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Immer wieder ging mein Blick auf das Navi um zu sehen wie lange wir noch fahren. Heute ist der Tag an dem ich Chris endlich besuchen kann. Mal wieder hab ich die Nacht so gut wie garnicht geschlafen, doch dieses mal war es vor Aufregung Chris endlich wieder sehen zu können.

Edward ist so lieb und fährt mich womit ich vor meinen Eltern auch eine gute Ausrede habe, wieso ich den ganzen Tag weg bin. Sie denken jetzt das Edward und ich ein Bruder Schwester Tag machen und an sich stimmt das auch Teils. Wir verbringen fast den ganzen Tag zusammen im Auto also lügen wir sie quasi garnicht an.

"Bist du schon aufgeregt?" fragte mich Edward leicht besorgt. "Ja ein wenig." Seufzen richtete ich mein Blick aus dem Fenster. "Ich hoffe ihn geht es gut." Edward lachte nun leicht auf. "So wie ich Chris kennen gelernt habe glaube ich das er schon aushält paar Wochen im Knast zu sitzen, also mach dir kein Kopf."

Er hat recht. Chris hat schon schlimmeres überstanden. Trozdem mache ich mir riesen Sorgen um ihn. Schließlich kann er auch eine verdammt groß Klappe haben und ich weiß nicht ob das seinen mit Insassen gefällt. Ich kann nur hoffen das Chris nichts dummes anstellt.

"Hat Logan dir eigentlich jetzt endlich mal geschrieben woher er diesen Jordan Typen kennt?" fragte Edward mich nun.

Nach dem wir Logan vor drei Tagen besucht hatten ist Logan sofort abgehauen um etwas zu erledigen und ohne uns zu erzählen woher er nun diesen Jordan Sullivan kennt. Als ich ihn dann angeschrieben hatte und gefragt hatte ob er uns aufklären könnte meinte er nur, dass er sich um den Typ kümmern wird.

"Nein, aber er meinte er wird sich um ihn kümmern. Keine Ahnung was er damit genau meint, aber ich glaube das will ich auch nicht wissen." antwortete ich worauf hin er nickte. "Ist vielleicht echt besser so, nicht das wir auch noch bei Chris landen."

Wenn ich ehrlich bin wäre mir das lieber als so wie es jetzt ist. Lieber wäre ich mit Chris zusammen eingesperrt anstatt jetzt so weit weg von ihn zu sein. Ich weiß echt nicht wir lange ich es noch aushalte ihn nicht bei mir zu haben. So lange wie jetzt waren wir noch nie auseinander. Klar bei unseren Streit haben wir auch etwas länger nicht geredet, aber wir haben uns wenigstens ab und zu mal kurz gesehen womit ich wusste das es ihm gut geht.

"Wir sind da." holte Edward mich aus meinen Gedanken. "Sicher das du nicht mit rein kommen willst anstatt hier im Auto zu warten?" fragte ich ihn woraufhin er nickte. "Ja. Ihr beide solltet Privatsphäre haben, aber grüß ihn von mir und sag ihm das ich alles dafür tuen werde um ihn da raus zu bekommen und dich glücklich zu machen."

Tief atmete ich durch und stieg dann aus den Auto aus. Mit wackeligen Beinen ging ich auf den Eingang für die Besucher zu. Jetzt trennen mich nur noch ein paar Sicherheits checks von Chris. Die ganze Nacht lang habe ich mich schon seelisch auf die ganzen Prozeduren vorbereitet. Trozdem waren die ganzen durchsuchungen unangenehm.

"Erstes Mal hier?" fragte mich eine Junge Frau, als sie mich Durchsuchte. Leicht unsicher nickte ich. "Wen besuchst du, wenn ich fragen darf?" fragte sie und lächelte mich freundlich an. "Alles gut. Ich besuche mein Freund." erzählte ich ihr woraufhin sie mich mit einen leicht traurigen Blick anguckte. "Du wirst dich an das alles hier schnell gewöhnen. Für jeden ist das am Anfang erstmal komisch." Da bin ich mir nicht so sicher ob ich mich hier dran gewöhnen kann.

"So, du kannst weiter gehen." sagte sie als sie fertig war woraufhin sich eine Tür öffnete. Von einem Justiz Beamten wurde ich in einen langen Raum geführt in dem viele Besucher saßen.

Unsicher von der Situation setzte ich mich auf einer der freien Stühle und wartete auf Chris. Während dessen beobachtete ich unauffällig die Leute um mich herum.

Diese ganze Situation ist einfach nur verrückt. Ich sitze hier zusammen mit Mördern, Vergewaltigern und anderen Straftätern in einen Raum und nur durch eine dünne Wand und Fenstern von ihnen getrennt. Verdammt, Chris sitzt mit dennen zusammen beim Essen und in einer Zelle.

Zwar will ich nicht abwertend klingen und Vorurteile haben, doch auch die meisten der anderen Besucher sahen nicht gerade harmlos aus. Ich bin hier fehl am Platz. Chris ist hier fehl am Platz!

Die Tür auf der Seite der Insassen öffnete sich aufeinmal und Chris kam in den Raum. Sofort machte sich Erleichterung in mir breit als ich sah das er keine sichtbaren Verletzungen oder anderes hatte.

Planlos guckte Chris sich um, doch als er mich dann sah bildete sich sofort ein Lächeln in seinen Gesicht. Er setzte sich gegenüber von mir und sofort griffen wir beide nach dem Telefon.

"Oh mein gott, Chris, geht es dir gut?" redete ich sofort drauf los und schon wieder bildeten sich Tränen in meinen Augen. Eigentlich habe ich mir geschworen für Chris stark zu bleiben, doch war ich gerade einfach nur erleichtern und glücklich Chris zu sehen.

"Glaub mir wir werden alles tuen um dich hier raus zu holen!" sprach ich einfach das aus was mir auf der Seele lag. "Ich werde herausfinden wer dir das alles angetan hat und werde diese Person persönlich das Leben zur Hölle machen!" "Ash ich..." wollte Chris mich unterbrechen jedoch nahm ich es in dem Moment nicht wirklich wahr.

"Wir stehen hinter dir und..." "Ash, es.." "uns ist egal wie weit wir gehen müssen um dir zu helfen." redete ich einfach weiter. "Verdammt Ash, es tut mir leid." schaffte es Chris nun endlich auch zu Wort zu kommen. Überrascht guckte ich ihn an und sofort bildeten sich noch mehr tränen in meinen Augen.

"Du musst dich für garnichts entschuldigen." schluchzte ich. "Doch muss ich. Hätte ich niemals wieder angefangen für Logan zu arbeiten wäre es niemals so all dem gekommen." sagte Chris, dabei rollte ihn eine Träne über seine Wange.

Chris sollte ich vielleicht erstmal nicht erzählen das Logan von all dem weiß und uns helfen will. Er soll sich um sowas erstmal keine Gedanken machen.

"Es ist ok. Wir werden eine Lösung finden und es ist nicht deine Schuld. Ich weiß das du niemanden umgebracht hast und das werde ich auch beweisen." sagte ich und wischte mir nun meine Tränen weg die mir mittlerweile ebenfalls über die Wangen rollten. "Aber..." "Kein aber."

Stilke herrschte nun für einen kurzen Moment in der wir uns einfach nur anguckten. Je länger ich hier sitze und Chris sehe, desto mehr vermisse ich es in seinen Armen zu liegen. Es würde es schon ein wenig besser machen wenn ich seine Hand halten könnte, doch nicht mal das ging wegen der dicken Scheibe zwischen uns.

"Du hast es nicht verdient das alles durch machen zu müssen." sagte Chris nun und guckte traurig auf den Tisch vor ihn. "Du auch nicht." Chris lachte auf und guckte dann wieder hoch. "Ich vermisse dich Ash." sagte er nun und lächelte dabei traurig. "Ich dich auch."

"Bist du eigtlich wütend auf mich weil ich Lia und dein Vater zur Hilfe geholt habe?" fragte ich nun leicht unsicher. "Nein, nicht ansatzweise. Ich gebe zu das ich nicht gerade begeistert bin mit meinem Vater reden zu müssen, aber ich weiß das du mir nur helfen willst und er wahrscheinlich meine einzige Hoffnung darauf ist nur die Hälfte meines Lebens hier sitzen zu müssen und nicht mein ganzes." sagte er woraufhin sich noch mehr Erleichterung in mir breit machte, doch gleichzeitig würde ich traurig.

"Sag sowas nicht. Wir werden eine Lösung finden. Ich liebe dich, bitte vergiss das niemals!"

Naaaa

Ich hoffe euch geht es allen gut und das euch das Kapitel gefallen hat.

Irgendwie bin ich in dem Kapitel besonders stolz auf Ash, keine Ahnung wieso, aber es ist so :)

Like We Used To DoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt