Sorgen

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Hak:
Wir liefen jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit und der Tag zeigte es auch, denn es war bereits Nachmittag und die Sonne stand hoch über uns. Ich beobachtete die Umgebung und so viel mir es erst gar nicht auf, dass Yona leicht schwankte. Doch als ich es bemerkte war sie kurz davor umzukippen. Ich lief so schnell es ging zu ihr und fing sie. Gerade noch rechtzeitig. Sie sah blasser aus als am Morgen und ihr liefen Tränen über die Wangen. Nun hatten es auch die anderen mitbekommen und eilten zu mir. Natürlich fing der weiße Drache gleich an mich mit Fragen zu bombardieren, doch ich hörte nur halb zu. Ich machte mir Vorwürfe sie nicht früher drauf angesprochen zu haben, denn ich hatte es ja selbst befürchtet, dass sie umkippen würde. Nun waren alle Drachen dabei in Panik zu geraten. Mir gingen diese ganzen Drachen so auf die Nerven wie konnte es Yona nur mit denen aushalten? Meine Gedanken rasten während ich Yona immer noch so hielt wie ich sie gefangen hatte. Die Stimmen der anderen wurden immer lauter. Ich konnte nicht mehr, warum unternahm niemand etwas, warum löcherten sie mich mit dummen Fragen? Nun schrie ich sie an „ Haltet eure verdammten Klappen und helft Yona!". Nun war alles Still. Nur Yun konnte wieder einen klaren Gedanken fassen und kam mit seiner Medizin Tasche an. Yun forderte die Drachen auf nicht rumzustehen sondern das Nachtlager vorzubereiten, damit er Yona besser untersuchen konnte und sie in Ruhe schlafen konnte. Dies war das erste mal das keiner der Drachen etwas sagte. Sie nickten nur und bauten schnell das Nachtlager auf. Währenddessen schaute sich Yun Yona an. „Und" fragte ich, er antwortete nur mit „ Ich glaube es ist keine direkte Krankheit sondern es ist etwas was sie innerlich belastet". Ich hatte es doch gewusst, warum behält sie nur immer alles für sich ich hätte ihr doch die Last abnehmen können. „Es ist meine Schuld" als Yun darauf antwortete wurde mir erst bewusst, dass ich es laut ausgesprochen hatte „ Nein es ist nicht deine Schuld wir hätten es alle merken sollen". Ich wollte keine Diskussion anfangen und nickte deshalb nur. Doch innerlich ohrfeigte ich mich. Ich war ihr Beschützer, Freund und vielleicht sogar noch viel mehr. Ich bin so ein Idiot. Yun riss mich wieder aus meinen Gedanken als er sagte, dass wir erstmal zwei Tage nicht weiter gehen sollten damit Yona sich etwas beruhigt. Als Yun gerade gehen wollte sagte er noch „ Bring sie ins Zelt und bleib bei ihr damit falls sie aufwacht sie nicht alleine ist". Innerlich dankte ich Yun, dass ich bei ihr bleiben durfte. Als ich Yuns bitte nachgegangen war, saßen nun Yona und ich in dem winzigen Zelt. Ich hatte Angst und machte mir gewaltige Sorgen.
Schließlich packte mich auch die Müdigkeit und ich schlief ein.

Am nächsten morgen
Yona:
Als ich wieder aufwachte lag ich unter einer Decke in einem kleinen Zelt. Neben mir lag ein schlafender Hak, der meine Hand in seiner hatte. Hatte er die ganze Zeit da gesessen? Ich habe ihm und den anderen sicherlich große Sorgen bereitet. Als ich mich aufrichtete war sofort das Gefühl von unterdrückten Tränen wieder da. Die Kopfschmerzen und die Übelkeit waren jedoch gegangen. Anscheinend hatte ich mit meiner Bewegung Hak geweckt, denn er hob langsam seinen Kopf. Doch als er sah das ich wach war rappelte er sich ruckartig auf und fiel mir um den Hals. Mein Herz machte dabei einen kleinen Sprung. Er schien sich wirklich große Sorgen gemacht zu haben, denn als er sprach brach seine Stimme leicht. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht, du warst ohnmächtig, wir waren alle in Panik, es ist alles meine Schuld ich hätte es früher bemerken müssen und dich fragen sollen". Haks Rede machte mich fertig es tat mir so leid ich wollte niemandem Sorgen bereiten. Ich schloss nun auch meine Arme um ihn und redete ihm gut zu. „ Es ist nicht deine Schuld mir ging es einfach heute nicht so gut ( eigentlich eine Lüge) passiert jedem mal und ich wollte euch keine Sorgen bereiten. Als Hak sich etwas beruhigt hatte, löste er sich und sah mir in die Augen. Er hatte wie mir jetzt auffiel sehr schöne Augen aber das war gerade eher nebensächlich. Hak musterte mich und fragte dann die Frage, der ich die ganze Zeit versucht hatte auszuweichen. „ Wie geht es dir? Und sag jetzt nicht gut, denn es geht dir nicht gut. Belastet dich irgendetwas Yun meinte es sei etwas innerliches, was dich aufwühlt". Oh Gott wie sollte ich denn jetzt nun antworten? Zum Glück kam in diesem Moment kam Yun mit einer warmen Suppe rein und gab sie mir. Als sich dann setzte und sich mit uns darüber unterhielt, dass wir zwei Tage rasten würden und dann unser weiters Vorgehen beraten würden. Später kamen auch noch die Drachen um nach mir zu schauen, was für mich gut war, denn so konnte ich der Frage wie es mir ging weiter vor mir her schieben. Später beschloss ich noch in einem in der nähe liegenden See zu baden um mir zu überlegen wie Ich Hak antworten sollte.

Vertrauen und Liebe verdrängt jeden SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt