Mein Mund war noch immer offen. Tom. War hier.
Hier im Jahr 1998.
Perplex ließ ich mich auf den Hocker neben dem Bett sinken. Tausende Gedanken gingen mir durch den Kopf.
Wie konnte er hier sein? Ich hatte ihn doch im Jahr 1944 zurückgelassen. Und soweit ich wusste gab es sonst keine Zauber, die einen in die Zukunft brachten.
Wie also war Tom Riddle hierher gelangt?
Ich musterte den Siebzehnjährigen.
Er sah aus, als hätte er eine Schlacht hinter sich. Sein Gesicht war verschmutzt, an seiner Stirn war eine Beule und seine Lippe war aufgesprungen."Du hast gewonnen", hatte er gesagt. Meinte er das Spiel. Hatte ich es tatsächlich geschafft, Tom Riddles steinernes Herz für mich einzunehmen?
"Was meinst du? Und wie kommst du hierher?", fragte ich ihn verwirrt und mit belegter Stimme. Ich war davon ausgegangen, ihn nie wieder zu sehen.
Madam Pomfrey war kurz etwas holen gegangen, was es mir erlaubte die Frage zu stellen.
"Bist du vom Astronomieturm gefallen?"
Tom nickte. "Aber ich bevorzuge den Ausdruck, gesprungen", meinte er wieder in seiner kühlen Voldemort Stimme, die ich so sehr hasste.
Gerade hatte er mir gesagt, dass ich sein Herz hatte und jetzt sprach er mit mir in einem Ton, als sei ich nicht mehr, als eine lästige Person, die ihm auf der Nase herumtanzte.
"Wie geht es dir", fragte ich ruhiger, als es in mir drin war. Ich wagte es nicht meine Hand nach ihm auszustrecken, in der Angst, er würde sich dann in Rauch auflösen.
Auch wenn seine Hand um mein Handgelenk etwas anderes sagte.
Vielleicht träumte ich das alles ja auch nur. Bei dem Gedanken wurde mir übel. Ich spürte, wie mir jede Farbe aus dem Gesicht wich.
Denn genau wie bei dem Mal, als ich das erste Mal Abraxas Pille genommen hatte, bestand immer noch die Möglichkeit, dass alles nicht real war.
Tom nicht real war.
Ich löste meine Hand aus der Umarmung seiner und stützte das Gesicht in die Hände.
"Du bist hier", brachte ich heiser hervor. Meine Stimme brach.
"Ich bin wirklich hier", sagte er tonlos. Madam Pomfrey war zurück mit einigen Tinkturen. Sie stellte sie auf dem Beistelltisch, neben dem Bett, ab.
"Sie haben Glück gehabt, junger Mann. In die Luft gesprengt und dann in eine Hogwarts Steinwand zu krachen überleben wohl die Wenigsten. Wie war Ihr Name noch gleich?", fragte die Medihexe den Siebzehnjährigen, während sie mit einem Tupfer über seine Beule ging.
Ich konnte Schritte hören und drehte mich um. Sechs Füße.
"Ihr Name?"
Harry, Ron und Hermine näherten sich uns. Und kurz bevor Harry bei mir angekommen war, blieb er stocksteif stehen.
"Harry. Au!", beschwerte sich Ron, der voll in Harry reingelaufen war.
"Harry?", fragte Hermine, als Harry auf nichts antwortete. Ich folgte seinem Blick und mir gefroren die Eingeweide bei der Wut, die darin lag.
Harrys Blick war auf Tom gerichtet, der den Schwarzhaarigen neugierig musterte.
Ich hatte nicht bedacht, was passieren würde, wenn Tom erkannt würde. Dass er erkannt werden könnte.
Ganz offensichtlich hatte Harry Tom erkannt. Naja ich schätze, Tom hatte sich von sechzehn auf siebzehn kaum verändert.
"Darling, dein Name?", Madam Pomfrey beugte sich vor zu ihm und platzierte eine Hand auf Toms Schulter.
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ᴀᴍᴀɴᴛᴇꜱ ᴛʀᴀɢɪᴄᴜᴍ [Tom Riddle]
FanfictionEffy glaubt jetzt endlich alles im Lot zu haben. Tom ist hier bei ihr im Jahr 1998. Wäre da nicht die Tatsache, dass er von Harry, Slughorn und Mcgonagall erkannt worden war... Sequel zu Amantes Amentes