Vertrauen und Liebe verdrängt jeden Schmerz

Komplikationen

Hak:
Als wir unsere Sachen zusammengepackt hatten wanderten wir wieder los. Wohin keine Ahnung aber sicher hatte Yona einen Plan wo sie hin wollte. Dies versuchte ich mir wenigstens einzureden. Doch um so weiter wir gingen desto unsicherer wurde ich mir mit dieser Vermutung. Als ich Yona dann genauer betrachtete schien sie komplett abwesend. Diesen Zustand nahm sie oft an wenn sie irgendetwas bedrückte. Alle meine Alarmglocken leuteten dadurch nur noch mehr. Als der weiße Drache jedoch zu Yona ging und sie genau die Frage „ Wo gehen wir eigentlich hin" stellte, wurde mir wieder bewusst, dass ich hier nicht alleine mit Yona wanderte. Mich regte nur auf wie er sie dabei anschaute. So vertraut und irgendwie besorgt? Mein Magen verkrampfte sich. Als Yona aus ihren Gedanken aufwachte sagte sie mit leicht zitternder Stimme „ Zum Windclan". Erstens warum wollte sie zum Windclan und zweitens warum zitterte ihre Stimme so verräterisch? Ihr Zustand schien wohl doch ernster zu sein als gedacht. Ich musste eindeutig heute noch mit ihr reden.

Yona:
Ich hatte genau im Kopf wo ich hinwollte als wir losgingen. Ich musste mich ziemlich zusammenreißen um nicht genau jetzt in Tränen auszubrechen. Meine Gedanken wirbelten wild durcheinander von der Sache mit Hak zu dem Verlust meines Vaters und zu Soo-Won. Nein ich durfte nicht an ihn denken, es würde nur noch alles schwerer machen. Deshalb versuchte ich mir einen Plan zurecht zu legen. Wir brauchten Verbündete um Soo-Won zu stürzen. Deshalb wollte ich zum Windclan um sie um Hilfe zu beten. Ich wusste, dass ich sehr viel verlangte und sie uns vielleicht nicht helfen würden. Doch darüber wollte ich jetzt noch nicht nachdenken. Im Moment viel mir das Denken sowieso wegen den Kopfschmerzen etwas schwer. Also verscheuchte ich alle Gedanken und Gefühle so gut es ging. Wir gingen sehr lange Stumm durch die Ländereien. Dabei merkte ich Haks Blick, der meine Rücken zerlöcherte. So gerne würde ich mich ihm anvertrauen wie es mir ging, doch es würde nur seine Meinung, dass ich ein sehr schwaches Mädchen bin, noch verstärken. Also gingen wir weiter. Bis mich Gija aus meinen Gedanken zog und fragte wo wir überhaupt hingehen. Als ich anfing zu sprechen versucht ich das Zittern in meiner Stimme zu verbergen. Was mir anscheinend nicht so gut gelang, denn Gija schaute mich leicht besorgt an. Und der Blick von Hak in meinem Rücken verstärkte sich nur noch. Wie ich das wusste, konnte ich selber nicht so genau sagen. Auf jeden Fall hob ich nochmal extra meinen Kopf um zu Signalisieren das es mir doch „ gut" ginge und ging einfach weiter. Zum Glück haben nicht alle mitbekommen wie meine Stimme gezittert hat, denn sonst hätte ich es mit den Tränen zurückhalten vergessen können.
Als es Nachmittag wurde, konnte ich langsam nicht mehr. Meine Übelkeit und die Kopfschmerzen wurden langsam aber sicher unerträglich und meine Beine waren kurz vor dem zusammenklappen. Ich konnte schon Spüren wie der Damm langsam brach und meine Augen feucht wurden. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen und alles wurde ganz leicht......