2. Kapitel

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Nach einem langen Ritt kam sie endlich in einem Dorf an. Es war zwar klein, aber belebt. Sie stieg von ihrem Pferd ab und zog die Kapuze von ihrem Kopf.

,,Heute sollen die Ritter des Königreiches kommen und die Steuern einfordern!'', flüsterte eine besorgte Mutter mit ihrem Kind auf dem Arm. ,,Ich habe das Gerücht gehört, wenn jemand sich weigert die Steuern zu bezahlen, dieser öffentlich ausgepeitscht wird!'', sagte eine junge Frau leicht ängstlich zu ihrem Ehemann. Überall hörte Clara Leute flüstern, es scheint als könnte der Großteil des Dorfes nicht die erforderten Steuern bezahlen.

Clara wurde sauer, das Königshaus interessiert sich keinen Dreck um das Volk.

Allerdings ging das Clara nichts an, sie wollte nur kurz Proviant auftreiben und dann verschwinden, also beschloss sie, zu dem naheliegenden Brotstand zu gehen. Sie hatte zehn Goldmünzen und gab dort für zwei Brote vier Goldmünzen aus. Die restlichen sechs gab sie für etwas Gemüse und Äpfel für ihr Pferd aus, welches sie vorher an einem kleinen Zaun gebunden hatte.

Sie hat zwar erstmal genügend Proviant, aber sie benötigte noch ein Schwert, sie wusste nicht, wie sie das nötige Geld dafür auftreiben soll.

Sie beschloss zu dem einzigen Schmied zu gehen, welcher in dem Dorf lebte, um erstmals zu wissen, wie viel Geld sie für ein Schwert benötigte.

Noch auf dem Weg zum Schmied, brach sie sich ein Stück Brot ab und aß es genüsslich.

Nach wenigen Minuten kam sie bei einer kleiner Schmiede an.
Als sie eintrat, sah sie einen etwas älteren Mann. ,,Was kann ich für euch tun, junge Dame?'', fragte der etwas klein gebaute Schmied.

,,Wie viel für würde es kosten, wenn ihr mir so ein Schwert anfertigen würdet?'', Clara gab dem Mann ihr Schwert mit der fehlenden Schwertspitze. ,,Dieses Schwert ist durchaus besonders, das Schwert ist perfekt ausbalanciert und es liegt gut in der Hand. Es würde 100 Goldmünzen kosten, junge Dame.'', sagte der Schmied.

Clara nickte daraufhin leicht verzweifelt, nahm ihr Schwert wieder und ging aus der Schmiede heraus. Clara setzte sich erst einmal an den Brunnen des Dorfes, sie musste sich relativ schnell eine Möglichkeit ausdenken, wie sie an 100 Goldmünzen kommen möchte.

Nach einigen Minuten des dort Sitzens, hörte sie auf einmal die Hufe galoppierender Pferde. ,,Das müssen die Ritter des Königreichs sein von denen die Dorfbewohner gesprochen haben.'', dachte sie laut nach. Sie sollte schnell verschwinden, sie kann sich mit einem kaputten Schwert weder vernünftig kämpfen noch sich verteidigen.

Sie hatte ihr Pferd von dem Zaun abgemacht und wollte gerade aufsteigen als ein Ritter mittleren Alters sie am Arm festhielt. ,,Wo soll es denn so eilig hingehen, junge Dame?'', fragte der Ritter mit einer leichten Neugierde in der Stimme.

,,Ich befinde mich momentan auf der Durchreise. Ich habe in diesem Dorf lediglich kurz Rast gemacht und mir Proviant besorgt.'' antwortete Clara und versuchte freundlich zu wirken. ,,Darf ich einmal ein Blick auf euer Schwert werfen? In den Wäldern wurde vor einigen Tagen eine Truppe des Königs überfallen. Es heißt, der Angreifer hätte die Schwertspitze seines Schwertes verloren. Wir haben ebenfalls den Befehl bekommen, den Angreifer zu suchen und zu dem König zu bringen!'', verlangte der Ritter.

Clara bekam allmählich Angst, zeigte dies aber nicht, wenn sie ihm das Schwert übergab, würde er sie zum König bringen, würde sie es ihm nicht aushändigen, würde er ebenfalls Verdacht schöpfen und sie überwältigen oder gar töten.

Sie entschied sich dazu, ihm das Schwert, welches in der Schwertscheide steckte, zu übergeben. Gerade als er es in die Hand nahm, nahm sie ihr Pferd am Zaum, stieg schnell auf und galoppierte davon.

Der Ritter schaute hinterher und war leicht geschockt. Um seinen Verdacht zu bestätigen, holte er das Schwert aus der Schwertscheide. ,,So ein junges Mädchen kann doch niemals eine gut ausgebildete Truppe alleine auslöschen!", dachte er leicht geschockt.

Er rannte daraufhin zu seinem Anführer und berichtete ihm, dass er das Mädchen gefunden habe, welches die Barbaren, welche Ausrüstung von dem König erhalten hatten, tötete.

Der Anführer entschied sich dazu, einen Ritter zurück zum König zu schicken und die restlichen Ritter, einschließlich ihm, dem Mädchen nachreiten.

Clara ritt hektisch auf ihrem Pferd davon. Sie drehte sich immer wieder um und als sie dachte, sie sei in Sicherheit, machte sie eine kurze Pause. Sie stieg von ihrem Pferd, welches sehr erschöpft war, also gab sie ihm etwas Wasser und einen Apfel. Clara selber nahm einen großen Schluck Wasser und wollte erstmal durchatmen.

Sie war weit geritten, sie musste in mitten des Waldes sein, es ist der Wald, der das Königreich Lydien, in welchem sie sich zurzeit befindet, von dem Königreich Saalandien trennte. Diese beide Königreiche lebten in Frieden miteinander. Es ging ebenfalls das Gerücht herum, dass die Prinzessin von Saalandien den Prinz von Lydien heiraten soll.

Die Ritter verfolgten Claras Spur, welche sie hinterlassen hat.

Clara wurde traurig und wütend zu gleich. Sie erinnerte sich an diesen Ort, sie verbrachte hier sehr viel Zeit in ihrer Kindheit. Ihr rollte eine Träne über das Gesicht, welche sie schnell wegwischte.

Nun hörte sie etwas. Es waren mehrere galoppierende Pferde, welche in ihre Richtung kamen! Sie nahm ihr Pferd am Zaum und versteckte sich hinter einer Mauer, welche als Ruine von dem wahrscheinlich ehemaligen hier stehenden Dorf, stammt. Die Ritter standen mehrere Meter hinter der Mauer, hinter der sich Clara versteckt.

,,Wir haben ihre Spuren verloren'', sprach einer der Ritter. ,,Durchsucht die Umgebung.'', befahl der vermutliche Anführer der kleinen Truppe. Sie verteilten sich etwas und suchten Clara.

Clara bekam Angst, einer der Ritter kam ihr erschreckend nah. Sie atmete nicht, aber ihr Pferd hatte wohl andere Pläne... Denn es schnaubte einmal kräftig. Der Ritter nahm dies wahr, stieg von seinem Pferd ab, ließ es dort stehen und ging vorsichtig in die Richtung von Clara.

Clara war unbewaffnet, er kam immer näher, er schaute hinter die Mauer, welche dort stand, allerdings war dort nichts. ,,Habe ich mir das nur eingebildet?'', murmelte der jüngliche Ritter vor sich hin.

Clara war währenddessen auf die andere Seite der Mauer gelaufen. Der Ritter stand nun mit dem Rücken zu ihr. Sie hob leise einen Stein auf, plötzlich drehte sich der Ritter um und sah Clara, welche gerade bewaffnet mit einem Stein vor ihm stand. Er wollte gerade nach seinem Schwert greifen, als Clara ihn mit dem Stein auf dem Kopf schlug, er wurde daraufhin bewusstlos.

Er fiel rückwärts auf den Boden. Clara nahm sein Schwert und seine Schwertscheide, sie wollte ihn eigentlich töten, entschied sich allerdings dagegen, weil sie nicht einen am Boden liegenden Gegner töten möchte, so etwas wäre ehrenlos.

Sie hörte nun auch andere Ritter, sie stieg schnell auf ihr Pferd und ritt davon. Sie ritt noch tiefer in den Wald.

Nach mehreren Stunden des Suchens, gaben es die Ritter auf. Sie trafen sich wieder. ,,Wo ist der Neue?", fragte einer der Ritter. ,,Vergiss ihn, er ist sowieso nicht weiter wichtig. Wir müssen dem König mitteilen, dass einige Leute sich gegen das Königshaus verschworen haben!", lenkte er von dem Jungen ab.

Als die Wachen wieder in der Hauptstadt von Lydien angekommen sind, berichteten sie König Hedwig, was passiert ist. ,,Lasst meinen Sohn herrufen, er wird sich diesem Mädchen annehmen!", befahl der König...
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