Chapter 2

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Ich wachte aus einem traumlosen Schlaf auf. Ich sah mich um und erst dann fiel mir wieder ein, wo ich überhaupt war. Ich muss wohl eingeschlafen sein, kurz nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte. Der lange Flug hat mich ziemlich fertig gemacht.

Ich stand auf und sah in den großen Spiegel, um mir meine Haare zu richten. Ich suchte die Bürste aus meiner Handtasche raus und kämmte mir ein wenig die Haare. Ich legte die Bürste anschließend auf den Schminktisch und verließ auch das Zimmer.

Ich ging die Treppen hinunter und konnte schon Stimmen hören. Ich folgte diesen Stimmen und es stellte sich schließlich heraus, dass sie aus der Küche kamen.

"Oh, du bist wach" sagte Anne und sofort drehte sich mein Vater zu mir um.

"Maya!" rief er glücklich.

Er kam auf mich zu und nahm mich in seine Arme. Obwohl ich mein Vater so lange nicht mehr gesehen habe, fühle ich mich in seinen Armen trotzdem geborgen und gut aufgehoben.

"Kaum zu glauben wie groß du geworden bist" er sah mich an. "Eine richtige junge Frau bist du ja schon" er sah aus, als würde er gleich anfangen zu weinen.

"Reiß dich zusammen, John" lachte Anne. Ich musste auch lachen, denn sie verdrehte aus Spaß noch ihre Augen dazu.

Wir hörten die Haustür ins Schloss fallen.

"Oh, Harry ist da" sagte Anne glücklich und lief aus der Küche hinaus.

Eine kurze Zeit später kam sie wieder mit einem jüngeren, dennoch größeren Jungen hinein spaziert.

"Harry, das ist Maya, John's Tochter." Stellte mich Anne vor.

Er sah mich an. Ich muss sagen, er kam mir nicht gerade sympathisch rüber. Er hielt mir die Hand hin, sah aber dabei aus, als würde er sich dazu gezwungen fühlen. Als würde er mir nicht freiwillig die Hand geben wollen.

"Harry" stellte er sich vor. Ich nickte. Er kannte ja mein Namen also musste ich ihn nicht nochmal sagen.

Sein Körperbau war groß und breit. Seine Arme waren muskulös und tätowiert und seine Brust bestand aus einer großen Fläche. Seine Körpergröße würde ich definitiv über 1,80m schätzen.

"So ich geh dann schonmal den Tisch decken. Willst du mir vielleicht dabei helfen, Harry?" Fragte Anne und ich wusste sofort, dass sie das nur sagte, damit mein Vater und ich uns alleine sprechen konnten.

Harry und Anne nahmen Teller und Tischdecke in die Hand und gingen ins Esszimmer.

"Komm, kleines, wir gehen ins Wohnzimmer" sagte mein Vater.

So setzten wir uns dann also auf die Couch, während er seinen Kaffee trank.

"Und? Sonst ist alles ok bei dir?" Fragte er mich.

Ich sah ihn an. Mit einer Miene, die ihm schon sagte, dass mein Leben ein einziges Trümmerhaufen ist.

"Dumme Frage.." sagte er zu sich selber und trank noch ein weiteren Schluck seines Kaffees.

"Wieso hast du dich nie gemeldet?" Ich versuchte meine Stimme ruhig zu behalten.

"Schätzchen.. deine Mutter und ich sind in einem Streit auseinander gegangen."

"Und was hat das genau mit mir zu tun?" Ich merkte wie ich immer wütender wurde.

"Shhhh..." er versuchte mich zu beruhigen. "Ich hatte Angst, dass deine Mutter mich bei dir schlecht geredet hat und..."

"Das hat sie, allerdings" unterbrach ich ihn.

"Und deshalb hatte ich Angst, dass du mich hasst" vollendete er seinen Satz. "Ich hatte Angst, dass du mich als deinen Vater verabscheust, bei den Sachen, was deine Mutter dir eingeredet hat. Wir beide wissen, dass deine Mutter gerne zu viel sagt, wenn sie jemanden hasst."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 08, 2021 ⏰

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Bad Stepbrother - h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt