Die Tomate, die jetzt nur noch als Tomatengeruch existierte, beauftragte ihre Schwester mit der Rache an dem Jungen. Die Tomate flog als Geist zudem Jungen und beobachtete diesen. Auf einmal sah sie einen Bildschirm in dem noch ein Junge war. Sie schwebte zu diesem hin, stieß aber nur gegen den Bildschirm. Sie zog sich eine komplizierte Flügelverrenkung zu. Nun flog sie Schlangenlinien zu der Schulter des Jungen und lauschte dem Gespräch. Es war die Rede von Zelten und zu zweit. Das waren schon nützliche Informationen und nachdem sie noch den Ort vernommen hatte, berichtete sie ihrer Schwester davon. Zusammen schmiedeten sie einen Racheplan. Am nächsten Tag machten sich die Jungen auf in den Wald. Die Tomate und der Geruch folgten ihnen so unauffällig wie eine Tomate mit Geruch das eben tun kann. Die Tomate keuchte wegen des steilen Aufstiegs und dem Geruch, der auf ihr saß, weil er noch verletzt war. Rosafarbene Atemwölkchen kamen aus ihrer Nase. Endlich hielten die Jungen an und schlugen ihr Zelt für die Nacht auf, die die Tomate und der Geruch taten dies genauso, aber ein paar Meter entfernt. Feuer wurde gemacht und auch die Tomaten zündeten eines an, welches aber immer wieder als glühender Funke von den Jungen bezeichnet wurde und nebenbei mit dem Schuh ausgetreten wurde. Immer wieder versuchten sie ein Feuer zu machen bis sie es aufgaben und sich an den Proviantkorb der Jungen setzen. Dort mussten sie dann vor einer Hand flüchten, die sie nehmen und zum Mund führen wollte. Hilfeschreie gellten durch die dunkle Nacht, die nur vom Feuer erhellt wurde, als die Tomaten wegrannten und sich dann schwer atmend in ihrem Zelt versteckten. Während die Jungen noch bis spät in die Nacht wach waren, huschten von der anderen Seite immer wieder Schatten hinter einen besonders breiten Baum. Gegen Mitternacht waren dort um die zwanzig Schatten versammelt. Gemeinsam mit der Tomate und dem Geruch warteten sie ungeduldig, dass die Jungen sich ins Zelt begeben würden und schlafen würden. Nach einiger Zeit war es dann soweit, das Feuer wurde gelöscht und das Zelt anschließend zugezogen. Nach einer Stunde Ruhe schlichen sich die Schatten zum Zelt, öffneten dieses und schlüpften hinein. Die Schatten pickten den Jungen, der die ehemalige Tomate so eiskalt ermordet hatte, und hüpften auf diesem herum. Der Junge erwachte, schlug die Augen auf und schrie. Er schrie als ginge es um sein Leben, immer wieder das Wort SALATGURKE und HILFE. Der andere Junge schrak aus dem Schlaf hoch und lief dem schreienden Jungen hinterher, der inzwischen den Berg herunterrannte zu seinem Dorf. Am nächsten Tag holten sie ihre Sachen von dem Platz und guckten sich dabei argwöhnisch um, als würden sie etwas erwarten. Die Dorfbewohner wunderten sich über die beiden Jungen die mit Augenringen und einem leicht panischem Blick den Heimweg antraten. Die Tomate und der Geruch lachten sich ins Fäustchen und verbrachten noch einige schöne Tage dort oben bis sie sich auf den Weg ins Haus des Jungen machten, um jeden Mord, an wem auch immer, sofort zu rächen.
