°Draco u. Hermine-Astronomieturm°

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Es war Abend, eigentlich schon Nacht. Hermine saß wie so oft in letzter Zeit am Astronomieturm und weinte.

 Sie dachte über ihr Leben nach, ob es nicht besser gewesen wäre, hätte sie nie diesen schrecklichen Krieg miterlebt. Ob es nicht besser gewesen wäre, wenn sie nie den Brief für Hogwarts bekommen hätte. Ob es nicht besser gewesen wäre, hätte sie nie Ron und Harry kennengelernt, natürlich war sie dankbar für die schönen Zeiten, aber sie hasste Aufmerksamkeit und seit der Krieg vorbei war, bekam sie unendlich viel Aufmerksamkeit. 

Sie war gebrochen, sie bereute so vieles und sie wünschte sich so oft das alles nie erlebt zu haben. Oftmals dachte sie daran wie es wäre einfach nicht mehr da zu sein, oder nie dagewesen zu sein. Oft hatte sie schon über den Tod nachgedacht und oft war sie an den Punkt gekommen, an dem sie dachte das der Tod eine mögliche Lösung war, dann aber dachte sie an Harry und Ron und konnte es nicht tun. Aber manchmal waren ihr Ron und Harry kein Halt mehr, oft war es so  als ob das ganze negative sie verfolgte. Sie konnte nicht mehr richtig schlafen, denn egal was sie tat die Alpträume waren stetig präsent. Immer wenn sie ihre Augen schloss sah sie tote Körper auf den Boden liegen, das zerstörte Hogwarts und immer wieder erinnerte sie sich ungewollt an das beklemmende Gefühl als sie dachte Harry wäre tot.

Und manchmal dachte sie auch an das Gefühl welches sie gehabt hatte als Draco Malfoy zu seinen Eltern gegangen war. Damals wollte sie schreien er sollte es nicht machen, aber dachte sie genauer nach hätte sie wahrscheinlich nicht anders gehandelt. Und dann tat ihr der Junge leid. Er hatte es nicht verdient so aufzuwachsen, keiner von allen die den Krieg miterlebt haben, keiner der jemanden verloren hatten, und auf keinen Fall die Gefallenen hatten so etwas verdient. Jeder dachte, als Harry Voldemort besiegt hatte, das es endlich vorbei war und auch sie dachte es, alle dachten das, aber sie waren naiv, noch heute ein Jahr später hatte sie und sie war sich sicher auch Harry, mit den Folgen zu kämpfen. 

Und jetzt, als sie hier saß, wurde ihr schmerzlich bewusst, dass Hogwarts nicht mehr Hogwarts war. Nicht für sie, denn das Gefühl von Heimat und Geborgenheit wollte einfach nicht mehr aufkeimen und diese Tatsache tat mehr weh als alles andere.

Hermine saß oft hier, auf der obersten Plattform des Turms, ließ ihre Beine hinunter baumeln und stellte sich vor wie es wäre zu springen. Manchmal lächelte sie bei dem Gedanken, in diesen Augenblicken hatte sie tatsächlich Angst vor sich selbst.

Heute dachte sie nicht über den Krieg nach, zumindest nicht direkt, sie dachte an Draco Malfoy und dies Tat sie in letzter Zeit öfter. Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber der Junge hatte sich in ihr Herz geschlichen und jetzt war er dort und wollte nicht mehr gehen. Hermine dachte gerne an den Tag zurück als er sie in der Bibliothek abfing und nervös vor ihr stand, an diesem Tag hatte er sich entschuldigt und somit einen kleinen Teil in Hermine zu Leben erweckt, denn obwohl es keiner merkte, war sie innerlich schon tot.

Sie wollte es sich selber nicht eingestehen, aber sie wusste wer sie am Leben halten konnte und es war niemand geringeres als Draco Malfoy.

So saß sie da, die Tränen liefen ihr unaufhaltsam über ihr einst so hübsches Gesicht, sie hatte abgenommen, ihre Augen strahlten keine Lebensfreude mehr aus und sie sah immer müde aus.

Langsam stand sie auf und lehnte sich an das Gelände, wie einfach es doch wäre einfach zu springen. Und sie hatte es vor. Sie dachte nicht mehr, ihr Körper übernahm die Führung. Langsam zog sie sich hoch und setzte sich auf die Eisenstangen des Geländes. 

Sie lächelte, endlich konnte sie loslassen, Hermine beugte sich nach vorne und ließ los...

Doch bevor sie fallen konnte, packte sie ein Hand und zog sie wieder auf die Plattform.

> Verdammt, Granger was sollte das? < gab ihr Retter von sich. Hermine allerdings konnte nicht fassen das sie es wirklich getan hätte, und vor allem wer sie gerettet hatte. Es war Draco Malfoy.

Als der Junge sah, dass das Mädchen anfing zu weinen, zog er sie liebevoll in den Arm und flüsterte

> Hey, alles wird gut. Es wird wieder alles so wie früher und verdammt ich bin für dich da. Warum hast du das gemacht? Es gibt so viele Menschen die dich bewundern und du hast deine Freunde. < Er strich ihr immer wieder sanft über den Rücken, sie konnte sich nicht wirklich beruhigen setzte aber trotzdem zum Reden an.

>Wie kannst du nur sagen das alles wieder gut wird. Schau mich an ich bin kaputt, gebrochen, ein einziger Fehler. Verdammt, ich wollte mich umbringen. Nichts wird wieder so wie es war. Verdammt nichts. Ich bin verloren. < 

Sie hatte sich aufs Dracos Armen gewandt und stand auf. Beide standen sich gegenüber. Draco wurde erst jetzt bewusst, wie viel das Mädchen mitmachen musste und wie sehr sie sich verändert hatte, sie war nicht mehr dieses kleine naive Mädchen, sie war zu einer starken jungen Frau herangewachsen, welche nun an den Folgen des Kriegs zerbrach.

 Er hasste es sie so zu sehen und er hasste sich dafür, das er Hermine nicht versprechen konnte, das alles wieder gut werden würde.  Er hoffte es so sehr, aber es war gelogen. Und nichts würde mehr so sein wie früher.

Inzwischen hatte sich die Brünette wieder auf den Boden zusammen gekauert und weinte. Langsam bewegte er sich zu ihr und setzte sich neben sie, er legte sanft einen Arm um ihre Schulter und wartete ab. Doch nichts passierte, also zog er sie zu sich und tatsächlich legte Hermine ihren Kopf auf seine Schulter.

> Ich bin so müde, ich habe es satt bekannt zu sein. Ich will einfach wieder mein normales Leben haben. Ich will wieder ein normales achtzehenjähriges Mädchen sein, welches in den falschen Typen verliebt ist und das zu Partys geht und solche Sachen. <Hermine war viel zu ehrlich und das schockierte sie, aber in seinen Armen fühlte sie sich sicher, irgendwie so als wäre alles gut, obwohl die Welt in Flammen stand. Hier wollte sie bleiben.

>Hermine ich bin doch auch kaputt, ich habe auch keinen Plan was ich hier überhaupt mache. Ich dachte immer, du bist fröhlich und hast das alles locker weg gesteckt, aber seien wir ehrlich, keiner kann das und eigentlich hätte ich das schon viel früher merken sollen. Bitte, sag mir das dir diese Situation zumindest ein bisschen hilft, denn wenn ich ehrlich bin ist es schön mit dir hier. < meinte Draco.

Hermine drehte sich leicht zu Draco, beobachtete ihn lange Zeit und setzte dann erst zum Reden an.

> Du hast recht, hier ist es schön, aber hier können wir nicht bleiben. Die Welt steht in Flammen und ich kann mir nicht mehr helfen. Ich habe nicht mehr die Kraft jeden Tag aufzustehen und so zu tun als ob es mit gut gehen würde. Ich kann und will es nicht mehr schaffen. Und ich weiß das er dir genauso geht. <  gab Hermine geknickt von sich. 

> Du bist wirklich schlau und ich bewundere dich, du hast so viel durchgemacht. Du hast es verdient das man ehrlich zu dir ist. Hermine Granger wir sitzen hier und wissen beide das wir völlig kaputt sind, wir bräuchten beide nur die Nähe der Person die wir lieben und ich weiß nicht ob ich mit noch einem Schlag weiter  leben könnte, aber und das ist der Punkt, als du damals meine Entschuldigung angenommen hast, bin ich ein Stück geheilt, jedesmal wenn unsere Blicke sich in der großen Halle gekreuzt haben, bin ich ein Stück geheilt und momentan liegst du in meinen Armen und mein Herz kann nicht ruhig schlagen, und es heilt wieder ein Stück. Ich weiß nicht ob du es nicht schon weißt aber, Hermine Granger, keine Ahnung wann es passiert ist aber ich habe mich in dich verliebt und das mit Haut und Haar und ich hasse es dich weinen zu sehen und ich würde dich gerade so gerne..< Draco konnte gar nicht fertig sprechen, da hatte ihn Hermine schon zu sich gezogen und küsste ihn. 

Hermine blieb die Luft weg und sie spürte wie sie ein kleines Stück des schrecklichen Alptraumes den sie lebte hinter sich lassen konnte.

Draco erging es nicht anders, alles in ihm schrie nach mehr und er bekam es denn auch Hermine konnte nicht aufhören ihn zu küssen.

Und beide wussten, ab hier konnte es nur besser werden.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 23, 2020 ⏰

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