2 • genital in genital

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Regentropfen hämmerten störrisch an die Mauern, sie waren in dieser Szenerie die einzige hörbare Begleiterscheinung, von dem Schmatzen abgesehen.

Er lag auf mir, seine Finger bohrten sich tiefer in mein Haar, seine Lippen drückten sich an die meinen. Oftmals musste ich den Kopf zur Seite wenden, wenn das Gute für mich zu viel wurde. Ich lächelte bloß verlegen und kniff die Augen zu, zur Beruhigung strich er mit seiner großen Hand über meine Wange.

»Überfordere ich dich?«
»Ich überfordere mich selbst.«

Erneut legte ich meine Hände um seinen linden Nacken, lächelte. In der Schlafzimmerdunkelheit schien bloß das gedämmte Licht der kleinen Lampe zu meiner Linken, helle und orangefarbene Strahlen schienen auf unsere Gesichter. Der Rest unserer Körper, in der Finsternis unkenntlich.

Meine Füße waren von seinen umgarnt worden, in den hauchdünnen Strapsen eingehüllt wärmte er sie mit seinen kuscheligen Sportsocken. Sein Beinhaar kitzelte an meinen Schenkeln, seine Hände wanderten unentschlossen und von den vielen Anfassmöglichkeiten überlastet, stetig zwischen meinem Haar und meinen Hüften.

Blut haftete an seinem Bauch, wenn er sich nach vorne bewegte, verschmierte er es an meinem Oberkörper. Getrocknet klebte es uneingeladen an meiner Haut, ich versuchte es abzukratzen.
Er schaute hinab, zu meiner Fingerkuppe, die den Schmutz abzuwischen versuchte. Ich bemerkte, dass er lächelte.

»Ich hab schon fast vergessen, was Sex ist«, kicherte er und schüttelte den Kopf mild.
»Wem sagst du das?«

Meinen Rücken tiefer in die knarzende Matratze drückend, spreizte ich die Beine für ihn. Er ergriff die Chance, in mich einzudringen, das Blut stellte einen Ersatz für Gleitmittel dar.

Jemanden in mir zu spüren hatte etwas Altbekanntes an sich, es fühlte sich beinahe wie ein Déjà-vu an. Vor Jahren verloren gegangen und endlich wiedergefunden. Ficken, ich hatte schon gedacht, es verlernt zu haben.

Der Mann stieß einen allmächtigen Keucher aus, aufdringlicher Tabakduft kam mir entgegen. Erster Stoß, lautes Keuchen und Stöhnen, seine Arme hatte er als Halterung beide um meinen Kopf platziert. Zweiter Stoß, nun langsamer. Ich verspürte seine Verunsicherung, auch an seinem Gesichtsausdruck. Liebevoll, so liebevoll wie es mir möglich war, fuhr ich über seinen entblößten Rücken, massierte seine Schulterblätter. Er war noch immer nach vorne gelehnt, nahezu gelähmt, die Lage schien ihn zu überrumpeln.

»Warte«, hauchte ich, überraschend erschöpft, als sei ich eben mehrere Meter gerannt.

Er schaute zu mir hinab, ich griff an seine Schultern. Vorsichtig, als ginge es um Leben und Tod, als würde eine einzige falsche Regung die Welt zum Untergang führen. Sanft drückte ich ihn zur Seite, er ließ sich mitziehen und legte sich zurück aufs Bett, das nun seiner Wucht wegen bebte. Ich fühlte seinen Penis langsam aus mir herauskommen.
Steif fiel er mir ins Blickfeld, als der Mann sich aufsetzte. Mit dunkelrotem Blut und Blutkrümeln beschmiert, genauso wie Bauch und Hoden. Dazu äußerte er sich nicht.

In seinen Schultern fand ich eine neue Sicherung. Ich verhakte mich erneut an ihnen, während ich noch immer schüchtern das Setzen auf seinen Schoß wagte. Das eine Bein hob ich und schwang es zögernd zur Bettkante, langsam ließ ich mich auf ihn sinken. Keiner von uns beiden verlor ein Wort, nur der Regen sprach. Mir entglitt ein Seufzen, ein Lächeln bildete sich in seinem verschwitzten und rot angeschwollenen Gesicht. Ich grub die sich kräuselnden Finger tiefer in ihn, ließ seinen Penis Stück für Stück in meine Möse gleiten, behutsam. Er fühlte sich kühl und schmierig an, ertränkt in Blut und Schleim. Ein aufdringlich patziges Geräusch ertönte.

Ich ließ von dem Mann ab und lehnte mich nach hinten, mit den Händen stützte ich mich abwechselnd an der Matratze und seinen haarigen Beinen. Meinen Unterkörper ließ ich schonend von oben nach unten gleiten, von unten nach oben, das glitschige Genitalplatschen war zu hören.

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