Kapitel 18 - Zurück in Erfurt

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Nele P.O.V

Die Woche war furchbar langweilig gewesen. Ohne Cata und Martha war es hier unglaublich öde. Der einzige Vorteil war, das es nicht mehr so viele Streitigkeiten zwischen Sportlern und Einsteinern. Nur Cäcilia machte noch Terror, was aber eher daran lag, das Hauser sie um jeden Preis in seinem Team haben wollte. Das fand sie total abartig, aber ich hatte dieses Mädchen eh noch nie wirklich verstanden. Das was sie letztes Jahr mit pawel abgezogen hatte, war echt das letzte gewesen und jetzt hatte sie niemanden mehr und ich glaube sie ist ein wenig eifersüchtig, weil Pawel nur noch mit dieser Sportlerin Sibel abhängt. Es gab zwar keine wirklichen Streitereien mehr, aber die Sportler und Einsteiner gingen sich aus dem Weg, nur die beiden verbrachten jede freie Minute miteinander.

Um Punkt 14 Uhr fuhr der Bus mit den Neunt- und Zehntklässler vor. Die Ersten die ausstiegen, waren Martha und Kasimir, Händchen haltend. Ihnen folgten Cata und Till, wild miteinander diskutierend, aber nicht streitend. Sie führten ein ganz normales Gespräch. Was da wohl passiert war? Ich wusste zwar von ihren Gefühlen, glaubte aber nicht, das er diese erwiederte. Trotzdem schienen sie sich besser zu verstehen als vorher. Durch ein goßes Gewicht auf meinen Schultern wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Marthas Strubelhaare nahmen mir die Sicht auf alles andere und alle anderen. "Ich hab dich echt vermisst," Cata stand hinter Martha. Till war verschwunden. Ich lächelte die drei an: "Habt ihr es endlich geschafft eure Streitigkeiten zu begraben?" Diesmal antwortete Kasi: "Martha und ich schon. Von den anderen habe ich hab Tag zwei nicht mehr viel mitbekommen, aber es gab weniger Streit seit ich meinen kleinen Wirbelwind wieder unter Kontrolle bringen konnte." Dafür fing ersich einen Schlag von Martha ein: "Pass auf was du sagst sonst gehe ich wieder. Um deine Frage zu beantworten Nele, die anderen sind gar nicht so schlimm bis auf ein oder zwei." OK, Nummer eins war Till, aber Nummer zwei? Wer konnte das wohl sein. Ich musste umbedingt nachhaken. Unsere Aufmerksamkeit wurde von Herrn Zech abgelenkt der Timo und Till zu sich zitierte und dann mit ihnen auf Herrn Hauser zu lief. "Was haben die zwei denn angestellt?" Cata gluckste: "Sie waren am Mittwoch mitten am Morgen plötzlich verschwunden und sind anderthalb Stunden später erst wieder aufgetaucht. Herr Zech war so sauer. Er hat ihnen zwar keine Strafe gegeben, aber Herr Hauser war informiert worden und jetzt bekommen die zwei richtig Ärger." Oh Mann, ich kann mir das bei Herr Zech wirklich gut vorstellen. Vor Herr Hauser hätte ich jetzt richtig Angst und tatsächlich man hörte Herr Hauser richtig schimpfen. Im Laufe des Tages erfuhren wir, das er beide zu mehreren Nachmittagen Putzdienst im Stadion verdonnert hatte. Martha bat Cata dann zu erzählen wie sehr sich Till beschwerd hatte. Das waren schon zwei. Ich verstand langsam warum die zwei sich so gut verstanden.

Martha P.O.V

Es war schön wieder Zeit mit Kasimir zu verbringen. Ich hatte ihn wirklich unglaublich vermisst, mehr als ich mir zugestehen wollte. "Was hälst du davon wenn wir nächste Woche einen Ausflug machen? Wieder nur wir zwei," seine Stimme klang herausfordernd, warum wusste ich nicht. "Und wann genau?" auch meine Stimme kling herausfordernd. "Wie wäre es mit Mittwoch, da ist der Projekttag in der Schule, die anderen decken uns bestimmt," Kasimir der Schulschwänzer. "warum nicht, aber von campen habe ich genug. Wir können ja in die kleine Hütte und im Wald klettern gehen." Ich sah es zwar nicht, aber mittlerweile musste ich wahrscheinlich bis auf beide Ohren grinsen. "Okay, dann abgemacht wir sehen uns." Er gab mir noch einen Kuss und verschwand aus meinem Zimmer.

Sie öffnete sich erneut und Olivia und Carolin kamen Arm in Arm in den Raum gelaufen und schienen etwas wichtiges zu besprechen. Als sie mich sahen verstummten sie augenblicklich. Schulterzuckend verließ ich das Zimmer und suchte stattdessen meine Freundinnen um mit ihnen über nächsten Mittwoch zu reden. Cata schien joggen zu sein, zumindest fand ich sie nicht in ihrem Zimmer. Auch Nele konnte ich nicht finden. Dabei ist das Internat gar nicht so groß und es gibt kaum Orte an denen man sich wirklich verstecken kann. Dann musste ich mir eben jemand anderen suchen, der mit mir was machen möchte. Ich kam an Frau Schiller vorbei, die mich direkt zur Seite zog. "Ah Martha, da bist du ja. Könntest du bitte den anderen sagen, das wir einen neuen Hausmeister haben." Sie hatte endlich einen gefunden. "Wer ist es denn Frau Schiller?" "Ihr werdet ihn schon früh genug treffen. Gerade sollte er eigentlich im Keller die Waschmaschinen reparieren," mit diesen Worten drehte sie sich um und ließ mich mit meinen Grübbeleien allein. wer könnte es wohl sein, das ich sofort nachgucken musste, war klar. Im Keller war es bis auf ein bisschen geschimpfe aus der Waschküche ganz ruhig. Die Stimme kam mir bekannt vor, ich konnte sie nur noch nicht so ganz zuordnen. Die Waschküchentür war nur angelehnt. Ich stieß sie auf und erblickte eine mir sehr gut bekannte Person: "Orkan, du bist unser neuer Hausmeister?" Der Angesprochene drehte sich herum. "Ja, Frau Schiller brauchte meine Hilfe halt und da habe ich meinen nästen Großauftrag abgelehnt und bin hier um ihr ein wenig unter die Arme zu greifen." Frau Schiller unter die Arme greifen, ist klar Orkan, aber ich wollte ihn nicht beleidigen. "Dann mal noch viel Glück mit der Waschmaschien. Und übrigens du schraubst an der falschen herum." Ich drehte mich rum und verließ den Keller, während Orkan weiter fluchte. Mal sehen wann Frau Schiller sich erbarmen und eingreifen würde. Sie tat noch an diesem Tag, zumindest funktionierte die Waschmaschine am nächsten tag wieder und ich glaube nicht, das Orkan über Nacht eine handwerkliche Ader entwicken wird. Er schien zumindest alles im Internat zu erlediegen außer seine Arbeit. Wir Einsteiner freuten sich alle riesig über seine Anwesenheit. Was die Sportler von Orkan hielten war unergründlich, aber sie beschwerten sich nicht über ihn, machten aber auch keine Luftsprünge vor Freude. Die Tage vergingen wie im Flug und ehe ich es mich versah, war auch schon Mittwoch.

Eine Schloss Einstein StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt