Kapitel 1 - Ankunft in der Hölle

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Cataleya P.O.V

Ich saß im Zug und war auf dem Weg zum Albert-Einstein-Gymnasium in Erfurt, auf welches ich seit einem Jahr ging. Ich hatte mich dort gerade eingelebt und nun wird das Internat gewechselt. Zum zweiten mal wie ich von meiner BFF Martha erfahren habe. Ich freute mich so auf sie und Nele. Echt schade, dass Sarah nach Bamberg gegangen ist, wir waren so ein cooles Quartett gewesen. "Erfurter Hauptbahnhof" schalte die Ansage durch den gesamten Zug. Shit ich musste raus. Ich schaffte es mit Mühe meine Koffer aus dem Zug zu hieven. Jetzt noch eine kurze Busfahrt und ich bin an der Schule.

Dort angekommen fiel mir Martha direkt um den Hals. Dabei hatten wir uns letzte Woche erst gesehen. Gemeinsam hielten wir nach Nele Ausschau, welche etwas abseits stand und traurig auf ihr Handy starte. "Das bringt doch nichts, auch die ganzen Bilder sorgen nicht dafür, dass Sarah wieder kommt." Martha war mal wieder die Lieblichkeit in Person. Ironie lässt grüßen. Neles Antwort war nur ein trauriges "Noch habe ich ja euch". "Warum denn noch?" fragte ich sie etwas iritiert. "Wenn Kasi wieder da ist wird Martha nur noch mit ihm rumhängen und du Cata wirst nur noch mit deinem Sport beschäftig sein, du musst doch total glücklich über den Umzug ins Sportinternat sein," es klang wirklich als würde sie das ernst meinen. "Und du glaubst ich bin so eine Tussi die nur noch mit ihrem Freund rumhängt? Ich bin doch nicht Olivia." Martha machte sich mal wieder über ihren Bruder und seine Freundin lustig, wobei sie sich eigentlich mit beiden sehr gut versteht. "Und ich trainiere auch nicht rund um die Uhr, ich werde mit dem Sportkoordinator reden, ob wir mit vernüftigen Trainingszeiten rechnen können" Nele hatte schon wieder ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Dann fing Martha an Nele mit Weintrauben zu bewerfen, die zwei jagten sich über den kompletten Schulvorplatz bis Martha Herrn Chung fasst umrannte, welcher gerade aus dem Gebäude kam. "Ihr bereitet euch wohl schon auf das Sportinternat vor?," fragte er amüsiert. "Das überlassen wir Cata," erwiderte Martha mit einem Grinsen. "Alles einsteigen," rief Herr Chung. Wir setzten uns ins die letzte Reihe, weil wir nur hier hinten zu dritt Platz hatten. "Ihr müsst mir versprechen, dass ihr euch benehmt. Besonders du Martha," den letzten Satz sagte Herr Chung besonders laut, damit er auch ja bei Martha ankam und sie nicht sagen konnte, sie habe ihn nicht gehört. "Ich werde so nett sein, dass es denen zum Hals raushängt," rief Martha daraufhin nach vorne. Nele grinste: "Du schaffst es bestimmt nicht mal 5 Minuten ohne dich mit einem Sporti anzulegen." "Wetten doch," nun war Martha an der Reihe zu grinsen.

Der Bus setzte uns mitsamt unserem Gepäck vor einem grauen Betonkasten ab unserem neuen Zuhause, es sah alles einfach nur trostlos und langweilig aus, immerhin es gab einen Basketballkorb und eine kleine Skaterbahn. "Vielleicht sieht es drinnen ja besser aus," versuchte Martha die Stimmung zu heben. Also schnappten wir uns unsere Rucksäcke und ließen die Koffer erstmal draußen stehen. Und liefen die letzten Stufen rauf zum Eingang. Frau Schiller erwartete uns bereits. "Tragt euch bitte dort in die Liste ein und zieht ein Zimmerlos, kein Tauschen und keine zweite Ziehung und packt bitte alle mit an es gibt noch viel zu tun." Wie der Zufall es so wollte waren weder Nele und Martha in meinem Zimmer, sondern alle drei getrennt. letztes Jahr hatte ich immer bei den dreien geschlafen, aber bei diesen Zimmergrößen geht echt nichts in diese Richtung. Mein Zimmer musste ich mir tatsächlich mit Cäcilia und so einer missmutig dreinschauenden Sportlerin teilen. Das Zimmer war wirklich winzig es gab gerade so Platz für drei Betten, drei Schreibtische und zwei Schränke, welche wahrscheinlich schon so nicht für Cäcilias Klamotten gereicht hätten. Da ich die erste war schmiss ich meine Sachen oben auf das Hochbett, welches nicht mal eine Leiter hatte sondern ich musste auf Cäcilias Nachtisch klettern um oben dranzukommen. Wir fingen an unsere ganzen Koffer nach oben zu tragen. Martha, Nele und ich wollten gerade in Neles Zimmer verschwinden, als ein Junge uns den Weg versperrte. Nele und ich sahen uns an, jetzt kann Martha uns beweisen, dass sie auch ruhig bleiben kann. "Eh lasst das hier mal. Ihr verstopft die Gänge mit eurem Dreck," er klang als hätte er hier alles zu bestimmen. "Wer bist du denn?," Martha verschränkte ihre Arme vor der Brust. Er erwiderte diese Geste sofort "Der Chef." "Dann hör mal zu du Chef," ich sah Nele an, jetzt krachts "Wir finden sicher eine Lösung." was ist denn mit Martha los, sie hat sich wirklich zusammen gerissen obwohl die Spannung förmlich in der Luft zu spüren ist. Ohne ein weiteres Wort drehen wir uns um und machen uns an die Arbeit den Rest unserer Koffer ins Internat zu tragen. "Du ziehst das wirklich durch," sagte Nele bewundernd. "Was glaubst du denn?"

Till P.O.V

Das Mädchen gerade hatte sehr komisch reagiert, man konnte ihre Wut förmlich spüren und doch ist sie ruhig geblieben, dass hat sogar ihre Freundinnen überrascht. Wahrscheinlich muss sie brav sein um nicht von der Schule zu fliegen. Ich werde sie schon noch aus der Reserve locken. Diese ganzen Einsteiner nerven einfach nur der komplette Flur ist mit ihren Sachen zu gestellt, dabei könnten sie auch einfach mit anpacken und die Sachen unten lassen, dass wäre für alle einfacher. Frau Schiller hat gerade zu einer Versammlung gerufen, darauf kann ich sehr gut verzichten. Ich sollte mir lieber überlegen wie ich diese ganzen Nerds wieder loswerde. Es klopft "Herein" Es ist Theo. "Und schon eine Idee wie die wieder abhauen Chef?" "Wir könnten ihre Koffer verstecken," überlege ich laut. "Das ist genial. Nur wo sollen wir die verstecken?," Theo überlegt. Mir kommt da eine Idee: "Wie wäre es mit dem Schacht an der Seite des Internates?" "Da werden sie niemals draufkommen," er findet meine Idee überaus genial. "Sag den anderen Bescheid, dass wird ein Spaß." mit einem Nicken zeigt er mir, dass er verstanden hat und verlässt mein Zimmer, mal sehen wie lange sie alle hier bleiben wollen.

Sie von ihren Koffern wegzulocken stellte sich als äußerst einfach heraus. Ein einfaches "Frau Schiller sucht dich," reichte bei den meisten, nur Martha und ihre zwei Freundinnen stellten sich als schwieriger heraus. Man sah das sie uns absolut nicht über den Weg trauten. Irgendwie hat Nick sie dann doch dazu bekommen zu verschwinden. Schon nach 5 Minuten waren die ersten "Wo ist mein Koffer" Rufe zu hören. Mit einem Grinsen zogen Timo, Nick und ich uns in unser Zimmer zurück und starteten die Beste Kissenschlacht aller Zeiten. Der kleine Einsteiner der noch hier eingezogen ist, wurde von uns komplett ignoriert. Solange er uns nicht nervt. Theo hatte die Einsteiner in der Wäschekammer audfindig gemacht und war dann sofort mit unseren müffelnden Basketballtrikos dorthin gelaufen um ihnen etwas zum Anziehen da zu lassen, wir sind ja nicht herzlos. Als ich mich in mein Bett legte schlief mit einem Lächeln auf den Lippen ein, so glücklich war ich seit Beginn der Sommerferien nicht mehr gewesen.

Eine Schloss Einstein StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt