Kapitel I Black-out

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Mir lief ein Schauer über den Rücken. ,, Wo bin ich? ", fragte ich vorsichtig. Ich stand in einem komplett weißen Raum, so ein grelles Weiß, nicht wirklich schön. Ich wusste nicht wie ich hier hergekommen bin. Ich saß doch gerade noch im Bus auf dem Heimweg. Ich ging nervös auf und ab, auf der Suche nach einer Tür. Da ich keine fand, setzte ich mich mit dem Rücken gegen die Wand und versuchte mich daran zu erinnern was passiert war.

Als ich meine Augen schloss, konnte ich mich wieder an einen Namen erinnern. "Liz" Und da war dieses Gefühl, als würden tausend Schmetterlinge in meinem Bauch Salsa tanzen. Ich fühlte mich für eine Sekunde so als wäre nichts unmöglich.

Meine Gedanken wurden abrupt unterbrochen. Plötzlich dröhnte eine laute Stimme aus dem Nichts und das Gefühl riss ab.,, Ah , du bist endlich wach. Dann können wir jetzt anfangen."
Ich sprang blitzschnell auf und schaute mich um. Woher kam diese Stimme?
,, Ich spreche durch Lautsprecher in den Wänden."
Er muss mich gesehen haben, denn sonst hätte er es mir nicht erklärt.
,, Jetzt erzähl mir doch bitte mal von deinen Freunden und dann lassen wir dich gehen"
Ich blinzelte verwundert. Was meint der Irre mit Freunden. Ich habe keine Freunde. Klar, in der Schule rede ich mit ein paar Leuten aber ich treffe mich nicht privat mit ihnen oder würde sie Freunde nennen.
Deshalb sagte ich:,, Ich weiß nicht wovon du redest. Ich habe keine Freunde. "
Da wurde die Stimme zu einem bedrohlichem Flüstern.
,, Das war die Falsche Antwort"
Da spürte ich aufeinmal stechenden Schmerz, wie tausend Nadeln die überall am Körper gleichzeitig zustechen. Mir wurde Schwarz vor Augen und mein Körper zuckte Mega, als ich eine Art Flashback bekam.


Ich saß wieder im Bus und schaute mir wie üblich die trostlosen Häuser und Straßen an. Ich sah mich im Bus um. Alle wirkten niedergeschlagen oder depremiert. Da hörte ich von weiter hinten ein Kind lachen. Doch gleich darauf herrschte es die Mutter an es solle leise sein. Dann aufeinmal waren alle Menschen wie vom Erdboden verschluckt. Ich sprang auf und sah das auch der Busfahrer fehlte. Plötzlich fuhr ein Ruck durch den Bus. Ich konnte mich gerade noch reflexartig an einer Stange festhalten und angelte mich auf einen Sitz. Das war ganz schön knapp denn schon flog der Bus senkrecht in den Himmel. Was war hier los? Ich konnte es nicht fassen. Er flog. Ich konnte vor Aufregung nicht mehr Atmen oder auch weil der Druck zu Stark war. Ich versuchte noch die Situation zu begreifen als der Flahback wieder so schnell verschwand wie er gekommen war.

Ich atmete flach und schnell. Die Stimme war schon wieder am Reden aber ich konnte mich nicht darauf konzentrieren. Ich stand auf und hatte auf einmal so eine große Wut, dass ich schrie und gegen die Wand trat. Was ich sofort bereute denn jetzt tat mein großer Zeh höllisch weh.

,,Oh, bist wohl gerade zickig kleine Sternenkriegerin. "
Diese Stimme klang dabei belustigt.
,,Wieso setzten wir nicht das Gespräch von vorhin weiter. Ich bin sicher Du möchtest mir jetzt einiges erzählen."
,, Ich weiß immer noch nicht was Du meinst und was zur Hölle ist denn eine Sternenkriegerin. " Dabei müsste ich unwillkürlich an Sternen in Rüstungen denken die heldenhaft posieren.
,, Na hoppla, hat da etwa jemand einen Black-out. Naja egal eigentlich braucht der Boss nur deine magische Kraft und dann sind wir unbesiegbar."
Jetzt war ich es die lachte. Ich weiß nicht ob es verzweifelt war oder wirklich belustigt.
Da setzte der furchtbare Schmerz wieder ein. Hätte ich mir auch denken können. Mist!!


Ich saß wieder in diesem Bus und konnte immer noch nicht atmen. Doch diesmal war etwas anders. Nicht genug das er flog. Nein. Er wurde auch noch unsichtbar. Ich wollte schreien aber es kam kein Ton raus. Also schloss ich die Augen und hielt mich krampfhaft am Sitz fest. Nach einer Weile, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, konnte ich wieder atmen. Ich ließ die Augen aber weiterhin geschlossen. Plötzlich ging wieder ein Ruck durch den Bus und ich öffnete vorsichtig die Augen. Ich konnte es nicht fassen. Die Tür öffnete sich. Ich ging zögernd raus und stand auf einer bronzenen Platte. Vor mir ragte ein Schloss in den Himmel. Es war so hoch, dass man gar nicht sehen konnte wo es aufhörte. Das Schloss sah aus als wäre es aus purem Gold. Doch erkannte man deutlich ein Sternenmuster aus Silber oder Weiß. Von hier war es schwer zu erkennen.



Ich machte die Augen auf und lag  wieder in diesem blöden grellen Raum. Ich setzte mich wieder mit dem Rücken gegen die Wand und dachte über meine Situation nach. Ich musste hier irgendwie raus. Je nachdem wie lange ich ohnmächtig war müsste Papa schon längst bemerkt haben das ich nicht zu Hause bin. Ach was denk ich. Er wird es erst morgen früh bemerken. Schließlich kommt er immer Spät nach Hause und manchmal schlaf ich dann schon.
Mir gingen die Worte von dieser komischen Stimme nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe doch keine Freunde. Es wäre nicht so, dass ich nicht kann. Ich könnte welche haben, aber das will ich nicht. Dafür habe ich einfach viel zu viele schlechte Erfahrungen gemacht. Aber eigentlich war es mir auch schon immer egal. Ich lebte schon immer in meiner eigenen Welt. Ich brauchte niemanden. Ich hatte immer Bücher gehabt. Das erinnert mich daran wie er mich genannt hat. "Sternenkriegerin" Das klingt ganz interessant. Ich glaube so ein Buch würde ich lesen. Aber der Typ gehört definitiv in die Klapse.

,, Du zeigst ja nicht viel Kampfgeist und es sieht so aus als hätte jemand dein Gedächtnis gelöscht. Zudem bist du sehr schwach und zeigst keinerlei magisches Potential. Warum solltest du die Auserwählte sein? Du könntest niemanden aufhalten. " Da er mehr zu sich selbst sprach, blieb ich einfach sitzen und schwieg.

,, Na, bist jetzt nicht mehr so gesprächig?" meinte er wieder mit belustigtem Unterton.
Als ich nichts erwiderte sagte er.
,, Wusste ich doch, dass ich dich brechen kann. Aber du machst es mir auch einfach. Wir werden aus dir eine unserer Kriegerinen machen und mit deiner Hilfe, auch wenn ich das sehr bezweifle, die Erde einnehmen."

Ich könnte mich nicht mehr zurückhalten.,, Was?" Ist der Typ vollkommen durchgedreht oder was sollte das?

,,Ah du bist ja doch noch im Stande was zu sagen. " Dieser belustigte Unterton nerst mich.

,, Warum?"

,, Hä....? "

,, Warum wollt ihr die Welt übernehmen? Ich meine diese Welt geht doch vor die Hunde. Wieso sollte man sowas beherrschen wollen?"
Ich war erstaunt das ich das tatsächlich gefragt habe und erwartete dass er wütend würde und diesen Schmerz aktiviert. Aber er fing an laut los zu lachen.

,, Du stellst aber interessante Fragen. Nun, wir wollen diese Welt retten. Vor den Sternen, denn sie handeln nur aus purem Egoismus. Wir waren vor ihnen da und wir waren es die den Menschen das Feuer gaben. Doch haben die Menschen uns verleugnet und haben die Sterne als Helden verehrt. Nein, sogar als Götter. Sie haben ohne Fragen zu stellen dem Licht gedient. Jetzt versuchen wir sie vor ihrer eigenen Dummheit zu retten. "
OK der Typ gehört definitiv in ein Irrenhaus aber dennoch.

,,Wenn ihr den Menschen das Feuer gebracht habt und gegen die Sterne kämpft, dann seid ihr weder Menschen noch Sterne. Also was seid ihr?"

,, Nanu, Ich bin überrascht. Du scheinst ja doch was auf dem Kasten zu haben. Wir sind die Schatten. Unsere Art ist älter als das Universum. Wir haben schon vorher existiert und werden auch weiterhin existieren wenn alles wieder erlischt."

Das klingt immer mehr nach einem guten Buch.

,,Wenn das stimmen sollte , würden dann nicht die Wissenschaftler davon wissen?"

,,Eure 'Wissenschaftler' wissen nicht mal wie man teleportiert oder Dinge auf molekularer Ebene zu manipulieren. Sie wären nie im Stande etwas derartig Großes zu entdecken geschweige denn zu verstehen."

,,Und warum sollte ich euch dann helfen, die Welt zu übernehmen? Wenn ihr so viel fortschrittlicher seit, dann braucht ihr mich doch gar nicht."

Wieder erfüllte ein lautes Lachen den Raum. Dann sagte die Stimme:

,,Du wirst mutiger mit deinen Fragen, kleine Sternenkriegerin. Das gefällt mir. Aber wenn ich dir diese Frage beantworten würde, dann müsste ich dich sofort umbringen."

Sofort wurde mir bewusst was ich gerade getan habe und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken.

,, Schade unsere Zeit ist um. Wir führen dieses Gespräch ein anderes Mal weiter 'Sky'.

Daraufhin strömte ein Gas in den Raum. Mir wurde schwindelig und ich sah alles nur noch Schemenhaft. Dann war alles zum dritten Mal wieder Schwarz.





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Ich hoffe es gefällt euch bis hier hin. Im nächsten Kapitel lernt ihr die Seite der Sterne kennen. Ich werde es wenn möglich diese oder nächste Woche noch hochladen. Mal sehen 😊

Noch viel Spaß beim Lesen

               Sky Haber

SchattenkriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt