Nun stehe ich hier. Die Klinge in der Hand und bereit es wieder zu vollbringen. Ritzen. Dies ist meine einzige Lösung meine Schmerzen vergessen zu können. Psychische sowie physische. Langsam fährt die Klinge über meinen Unterarm. Blut rinnt. Ich verspüre nur den Schmerz der Wunde.
Frei! Genau so fühle ich mich in den Momenten, wenn ich die Rasierklinge über meine Haut führe. Mein Blick ist leer auf die Narben unter das Blut gerichtet. Es sind viele. Mitgezählt habe ich nie. Warum denn auch? Es interessiert mich nicht. Es interessiert niemanden. Ich habe niemanden.
Der kleine Schlitz ist nicht tief, jedoch würde wie immer eine Narbe zurückbleiben. Klein und weiß, aber man würde sie sehen. Eine Narbe die mich immer an diese schreckliche Zeit in meinem Leben erinnern wird. Wie einsam ich doch bin. Wie kaputt ich bin.
Eine einzelne Träne rinnt meine Wangen hinab.
Meine Augen schließen sich wie von selbst. Bilder von einer fröhlichen Familie tauchen in meinem Gedächtnis auf. Glücklich. Genau das beschreibt die kleine Familie. Ein Mann jagt lächelnd seiner kleinen Tochter hinterher. Sie spielen fangen. Die Frau daneben grinst über beide Ohren während sie eine Hand auf ihrem rundlichen Bauch hat.
Ich öffne die Augen. Die Erinnerungen an diese Zeit sind zu schmerzhaft.