Der Polizist und die Reporterin

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Vorwort

Die Welt im Jahre 2088. Korrupte Konzerne bestimmen das gesellschaftliche und politische Leben. Die Menschen arbeiten nur noch, damit sie sich die vom Konzern vertriebene Droge namens „Xenoph" kaufen können. Diese Droge bewirkt das sich die Menschen glücklicher fühlen, sodass sie die 16 Sunden Schichten in den modernen Fabriken ohne Gedanken an „Rebellion" mit Leichtigkeit absolviert werden können. Xenoph gilt auch als Nahrungsersatz und wird mehrmals am Tag eingenommen, sodass der Bedarf stetig wächst. Kann sich ein Mensch die Droge nicht mehr kaufen oder entscheidet sich, diese nicht einzunehmen, wird er als Outsider bezeichnet und fristet ein Leben außerhalb der privilegierten Gesellschaft, meist in verlassenen U-Bahn-Schächten oder heruntergekommenen Geisterstädten, die es auf der Erde mehr als genug gibt.

Die privilegierte Gesellschaft ist dabei in 3 Kategorien eingeteilt. Die dritte und unterteste Schicht sind die „Worker" – sie arbeiten ausschließlich lange, damit die beiden ersten Schichten ein besseres Leben haben. Die zweite Schicht sind die „Nobilitys", verfügen über mehr Freiheiten und haben die Möglichkeit Xenoph im Überfluss zu erwerben. Die oberste Schicht sind die sogenannten „Gods" – sie herrschen über die großen Metropolen der neuen Welt, die durch Xenoph entstanden sind. Es sind Konzernchefs oder deren Rechtsanwälte, sowie Aufsichtsräte, die ein Leben in Luxus genießen können und für die das Geld praktisch keine Rolle spielt.

Jack Jefferson ist von den Nobilitys und arbeitet bei der Polizei von Helligenstadt – dies ist seine Geschichte....

Der Polizist und die Reporterin

Innenstadt von Helligenstadt – 23:13 Uhr Ortszeit...

„Boah . Was für ein beschissener Arbeitstag. Noch ein Xenoph-Junkie mehr und ich wäre ausgerastet. Naja jedenfalls hat man sich seinen Feierabend ordentlich verdient.", Jack Jefferson, der gerade vom Dienst nach Hause kam, war sichtlich geschafft vom Stress der letzten Tage. Sein Boss – Chief-Inspektor John Ashmoore, hatte ihn ganz schön auf Trap gehalten. Dabei war die ganze Stadt ein heißes Pflaster und Nährboden für Junkies, die außer der vom Staat verschriebenen Droge „Xenoph", noch andere Drogen zu sich nahmen und somit ein Fall für verdeckte Ermittler wie Jack Jefferson waren.

Jack war dabei sich eine Zigarette anzustecken als auch schon sein Smartphone anfing zu vibrieren: „hmmm? Oh nein, mein Boss. Verfickter Mist – habe ich denn nie Feierabend?! EVA bitte nur Audio. Danke!

EVA war der Heimcomputer von Jack, der alles im Hause regelte unter anderem auch die Steuerung für das Phone, wobei das Bildtelefon separat eingeschaltet werden konnte.

„Jeffi alles klar bei dir?" – ertönte es metallisch aus den Lautsprechern. Es war die ironische Stimme von Ashmoore, der mal wieder dabei war, Jack seinem Feierabend zu versauen.

„Vor ihren Anruf ging es noch einigermaßen.", erwiderte Jack etwas genervt. Er konnte es nicht fassen, wie schamlos sein Vorgesetzter es schaffte noch um diese Zeit anzurufen.

„Dachte ich mir doch, dass ich die Krönung für deinen Feierabend bin, den ich dir leider wieder verderben muss."

„Was soll der Scheiß Boss! Gibt es keine anderen verdeckten Ermittler in den Straßen unserer abgefuckten Metropole?! Muss immer ich den Kopf für irgendwelche Drogenkuriere oder deren Junkies hinhalten?", Jack konnte förmlich das Augenrollen seines Chefs am anderen Ende der Leitung mit seinem geistigen Auge sehen.

„Vergesse nicht, dass ich dein Vorgesetzter bin, Kleiner. Ohne mich bekommst du kein Gehalt und das Xenoph, was Du dir jeden Tag reinpfeifst, gibt es auch nicht umsonst! Also spitz die Tröten, die Du Ohren nennst und höre mir genau zu."

Das Wort „Kleiner" mochte Jack nicht sonderlich. Es degradierte ihn immer wieder als Schüler der Polizei, wobei er die Akademie schon seit drei Jahren hinter sich gelassen hatte. Doch sein Boss war eben ein „alter Hase", und wusste was Sache war. Die Erfahrung die Ashmoore ins tägliche Arbeitsleben einbrachte, war enorm – davon konnte Jack nur träumen.

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