür.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es Zeit ist rauszugehen. Wahrscheinlich wartet Tay schon auf mich.
Ich verlasse gelassen das Haus, schließe die Tür hinter mir zu und bleibe perplex vor dem Wagen stehen. Ich starre leer vor mich hin und betrachte die heiße Kiste.
Das ist definitiv nicht Tay's. Das Auto kenne ich zu gut, ebenso den Fahrer, der auf die Hupe drückt. Überrascht laufe ich auf die Karre zu und steige ein.
"Anscheinend bist du wohl heute mein Chauffeur.", sage ich grinsend und sehe in sein besserwisserisches Gesicht.
"So sieht's aus, Angel. Wenn du willst, kann ich dich sogar jeden Tag fahren.", sagt er protzend und lehnt seinen rechtes Arm aus dem Fenster. Fehlt nur noch der Zahnstocher im Mund und er sieht aus wie diese möchtegern Angeber.
"Das wäre nur Umweg für dich. Außerdem erledigt dein bester Freund den Job genauso gut.", ziehe ich in Erwägung. Er wendet seinen Kopf zu mir und betrachtet mich kritisch. Was er wohl jetzt zu sagen hat? Ich grinse in mich hinein, er verursacht so viele Schmetterlinge in meinem Bauch.
"Ach ja? Wenn er dich jeden Tag fährt, was kann ich dann?" Sein Grinsen ist eindeutig teuflisch und gefährlich, wenn er mich damit bloß nicht in den Bann ziehen könnte.
"Mir den Verstand rauben.", drücke ich ihm rein. Meine Mundwinkel kann ich kaum unten behalten. Ich bin wie ein verliebtes Kindergartenkind, oh man.
"Ich sehe das mal als eine positive Antwort.", sagt er und geht mit seiner Hand kurz über meinen Oberschenkel. Ich könnte unter dieser Berührung dahinschmelzen. Seine Hand bewegt sich gefährlich auf meinem Schenkel, sodass ich auf Gedanke komme, auf die ich jetzt nicht kommen sollte. Ich Presse mir leicjt die Lippen aufeinander. Dass so unschuldige Berührungen mich um den Verstand bringen, sagt schon einiges aus.
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Wie gewöhnlich setze ich mich zu den Mädels und begrüße sie, doch sie schenken mir keine Aufmerksamkeit. Als sie immernoch nicht mit dem pispern aufhören, ziehe ich misstrauisch meine Augenbrauen zusammen und sehe wieder nach vorne. Worüber sie wohl heute gossipen? Plötzlich stehen alle auf und halten mich links und rechts an den Händen fest. Ich bin völlig überfordert und spüre die Nervosität hochsteigen.
"Kann mir mal einer sagen, was hier los ist?", fordere ich auf, doch ich werde wortlos von ihnen auf das Feld gezogen.
Ich sehe mich mehrmals um, aber keiner von den Jungs scheint fertig zu sein. Sollte ich mir Sorgen machen? Wie aus dem nichts fängt das Lied Crazy in Love von Beyoncé an und die Mädels tanzen rythmisch zu der Musik. Soll das hier eine Art privat Show sein? Verdattert stehe ich mitten im Feld und sehe mir die Mädels mit offenem Mund an.
"Was ist hier los?", fange ich an zu lachen und sehe den Mädels zu. Als das Lied allmählich zuende geht, stellen sie sich parallel in zwei Reihen auf, sodass die Football Jungs durchlaufen können. Doch nur einer von ihnen kommt raus. Geschockt reißen sich meine Augenlieder auf, als Mack auf mich zuläuft.
"Das ist doch jetzt ein Scherz.", sage ich ungläubig zu mir selbst. Mit einer lässigen Gangart kommt er auf mich zu und hält vor mir an. Mein Bauch kribbelt wie verrückt und es ist, als würde mir schlecht werden.
"Sage, ich bin verrückt nach dir. Seit dem ersten Moment an, als ich dich gesehen hab, konnte ich an nichts anderes mehr denken und stehe hier, nur um stolz sagen zu können, dass du mir gehörst.", sagt er und trägt mich hoch. Völlig unerwartet klappt  mir erneut die Kinnlade runter. Ich kriege kein einziges Wort aus meinem Mund raus.
Hat er grade ernsthaft gesagt, dass ich ihm gehöre?! Mir scheint alles wie im Traum, das kann nie im Leben echt sein.
Die Mädchen um uns herum bejubeln uns, wie wild. Er versetzt mich damit in eine Art Standby Modus. Mir kommen keine Worte in den Sinn, die ich zum artikulieren nutzen könnte. Stattdessen werde ich verharrt von ihm zur Tribüne getragen, wo er mich dann ablegt. Ich fühle mich wie eine Porzelanpuppe. Was ist grade passiert? Amber und April springen schon fast auf mir rum und können sich kaum vor Freude halten. Ich kann ebenfalls nicht realisieren, was grade geschehen ist und muss erstmal alles verdauen. Er hat mir grade seine Liebe gestanden. Es ist wie, als würde die ganze Welt stillstehen, nur für diesen einen Moment. Ich bin überwältigt von einer Welle an Emotionen. Wie, als hätte er meine Gedanken erhört, dreht er sich zu mir um und bringt mich mit seinen Blicken um den Verstand.
"O.Mein.Gott, du hast es tatsächlich geschafft.", rüttelt Amber an meinen Schultern. Ich schaue ihr perplex in die Augen und versuche sie zu verstehen. "W-Was?"
"Mack, das gutaussehende Arschloch hat sich in dich verliebt.", strahlt sie, bis über beide Ohren.
"Ihr seid wie Aphrodite und Adonis. Die Göttin der Schönheit und ihr Verehrer.", entzückt sie und hält sich das Herz. Ich schlucke schwer. Ich glaube mein Herz erleidet einen Stillstand.
"Okay, ihr beiden redet mir hier zu viel Unfug. Erstens, sind wir keine griechischen Götter und zweitens, ist er nicht mein Verehrer.", meine ich ertappt. Ich weiß genau, dass sie mich damit ständig konfrontieren werden.
"Wir haben doch gesehen, wie sehr du strahlst. Wir freuen uns doch nur für dich.", heitert sie mich auf. Ich seufze.
"Na gut, Ihr habt recht.", gebe ich nach.
"Natürlich haben wir das. Ich sehe es schon kommen, Aphrodite und Adonis, das weltbekannte Liebespaar.", lacht sie und ich Stimme in ihr Lachen kopfschüttelnd ein. Es vergehen lange Minuten, in denen wir den Jungs nur beim Spiel zusehen. Ich bin mal wieder so tief in Gedanken versunken und lasse die Situation immer und immerwieder in meinem Kopf abspielen. Das ist grade wirklich passiert. Dem Mann ist auch echt nichts peinlich. Dass er einfach so Beyonce's Lied laufen lässt und auch noch Cheerleader anheuert für uns zu tanzen ist echt verrückt. Meine Wangen glühen vor Hitze und mein Magen schmerzt, ich glaube ich Falle gleich in Ohnmacht.
Ein lauter Gebrüll ist vom Feld zu hören, was unsere Aufmerksamkeit zieht. Dank dessen komme ich wieder zu mir und stabilisiere damit etwas meine wildgewordenen Schmettelringe im Bauch.  Erschrocken sehe ich runter, doch erkenne nichts negatives. Mack trägt Tay auf seine Schulter und die Jungs bilden ein Kreis um denen. Erleichtert wische ich mir die Stirn, ich dachte schon die beiden streiten sich. Aber anscheinend haben die da unten gewonnen. Als alle im Kreis springen, renne ich runter und schließe mich ihnen an. Schulter an Schulter hüpfen wir im Kreis wie Kinder, dabei bin ich die einzige kleiner zwischen riesen Brocken. Der Trainer kommt ebenfalls hinzu und fängt mit Taylan an zu tanzen. Beide werden in die Mitte geschubst und von uns bejubelt.
Taylan macht irgendwelche Hip Hop Bewegungen, die sogar richtig gut aussehen und der Trainer versucht ihm zu folgen. Wir brechen alle in Gelächter aus. "Sie sollten Tanzlehrer werden.", werfe ich ein. "Ich sollte meine Karrierewahl nochmals überdenken.", stimmt er zu. Wir lösen uns allmählich wieder auf und kommen etwas runter. "Also gut, genug rumgealbert. Geht wieder zurück auf Position wir spielen ein weiteres Match.", gibt der Trainer vor. "Ich gehe dann wieder zurück auf die Bank.", informiere ich die anderen und drehe mich um. Plötzlich klatscht mir Mack auf den Hintern, was mich schockiert erstarren lässt. Mit einem mahnenden Blick sehe ich ihn an und laife wortlos auf die Bank zu. Ich muss nichts dazu sagen, mein Blick verrät mehr als nötig. Insgeheim hat es mir natürlich gefallen, doch vor der Menge Jungs war mir das echt peinlich. Vorallem weil es auch noch so laut war. Was hat er nur für eine riesen Hand? Das hat ganz schön wehgetan, aber auf einer guten Weise. Amber beäugt mich mit offenem Mund und kreischt leise vor sich hin. "Das wird ja immer besse.", kommentiert sie. "Ihr habt nichts gesehen.", mahne ich die Mädels. "Und ob wir das haben. Nur schade, dass ich kein Bild machen konnte."
"Spinnst du?", frage ich sie lachend. Manchmal Frage ich mich wirklich, was in deren Köpfen abgeht. Unglaublich.

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Was geht, schnuckies

Hoffe ihr habt einen angenehmen Tag gehabt, wenn nicht wird euch dieses Kapitel sicherlich den Abend versüßen.

Lasst gerne Kommentare und Votes da, ich freue mich immer wieder eure Meinung zu hören.

Anyway, gute Nacht und träumt schön♡
Bis zum nächsten Kapitel, hoffentlich

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