Langsam und vorsichtig zog das Mädchen das Schwert aus einem leblosen Körper heraus. Mit kaltem Blick schaute sie auf den Körper herab. Sie wischte das Blut von ihrem Schwert mithilfe eines Stofftuchs ab. Die weinrote Farbe verzierte das weiße Tuch. Sie steckte das Stück Stoff in ihre braune Jacke. Sie starrte ihr Schwert emotionslos an und stellte fest, dass ihre Schwertspitze während des Kampfes gegen die Barbaren abgebrochen sein muss. Unruhig schaute sie ihr Schwert genauer an und bemerkte, dass dies nicht mehr zu reparieren ist.
Daraufhin steckte sie ihr Schwert langsam und behutsam in die Schwertscheide zurück. Sie blickte auf ihr schwarzes Pferd, welches gerade gemütlich graste. Sie stieg auf ihr Pferd, auf der Suche nach einer Rast für die kommende Nacht.
In der Nähe des Waldes fand sie ein kleines Dorf. Es sah sehr verlassen aus, es gab niemanden der draußen aktiv war. Kein einziger lebendiger Mensch lief im Dorf herum.. Sie wollte es nicht zugeben aber es machte ihr viele Sorgen. Was ist wenn jemand sie angreifen wird ? Ihr Schwert ist so gut wie am Ende.
Clara stieg von ihrem Pferd ab und nahm das Tier am Zaum. Vorsichtig trat sie Schritt für Schritt nach vorne. Alle Hütten sahen leer aus, ohne Menschen. Sie fand ein perfektes Hüttchen, klein, verlassen und am wichtigsten bedacht.
Neben dem Hüttchen stand ein Teil von einem Zaun. Höchstwahrscheinlich wurde damals ein Zaun gebaut, aber irgendwas oder irgendwer hat das Dorf zerstört. Erinnerungen von ihrer Vergangenheit kamen zurück. Blut, Geschrei , leblose Körper vor ihren Augen.
Vielleicht ist dasselbe Schicksal auch diesem Dorf widerfahren. Eins war dem Mädchen aber sicher, das Königshaus lag hinter der Zerstörung des Dorfes. Sie öffnete die Tür. Ein lautes Knarzen schrillte in ihren Ohren. Kurze Angst zeigte sich in ihrem sonst emotionslosen Augen. Wenn jetzt Angreifer in dem Dorf waren, war es das für sie.
Die Tür war offen, sie schaute schnell nach links und rechts, nichts. Sie durchsuchte auch die anderen Häuser, nirgendswo war etwas oder jemand erwähnenswertes zu finden. Sie ging in eine kleine Hütte und verbrachte dort die Nacht. Sie hatte schlecht geträumt, sie wusste nicht, ob es richtig war was sie tat, aber eins wusste sie, sie wollte Rache, Rache für diejenigen, die ihr Leben ruiniert haben und das Leben ihrer Liebsten genommen haben.
Am nächsten Morgen schien die Sonne durch das kleine Fenster und sie wachte auf. Sie musste einen Schmied finden, der ihr ein neues Schwert schmiedete. Sie stand auf, nahm die Tasche, die sie vor dem Schlafen neben ihr Bett gelegt hatte, und nahm sich ihr letztes Stück Brot. Als Clara fertig gegessen hatte, nahm sie die Tasche und ging zu ihrem Pferd heraus, gab ihm einen Apfel und streichelte ihn. Nachdem sie ihre Wasserflasche an dem kleinen Brunnen, der in der Mitte des Dorfes stand, aufgefüllt hatte, stieg sie auf ihr Pferd und suchte nach einem naheliegenden Dorf mit einem Schmied.
Sie ritt durch einen dicken Wald, sie machte kurz Rast an einem Bach. Ihr Pferd trank genüsslich das Wasser des Baches, während sie mit einem festen Blick in den Himmel schaute. ,,Das Königshaus muss dafür bezahlen, was es mir, meiner Familie, meinen Freunden und dem gesamtem Volk angetan hat!'', dachte sie. Nachdem das Pferd fertig getrunken hatte, stieg sie wieder auf ihr Pferd und ritt weiter.
Als es schon dämmerte, entschied sie sich, an einer kleinen und unauffälligen Lichtung die Nacht zu verbringen. Clara stieg von ihrem Pferd ab, doch sie hörte ein Knacken eines Stockes hinter sich. Sie drehte sich schnell um, konnte aber auf den ersten Blick niemand erkennen. Sie ging etwas in die Richtung, von der sie das Knarzen war genommen hatte. Sie hatte Angst, was wäre, wenn dort jemand auf sie warten und attackieren würde? Sie zog ihr kaputtes Schwert und ging langsam und vorsichtig näher. Sie schaute hinter den Busch, allerdings fand sie dort nichts vor, hektisch drehte sie sich um.
Auf einmal stand ein großer, stabiler Mann vor ihr, der anhand seiner guten Ausrüstung und dem Wappen auf seinem Schwert ein Ritter des Königreichs sein muss. Er war gut gebaut und hielt in der rechten Hand ein Schwert. Clara musste nach oben schauen, um ihn ins Gesicht schauen zu können. Er hatte kurze braune Haare und blau-grüne Augen. Sie schaute ihn herausfordernd an und wollte eigentlich gerade zum Angriff übergehen, aber dann erinnerte sie sich daran, dass ihr Schwert kaputt war. Sie entschied sich also mit ihm zu kommunizieren. ,,Was willst du hier?'' ,fragte Clara genervt.
Er antwortete nicht, stattdessen griff er sie mit einem einfachen Schwerthieb an, den Clara geradeso abwehren konnte. ,,Du hast meine gesamte Truppe auf dem Gewissen, deswegen werde ich dich hier und jetzt töten!'', sagte er zornig. Er startete noch einen Angriff, allerdings wich Clara geschickt nach hinten aus. Nun rannte er auf sie zu und wollte sie eigentlich erledigen, aber kurz bevor er zum finalen Schlag ausholte, stach sie ihm stattdessen in seinen Bauch. Er spuckte Blut und fiel auf die Knie. ,,Jeder, der dem Königshaus angehört oder ihm als Ritter dient, muss sterben.'', flüsterte sie in sein Ohr. Daraufhin zog Clara das Schwert aus dem Ritter. Der Ritter sank auf den Boden und mit seinen letzten Atemzügen flüsterte er: ,,Du Monster!''
Clara beseitigte den leblosen Körper, danach sammelte sie Brennholz, um ein Lagerfeuer zu machen. Die Nacht brach langsam ein und sie legte sich schlafen. Sie nutze ihre Jacke als Decke und ihre kleine schwarze Tasche, die das Pferd normalerweise umhat, als Kissen. Nachdem sie einige Zeit in den Sternenhimmel schaute, schlief sie ruhig und friedlich ein.
Nachdem Clara aufwachte, schaute sie in ihre schwarze Tasche und bemerkte, dass sie kein Proviant mehr hatte. Es wurde dringend Zeit, dass sie ein Dorf findet. Sie schaute in ihren kleinen Geldbeutel und sah, dass sie insgesamt nur noch zehn Goldmünzen hatte. Dies würde gerade mal für Proviant reichen. Sie seufzte und stieg auf ihr Pferd. Ihr sonst so starrer Blick wurde traurig und sanft. Es fing an zu regnen und sie zog sich die Kapuze ihrer braunen Jacke über den Kopf. Stillschweigend und an die Vergangenheit denkend ritt sie davon.
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1014 WörterDas erste Kapitel diente lediglich dazu, Clara etwas besser zu verstehen. Sie hat Teile ihrer Vergangenheit angesprochen, man weiß allerdings noch nichts genaues, man weiß aber, dass sie Rache an dem Königshaus möchte.
Ich würde mich sehr über Feedback in den Kommentaren freuen. Ich versuche jeden Sonntag gegen 18:00 Uhr ein Kapitel hochzuladen, kann jedoch nichts versprechen.
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Sternenhimmel
HumorEin Mädchen, wessen Herz eiskalt ist. Sie will nichts außer Rache an dem Königshaus. Als sie knapp vor ihrer Rache war, stand ihr jemand im Weg ,der Prinz höchstpersönlich. Ein Kampf auf Leben und Tod! Wie wird es ausgehen am Ende? Und wer wird zwis...