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So saß ich nun im Auto zwischen meinen Eltern. Ich sollte auf die Insel der Verlorenen. Auf einer Seite freute ich mich auf ein neues Abenteuer, doch auf der anderen Seite hatte ich auch total Respekt davor. Keine Angst, aber Respekt. Natürlich war ich schon ein paar mal dort, doch immer nur für eine kurze Zeit. Meine Eltern haben mir nochmal alles in Ruhe erklärt als ich mich beruhigt hatte. Also, mein Bruder hat sich ein Jahr lang bei Hades eingeschleimt und ist nun seine rechte Hand. Aus diesem Grund muss ich nun auf die Insel damit wir unsere Ketten verbinden können. Denn nur wenn ich auch auf der Insel bin, können wir dort Magie anwenden. Aktuell ist unsere "Schmuckmacht" (wie ich es nenne) nutzlos da wir von dem Zauberwall getrennt sind. Das hört sich alles so surreal an.

Wir fuhren auf der goldenen Brücke und kamen der Insel immer näher. Die Nervosität in mir stieg immer mehr. Ich hoffte einfach nur das mein Bruder dort schon auf mich wartet. Der Fahrer hielt in einem kleinen Hof direkt neben der Brücke, die wieder verschollen war. Okay, jetzt ist es soweit. Einen Rückzieher hätte ich von Anfang an nicht machen können, daher kam mir sowas auch gar nicht in den Sinn. Ich sah aus dem Fenster und suchte den Platz nach meinem Bruder ab. Doch da war kein Zeichen von ihm. Langsam sank ich wieder zurück in den Sitz und lächelte traurig meine Mutter an die mir das Knie tätschelte. Wir warteten noch weitere fünf Minuten, doch von dem blonden war keine Spur.

„Wir müssen los! Wir dürfen hier nicht all zu lange bleiben." sagte der Fahrer.

Ich sah Mum und Dad an und sie nickten mir zu. Die beiden drückten mich so fest das ich dachte ich ersticke. Verständlich.

„Bitte passt auf euch auf!" nuschelte mein Dad.

„Ich hab doch meinen irren Bruder." antwortete ich grinsend und wollte die Stimmung wieder etwas auflockern.

Meine Mum ließ mich aussteigen und drückte mir nochmals einen Kuss auf die Stirn. Kaum war die Türe wieder zu, fuhr das schwarze Auto auch schon wieder davon. Toll, was mach ich jetzt? Ich setzte mich auf eine Steintreppe und wartete. Mehr kann ich aktuell nicht machen. Theoretisch würde ich ja zu meinem Bruder laufen, doch das wäre zu auffällig. Ich würde sofort als „Nicht-Insel-Mensch" enttarnt werden. Nicht, weil ich nicht böse sein kann. Mich würden eher meine Klamotten verraten.

„So so, wen haben wir denn da?" murmelte eine tiefe Stimme hinter mir.

Ich drehte mich um und da stand er. Groß, blass, blonde wellige Haare und dunkle Kulleraugen. Kassius. Ich stand so schnell auf wie ich konnte, rannte die Treppen hinauf und sprang meinem Bruder in die Arme.

„Hey." sagten wir gleichzeitig.

Ich sah ihn an. Seine Haare sind mittlerweile schulterlang und er hat extreme Augenringe.

„Du brauchst dringend einen Haarschnitt." lachte ich und wuschelte ihm durch die Haare.

Er lachte und legte seinen Arm um mich. Gemeinsam liefen wir ins innere der Stadt und je tiefer wir kamen, desto ungemütlicher wurde es. Es hat sich kaum was geändert. Was sollte sich denn hier auch ändern.

Wir blieben etwas verdeckt, da ich ja nicht dem Kleidungsstil hier entspreche. Nach einer Weile kamen wir in eine dunkle Gasse. Kassius zog die Schiebetüre einer Garage auf die Seite und schlüpfte hindurch. Nun standen wir in einem kleinen Vorraum von dem aus eine Stahltreppe nach oben führte. Bei dieser Treppe muss man ziemlich vorsichtig sein, denn jede zweite Treppe hat einen Auslöser der einen Alarm im Loft auslöste. Wenn man die Wohnung betritt, steht man sofort im Wohnzimmer. Rechts ist eine Kochnische und links ein kleines Badezimmer. Am Ende vom Wohnzimmer ging eine weitere Treppe nach oben die zu den Schlafzimmern führte. Die Wände des Lofts sind voll mit Graffiti und die Decke wird von Metallpfosten gehalten. Kassius zeigte mir mein neues Zimmer. Es ist klein, aber völlig ausreichend. Das Bett nimmt so viel ein, dass nur noch eine Kleiderstange und ein kleiner Nachttisch reinpasst. An der Tür kleibt ein Spiegel.

„Ich hoffe das es für dich in Ordnung ist. Komm, ich mach uns einen Kaffee und dann reden wir über alles."

Ich setzte mich aufs Sofa und lehnte mich zurück. Das ist also mein neues Zuhause. Mir gefiel es hier. Viel besser als dieses Mädchenhafte Zimmer welches ich mit Jane teilte. Und dann viel es mir ein. Ben. Was denkt er jetzt bloß von mir? Er wusste ja nicht das ich auf der Insel bin.

Kurz darauf kam mein Bruder mit einer großen Tasse zurück und ich nahm sie dankend an.

„Du musst dir echt abgewöhnen bitte und danke zu sagen" lachte er.

Ich zeigte ihm lachend den Mittelfinger und fragte ob dies besser sei.

„Aber sag mal, wie soll ich dir denn hier helfen? Mum und Dad haben nicht all zu viel gesagt, kennst sie ja."

Ich nahm einen großen Schluck Kaffee und verbrannte mir dabei die Zunge. Wow, noch ungeschickter geht es wohl auch nicht.

„Hades hat sein Versteck auf der anderen Seite der Insel. Ich vermute das er sich mit den Piraten zusammentuen will um von der Insel zu kommen. Doch sicher bin ich mir noch nicht. Er verrät mir nicht wirklich viel. Bis jetzt darf ich nur die Drecksarbeit für ihn erledigen." erzählte er und bückte sich vor um etwas aus einem Fach unter dem Wohnzimmertisch zu holen

Es waren Bilder. Ich lehnte mich nach vorne, stellte die Tasse ab und sah mir die Bilder genauer an. Auf dem ersten Bild war ein blonder Junge, der auf mich einen leicht dümmlichen Eindruck machte.

„Das ist Gil, der Sohn von Gaston. Ich vermute, dass Du durch ihn in die Gruppe kommen könntest. So viel ich weiß lässt er sich ziemlich leicht beeindrucken und ist nicht wirklich der hellste Stern am Himmel."

Auf dem zweiten Bild war ein Mädchen mit blau/schwarzen Braids und einem Piratenhut. Sie war hübsch. Ihr sah man an das sie der Chef der Gruppe ist.

„Lass mich raten. Sie ist der Boss." fragte ich und zeigte mit meinem Finger auf das Bild.

„Genau. Uma ist die Tochter von Ursula. Sie wird am härtesten zu knacken sein."

Dann sah ich mir das letzte Bild an. Der Junge auf dem Bild hatte dunkle wuschelige Haare, blau/grüne Augen und ebenfalls einen Piratenhut auf. Er sah gut aus.

„Harry Hook. Von wem er der Sohn ist muss ich dir ja nicht sagen. Er ist das Schoßhündchen von Uma. Etwas eingebildeteres hab ich noch nie gesehen."

Ich nahm einen weiteren Schluck von meinem Kaffee.

„Und wie soll ich an sie rankommen?" fragte ich und sah meinen Bruder an.

„Uma arbeitet für ihre Mutter in einem Fish and Chips Restaurant." fing mein Bruder an, doch ich unterbrach ihn.

„Was eine Ironie."

Er grinste und erzählt weiter.

„In dem Fish&Chips hängen sie die meiste Zeit ab. Wie gesagt, Gil lässt sich leicht beeindrucken. Lass dir was einfallen. Ich wette du kannst ihn irgendwie um den Finger wickeln. Ach ja, du darfst dich nicht mit deinem richtigen Namen vorstellen. Wir hatten immer Glück und wurden aus den Medien rausgehalten, sodass sie nicht wissen wie wir aussehen. Doch unsere Namen kennen sie. Ich kann dir nur den Tipp geben. Such dir am besten einen Namen aus der deinem richtigen Namen ähnelt, aber ihn nicht verrät. So vergisst du den Namen nicht und reagierst am ehesten darauf. Und genau so nennen wir uns von jetzt an, auch untereinander. Heißt, kein Kassius und keine Rosmarin mehr."

Einen neuen Namen? Nicht das ich das schlimm finden würde, doch selbst als Kind wenn wir Spiele gespielt hatten ist mir nie ein Name eingefallen.

"Hey, ich bin Kai." grinste er und reichte mir seine Hand.

"Romy."


Sooo, ich hoffe euch das das zweite Kapitel gefallen :) Als Bruder von Romy habe ich mir Evan Peters vorgestellt. Bis zum nächsten Mal. <3

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 06, 2020 ⏰

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