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„Verlass mich nicht.“, flüsterte ich und kämpfte mit den Tränen die in meinen Augen waren.

 Drei Worte. Aber nicht die, die ich wirklich sagen wollte.

Ich hörte ihn neben mir laut ausatmen und dann schnaufen. „Du benutzt mich doch nur!“, feuerte er mir entgegen. „Wieso?! Nenn mir 3 Gründe, warum ich weiterhin deine kleinen Spielchen mitspielen soll! 3 verdammte Gründe Warum!“, er warf aufgestanden und tigerte im Zimmer umher. „Willst du noch was sagen, oder nicht? Weil ich hab eindeutig besseres zu tun, als hier zu warten!“, er war sauer. Aber auch enttäuscht. Wegen mir. Weil ich nicht den Mumm hatte, ihm zu sagen was los war.

„Zooey…“, ich sollte ihn nicht noch weiter reizen. Wirklich nicht. „Rede oder Geh!“, setzte er mir das Ultimatum.

„Weißt du noch, als w-wir uns kennengelernt haben?“, fragte ich und konnte das Zittern weitestgehend unterdrücken. „Was willst du mir damit sagen?“, fragte er verwirrt. „Weißt du es noch?“, fragte ich beharrlicher. „Natürlich. Wie könnte ich das denn auch vergessen?“, fragte er, immer noch verwirrt. „Was ist an dem Tag passiert?“, fragte ich. Natürlich wusste ich noch was passiert ist, aber ich wollte es aus seiner Sichtweise hören. „Das weißt du selbst sehr gut.“, meinte er und stellte sich mit dem Rücken zu mir, an das große Fenster in dem Zimmer. „Ich will es aber von dir hören.“, sagte ich leise und beobachtete das Spiel seiner Rückenmuskulatur. Geschmeidig bewegten sie sich unter seinem Tshirt. Das ihm nie kalt war…

„Es regnete u-und wir waren feiern. In dem Club an dem Ende der Stadt. Gegen 3 Uhr morgens verließen ich, Nate und Chase den Club. Wollten nach Hause. Nate und Chase waren schon ein wenig mehr betrunken, als ich, also hatte ich ihnen ein Taxi bestellt, dass sie nach Hause gebracht hat. Als beide dann sicher im Taxi waren und nach Hause gefahren wurden, setzte ich meinen Weg nach Hause fort. Zu Fuß. Es war so scheiße kalt, im Regen und ohne verdammte Jacke. Und dann hörte ich deine zarte Stimme leise nach Hilfe rufen. Zuerst dachte ich, ich hätte mir das bloß eingebildet, aber es erklang immer wieder. Also bin ich deiner Stimme gefolgt und hab ich dich gefunden. Auf dem nassen Teer, zu einem nassen Bündel zusammen gerollt, zitternd und allein gefunden. Deinen hoffungsvollen Blick auf Rettung werde ich nie vergessen.“, er war etwas eingesunken in seiner Haltung und mir rollten stumm Tränen über die Wangen. „Ich konnte dich ja nicht da liegen lassen, also bin ich zu dir hin und wollte ich hoch heben, aber zuerst hast du dich gewehrt, wolltest nicht, dass ich dich anfasse. Hast nach mir geschlagen.“, er lachte kurz auf. „Diese leichten, schwachen Schläge… Als du dann eingesehen hast, dass ich nicht gehen würde, hast du dich heulend von mir hochheben lassen und hast an meiner Brus gezittert, weiter geschluchzt und bist schlussendlich in meinen Armen, völlig erschöpft, eingeschlafen.“, beendete er seine Rede. Aber er drehte sich nicht wieder zu mir herum.

 „2 Tage war ich hier.“, setzte ich die Erzählung weiter. „Du hast dich um mich gekümmert und mich vor der Außenwelt beschützt. Bis meine Tante hier anrief und fragte, ob du der junge Mann wärst, bei dem ich wäre. Du hast ihr gesagt, dass du mein Freund wärst und meine Tante ist ausgeflippt vor Freude. Woher sie wusste, dass ich hier war, weiß ich immer noch nicht.  Aber das ist nicht, dass worauf ich dich hinweisen will. Ich will dich auf etwas anderes hinweisen.“, sagte ich. „Und was?“, fragte er abwesend. „Warum ist meine Tante so ausgeflippt?“, fragte ich. „Weil ich gesagt habe, dass ich dein Freund wäre.“, sagte er.

Dann machte es Klick bei ihm und er verstand. „Zooey, das war vor eineinhalb Jahren.“, sein Ton war mild. „Na und? Es hätte ja auch vor 5 Jahren sein können. Aber es ändert nichts an meinen Gefühlen jetzt!“, jetzt weiß er es. Aber er regte sich nicht. Kein Stück. „Was?“, keifte er schon fast. Was war denn jetzt sein Problem? Er drehte sich zu mir um und sah mich an, als wollte ich ihn grad mit einem fiesen Trick herein legen. „Es tut mir leid, wie sehr ich es dir auch glauben will, ich kann nicht. Das sagst du bestimmt nur damit ich mich nicht von dir abwende.“, meinte er und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf. Gerade als ich wieder aufstehen wollte, flog die Tür auf. „Kleine Häppchen?“, fragte Susan. „Mutter!“, erschrak sich Blake. „Ja Schätzchen?“, sie sah ihn besorgt an. „Lass uns bitte alleine.“, dann ging er zu ihr, nahm ihr das Holzbrett, auf dem lauter kleiner, liebevoll vorbereitete Schnittchen lagen, ab und nahm dann die Tür in die Hand. „Danke.“, sagte ich leise und sie verschwand mit einem leichten Lächeln. Blake machte die Tür wieder zu und schloss diesmal auch ab. „Wo waren wir gerade?“, fragte er ein wenig zerstreut und stellte das Brett auf seinen Schreibtisch ab. „Wie auch immer. Wieso sollte ich dir glauben?“, fragte er.

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und ging mit leichten Schritten, die sich absolut nicht leicht anfühlten, auf ihn zu und biss mir leicht auf die Lippe, ehe ich mich leicht an ihn lehnte, die linke Hand an seine Wange legte und meine Lippen leicht an seine legte. Dann küsste ich ihn und wartete auf eine Reaktion. Doch es kam keine. Enttäuscht stellte ich mich wieder hin und sah über meine Schulter. „Tust du das für dich oder für uns?“, fragte er so leise, dass ich Angst hatte, etwas Falsches zu antworten. „Ich tue es…für dich… uns.“, sagte ich kurz verzögert. „Ich möchte ein „Uns“. Ein „Wir“.“, sagte ich genauso leise und nahm langsam meine Hand von seiner Wange. „Was bist dafür bereit aufzugeben?“, fragte er und entfernte sich von mir. Jetzt schaute ich aus dem Fenster, während er auf seinem Bett saß und mich beobachtete. „Ich hab nichts, was ich aufgeben kann.“, sagte ich schulterzuckend.

„Doch. Du kannst dich aufgeben.“, habe ich ihn verstanden? Soll ich mich für ihn aufgeben? Habe ich mich nicht schon längst aufgegeben?

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Was Blake damit wohl meint... Ideen? Hauts in die Kommentare :)

Hättet ihr gedacht, das Zooey so etwas widerfahren ist? Nein, warum? Ja, warum? Ab in die Kommentare :)

Bine

p.s. Bild von Blake und Zooey (Kurz vor dem Kuss) ♥

Addicted to you » louis tomlinson [coming 2015]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt