Sicht von Miranda
Nach Jahren hatte ich endlich mal eine Chance. Mein Entführer hat mich nicht angekettet, nachdem er mich gefoltert hat. Ich konnte versuchen von hier zu verschwinden. Ich wusste nicht, wie lange ich nun schon hier bin. Mehrere Jahre. Seit ich denken kann, bin ich hier. Sprechen kann ich kaum, nur das Nötigste. Langsam schlich ich mich zur Tür. Diese war sehr schwer. Sie ging mit einem lauten Quietschen auf. Als ich bemerkte, dass er noch hier sein konnte, rannte ich einfach los. Ich rannte so schnell ich konnte. Es war ein sehr langer Gang. Ich bog um unendlich viele Ecken, irgendwann kam eine Tür vor mir. Es war eine Holztür. Ich versuchte sie zu öffnen und mit einem lauten Klacken ging sie dann auch auf. Und ich rannte weiter. Ich rannte, rannte und rannte. Nach Ewigkeiten fiel ich, völlig außer Puste, hin. Ich versteckte mich hinter einem Baum und atmete still und leise. Wenn er mich verfolgt hätte, hätte er mich eingeholt. Ich zog meine Knie an und legte meine Arme darum. Tief durchatmen. Ich hatte es geschafft. Ich war von dort geflohen. Doch was jetzt? Ich weiß nichts aus meinem Leben. Oder überhaupt vom Leben. Ich war in einem Wald und es war Nacht. Ich war einige Minuten gerannt. Mir wurde kalt, denn ich hatte nur eine kurze Hose und ein viel zu großes T-Shirt an. Ich muss hier weg. Ich muss weg von ihm. Einfach verschwinden. Ich wolle gerade aufstehen, da hörte ich von weitem Schritte. Sie wurden immer langsamer. Ich bekam Panik. Er war es. Er musste es sein. Oh Gott, bitte lass ihn mich nicht finden.
"Ich weiß, dass du hier irgendwo bist!" rief er. Ja, er war es. Nein, das durfte nicht sein.
Ich hörte seine Schritte näher kommen.
"Komm raus!" rief er, diesmal lauter. Ich zuckte zusammen, als ich merkte, dass er nur noch zwei Meter entfernt von mir sein konnte. Ich versuchte meine Luft anzuhalten. Ich bewegte mich keinen Millimeter mehr. Er durfte mich nicht finden.
Auch er bewegte sich nicht. Zumindest hörte ich nichts mehr.
Ich lauschte weiter. Bis er "Tu das nie wieder." in mein Ohr flüsterte. Ich sprang auf und versuchte wegzurennen. Doch er packte mich an meiner Hüfte und zog mich wieder zu sich. Ich fiel hin. Ich lag am Waldboden und er kniete sich auf mich.
"Ich hätte das an deiner Stelle nicht getan." Er grinste mich böse an, hob mich hoch und trug mich wieder in das Gebäude. In mein Gefängnis. Ich war so kurz davor. Ich hätte es schaffen können.
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The Story of a girl
TerrorEin Mädchen wurde vor 5 Jahren entführt. Werden ihre Entführer geschnappt, von Shane Collins. Er hat nach mehreren Jahren den Fall aufgenommen. Das Mädchen war damals 4 Jahre alt. Ist sie tot? Oder wird sie noch gefunden?