4. Kapitel

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Der Wirt ging zu Clara und sagte: ,,Junge Frau, könntet ihr bitte diesem jungen blondhaarigen Mann das Essen servieren, er ist der Prinz des Königreiches, weshalb ihr auch kein Geld einfordern sollt!'' Clara schaute leicht erschrocken zu dem Prinzen, was sollte sie nun tun...?

Sie erstarrte kurz. Ihr Ziel war es, den Prinzen zu töten. Sie dachte kurz nach, wenn sie ihn jetzt attackieren würde, wäre dies sehr auffällig und die Personen hier in der Gaststätte würden involviert werden, obwohl sie nichts damit zu tun hätten. Sie entschied sich erstmal abzuwarten und einen Moment zu suchen, indem der Prinz alleine war. Also nahm sie zwangsweise das Essen und lief auf den Prinzen zu. Ihr Herz schlug schneller, ließ sich aber nichts anmerken. Sie servierte das Essen schnell und verschwand daraufhin in der Masse.

Nach wenigen Minuten des Arbeitens war Mittagspause. Sie erhielt endlich etwas zu essen und genoss jeden einzelnen Bissen. Sie hatte schon lange nicht mehr etwas so gutes gegessen. Das letzte Mal wahrscheinlich als ihre Mutter vor zehn Jahren gekocht hatte. Nachdem Clara fertiggegessen hatte, stand sie auf und versuchte in dem Gasthaus den Prinzen aufzusuchen. Nach wenigen Minuten des Suchens fand sie den Prinzen und beobachtete ihn unauffällig. Der Prinz stand mit einem seiner Ritter vor dem Gasthaus.

Dem Prinz war aufgefallen, dass jemand sie beobachtet, weshalb sie auf einen offenen Platz liefen, in dem sie die Angreiferin erwarten würden. Im inneren freute er sich schon, er war immer der Beste, er hatte niemanden, mit dem er sich messen konnte, weshalb er erhoffte, einen ebenwürdigen Gegner zu finden.

Clara folgte ihnen. Sie sah darin ihre Gelegenheit, ihn zu töten. Sie hatte gehört, der Prinz sei ein sehr talentierter Schwertkämpfer, weshalb sie vorsichtig handeln muss. Sie wartete auf einen Moment der Unachtsamkeit. Es kam ihr beinahe so vor, als würden sie auf einen Angreifer warten, da sie auf offenem Gelände sind und sich hier ebenfalls niemand aufhält. Allerdings wartete sie sehr lange auf diese Chance, sie trainierte zehn lange Jahre, um sich endlich zu rächen. Seit diesem Moment, als ihr Dorf von Rittern des Königreichs attackiert wurde, hat sie sich verändert. Es mag normal sein, sich nach so einem tragischen Ereignis sich zu verändern, aber sie zeigte kaum noch Gefühle, ihr einziges Ziel war es, Rache an denjenigen auszuführen, die ihr alles genommen hat.

Nun war sie endlich bereit, um gegen den Prinzen kämpfen zu können und sich als ebenwürdige Gegnerin beweisen zu können. Ihr Herz schlug schneller, man konnte ihr die Angespanntheit ansehen, beinahe sogar spüren. Aber sie freute sich, endlich konnte sie den ersten Schritt machen, um sich zu rächen. Sie atmete tief ein und aus, sie schärfte ihre Sinne und machte sich kampfbereit.

Sie stand mit etwa zwei Meter Abstand hinter einem Haus, das, wie es schien, unbewohnt zu sein. Sie zog leise ihr Schwert, rannte auf den Begleiter des Prinzens zu und erstach ihn von hinten. Er fiel leblos auf den Boden, der Prinz drehte sich sehr schnell zu Clara und zog ebenfalls sein Schwert aus der Scheide.

Für ihn war das zwar gerade ein tragischer Verlust, aber sein Vater hatte ihm weiß gemacht, es seie normal, dass das einfache Volk ihre Leben opferte, um das Adel und das Königshaus zu schützen. Der Prinz hielt es für eine Ehre in einem Kampf zu sterben, um jemanden mit höherem Rang zu beschützen, weshalb er nicht trauerte, sondern sich sogar für ihn freute.

Er wollte gegen einen ebenwürdigen Gegner kämpfen, auch wenn dieser Gegner ein Mädchen sei.

Während sich der Prinz auf den bevorstehenden Kampf freute, wurde Clara immer unsicherer. Sie befürchtete, hier zu sterben, aber lange hatte sie nicht Zeit zum Nachdenken, denn Johannes griff sie an. Sie konnte dem Angriff gerade noch ausweichen. Sie musste sich konzentrieren. Sie hätte sich vorher wohl eine Strategie überlegen sollen, aber jetzt war es schon zu spät. Sie fokussierte ihre Gedanken nun allein auf Johannes, der schon wieder zum nächsten Angriff ausholte, den Clara gerade noch blocken konnte. ,,Er ist gut!", dachte sie nach, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen

Sie zog sich mit Hilfe eines Flickflacks nach hinten zurück. Sie beugte sich leicht und rann auf ihn zu. Sie holte schnell mit ihrem Schwert aus, der Schlag streifte die Schulter leicht, die Wunde fing an zu bluten, was Johannes wütend machte. Clara, die immer noch leicht gebückt vor ihm steht, zielte direkt auf seinen Bauch. Aber bevor Clara ihn traf, ist Johannes mit einer Drehung geschickt zur Seite ausgewichen.

Clara stolperte nun leicht nach vorne, Johannes stand nun hinter ihr und brachte sie mit einem Tritt in den Rücken dazu, sich hinzuknien, bevor Clara reagieren konnte, nahm er sie so, dass sie nun auf dem Bauch lag. Claras Schwert fiel währenddessen aus ihrer Hand, sie wollte gerade danach greifen, aber der Prinz nahm dies in die Hand. Clara drehte sich auf den Rücken und schaute Johannes mit einem aggressiven Blick Johannes an, der sich gerade über den Sieg freut. Johannes hielt ihr nun sein Schwert an ihren Hals. Clara bekam derweil Angst, was sie allerdings nicht zeigte. Sie schaute in immer noch mit einem leicht aggressiven, aber auch leicht ängstlichen Ausdruck an.

,,Wieso willst du meinen Vater zu Fall bringen? Er ist gütig und gerecht, er tut stets sein Bestes für das Volk, dann wagt es Abschaum wie ihr, sein Schwert gegen ihn zu erheben!", fragte der Prinz Clara. Clara wurde währenddessen immer wütender. Er hatte keine Ahnung, wie sein Vater wirklich war. ,,Antwortet mir, wenn ihr nicht sterben wollt!", schrie der Prinz sie an, er sah seinen Vater immer als den gerechten und gütigen König, er war nicht fähig dazu, zu hinterfragen, was sein Vater tat, er konnte die eigentliche Ungerechtigkeit, die der König verkörpert, nicht erkennen. Er hielt das Schwert nun näher an ihren Hals, es fing an leicht an zu bluten.

,,Was wisst ihr schon, ihr habt nicht gesehen, wie Ritter eures Königreiches ganze Dörfer und Städte auslöschten! Ihr kennt nur euer Schloss, euer Geld, von dem, was in der Welt außerhalb eures Schlosses geschieht, habt ihr keine Ahnung! Ihr kennt nicht das Leiden, welches das Volk hat, die Schreie, welche sie nur wegen eures Gleichen abgegeben! Ich habe mir das Ziel gesetzt, das Königreich zu stürzen, um das Volk vor ihm zu schützen und um meine Familie zu rächen! Jeden haben sie umgebracht, jeden außer mir!", antwortete Clara mit Wut und Trauer. Ihr kam während des letzten Satzes eine Träne. Dann wurde alles schwarz...

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1069 Wörter

Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Sorry dafür, dass die letzten Wochen kein Kapitel kam, ich hatte eine Schreibblockade und die Schule ist zurzeit auch echt stressig.

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