Weg des Buddhismus

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5. Weg des Buddhismus

5.1 Buddhist werden

„Er sagte:
‚Das Leiden muss erkannt,
sein Ursprung bereinigt werden.
Das Aufhören muss verwirklicht
und der Weg geübt werden."

Wenn man den buddhistischen Weg einschlagen will, sollte man bedenken, dass dies kein leichter Weg werden wird, betrachtet man das vorherige Zitat genauer. Es wird ein langer Weg, voller kleiner Hürden, werden. Man muss Geduld und Verständnis mit sich bringen, um die Lehren Buddhas zu begreifen. Ein buddhistisches Leben verlangt sehr viel, und doch recht wenig.

Buddhismus ist mehr eine Philosophie, eine Lebenseinstellung, die man freiwillig lebt. Sie lehrt den Weg zur Erleuchtung, zum Glück oder zur Geduld. Man kann selbst entscheiden, ob man sich mit Herz und Seele dem Buddhismus verschreiben oder nur Teile davon in sein Leben einbringen will. „Niemand, nicht einmal Buddha, kann uns zwingen, uns geistig zu ändern. Wir müssen es aus freien Stücken tun", schrieb Tenzin.

Ich bin der Auffassung, dass jegliche Entscheidung, die den Buddhismus in sein Leben bringt, von Nutzen sein wird. Nicht nur psychisch, sondern auch physisch. Trotzdem sollte man bedenken, dass der Buddhismus sehr viel Zeit beansprucht und man auf vieles verzichten muss. Deswegen sollte man sich gut überlegen, wie stark man dem buddhistischen Leben nachgehen will.

5.1.1 Gründe, die für den Buddhismus sprechen:
Geduld.
Die Geduld wird im Buddhismus durch Meditation gestärkt, so trägt man mehr Gelassenheit im hektischen Alltag mit sich und man kann mit stressigen Situationen besser umgehen. „Das beste Gebet ist Geduld", wie Buddha damals sagte.
Kein Gott.
Im Buddhismus wird man nicht dazu gedrängt an einen Gott zu glauben, denn es existiert kein Gott. Die Qualität unseres Lebens, Glücks und unserer Mittel hängt von uns selbst ab. Wir sind dafür verantwortlich. Man glaubt an die Wiedergeburt, an den unendlichen Kreislauf des Lebens, den man nur entkommen kann, wenn man in das Nirwana eintritt. Weder Himmel, noch Hölle existieren im Buddhismus.
Weniger Leid.
Der Buddhismus negiert die Existenz eines Ichs und damit auch die Plagen, die damit verbunden sind. Als Plagen gelten seelische und körperliche Schmerzen, lustvolle Empfindungen, Egoismus, Stolz, Eifersucht und Widerwille. Mit der Negierung eines Ichs will man diesen Plagen ein Ende setzen, für ein Leben voller Mitgefühl und Glück.

Wenn man nun zu der Überzeugung gekommen ist, dass man den Buddhismus in sein Leben bringen möchte, dann kann man das auf unterschiedliche Weisen tun:

Theorie
Man kann sich die buddhistischen Lehren in Seminaren, Vorträgen und Büchern aneignen.
Praxis
Man kann in buddhistischen Zentren Meditationen erlernen. Diese kann man dann so oft wie es einen gefällt ausüben.
Verhalten
Man kann im Alltag den buddhistischen Lehren Buddhas folgen, wobei es vor allem darum geht, anderen Menschen kein Leid zuzufügen und bewusst an der eigenen geistigen Entwicklung zu arbeiten.

5.1.2 Offizieller Buddhist
Erst nach der Zufluchtnahme zu den drei Juwelen (zum Buddha, Dharma und Sangha) kann man sich selbst als Buddhist bezeichnen. Die Zeremonie der Zufluchtnahme findet bei einem Lehrer der buddhistischen Schule statt.

zum Buddha
Die vollkommene Entfaltung des menschlichen Geistes.
zum Dharma
Buddhas Lehren, die den Weg und die Mittel zur Erleuchtung zeigen.
zum Sangha
Jene Buddhisten, die schon den Weg zur Befreiung ihres Geistes und Erleuchtung gegangen sind. Sie lehren ihren Schülern die Lehren Buddhas.

Der Buddhismus ist in Österreich eine anerkannte Religion, zu der man sich offiziell bekennen kann, indem man bei der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesel-lschaft (ÖBR) Mitglied wird. Die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft ist die formale Basis der verschiedenen buddhistischen Gruppen in Österreich und zudem umfasst sie auch jene Buddhisten, die keiner speziellen Gruppe angehören.
Durch einen schriftlichen Antrag für die Aufnahme in die ÖBR und eine freiwillige Spende, kann man ein Mitglied der ÖBR werden. Nur durch diese Mitgliedschaft kann man sich staatlich zum Buddhismus bekennen, zudem darf man dann keiner anderen Religionsgemeinschaft angehören.

Der Weg des BuddhismusWhere stories live. Discover now