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Bei Can angekommen, brachte er mich in sein Zimmer.
„Wir müssen leise sein, meine Mutter ist am schlafen." warnte er mich.
Er gab mir einen Hoodie und eine Jogginghose von ihm. Ich zog mein Hemd aus.
„Dein Arm wird immer schlimmer." sagte er und verzog sein Gesicht. Er hatte Recht, es sah schlimm aus.
„Das kann doch nicht nur wegen dem Mädchen sein, die gegen dich gelaufen ist."
„Ich bin mir sicher, sie hat das extra gemacht."
„Ich hol dir eine Schmerztablette. Zieh du dich an."
Ich zog mich aus und zog die Jogginghose an. Während ich dabei war, das Oberteil anzuziehen, platzte Can ins Zimmer rein. Der Hoodie fiel mir aus der Hand und ich bedekte meine Oberweite mit meinen Armen. Das war so klar, dass das passieren wird.
„Ähh... sag bescheid, wenn du fertig bist." sagte er und ging aus dem Zimmer.
Ich zog mir schnell das Oberteil an.
„Fertig"
Er kam rein und gab mir ein Glas Wasser und eine Tablette. Ich schluckte die Tablette und trank das Wasser. Auf seiner Komode bemerkte ich einen Kuscheltier. Ich nahm es und musste lächeln. Can lehnte sich an der Komode an und lächelte auch.
„Gehört das dir?" fragte ich ihn
„Ja, hatte mir mein Vater geschenkt."
„Wo ist dein Vater?" Er guckte auf den Boden.
„Tod." Ich legte das Kuscheltier wieder hin und berührte seinen Arm.
„Can es t-" er unterbrach mich.
„Entschuldige dich nicht, du konntest es nicht wissen. Leg dich ruhig hin." sagte er und zeigte auf das Bett.
Ich tat das was er sagte und legte mich hin.
„Ich schlafe im Wohnzimmer, wenn was ist, weck mich einfach auf."
„Was willst du im Wohnzimmer, schlaf hier."
„Ist das okay für dich?"
„Ja klar."
Ich machte ihm Platz, damit er sich hinlegen konnte
„Ich zieh mich schnell um."
Er zog seine Jogginghose und sein Pullover aus. Nun stand er in Boxershorts vor mir. Ich wollte weggucken, aber ich konnte nicht. Meine Augen waren auf seinen Oberkörper gerichtet. Ich musste lächeln und biss mir auf die Lippe. Was mach ich hier gerade dachte ich mir. Doch als er sich zu seinem Kleiderschrank umdrehte, verging mir mein Lächeln.
„Was ist mit deinem Rücken passiert?" fragte ich. Auf seinem Rücken waren Narben zusehen.
„Nichts." war seine Antwort. Ich stand auf und ging zu ihm. Ich strich ihm über seinen Rücken eher gesagt über die Narben.
„Tut das weh?" fragte ich und guckte zu ihm.Er drehte seinen Kopf leicht zu mir.
„Nein"  Er zog sich ein Shirt an un ging zum Bett. Ich kletterte über ihm zu meiner Seite des Bettes.
„Wer hat das gemacht?"
„Es ist vor Jahren passiert. Ist unwichtig, vergiss es einfach."
„Schläfst du jetzt."
„Ich bin sehr müde, aber wenn du nicht schlafen willst, können wir auch reden oder du kannst auch Fernsehen gucken."
„Nein nein, schlaf du."
„Gute Nacht."
„Ja, gute Nacht."
Ich legte mich auch hin, aber konnte nicht schlafen. Durch das ganze hin und her rennen ist mir der Schlaf vergangen. (sagt man das so haha) Ich schloss meine Augen und versuchte zu schlafen. Es vergingen um die 30 Minuten, aber es ging einfach nicht. Ich dachte über gestern nach, was alles passiert ist. Obwohl wir eigentlich nicht viel gemacht haben und es fast zu einer Schlägerei gekommen ist, war es ein toller Tag. Wir hätten uns ja auch fast geküsst, hätte ich es nicht verbockt. Was wäre eigentlich nach dem Kuss passiert? Wären wir jetzt zusammen?
Ich wurde durstig und wollte eigentlich Can aufwecken, aber das wäre unnötig, wenn ich ihn nur deswegen aufwecken würde. Er wirkte auch die ganze Zeit sehr müde. Also entschied ich mich dazu die Küche zu suchen. Glücklicherweise war die Küche in der Nähe von Can's Zimmer und die Tür war offen, sodass ich schnell fündig wurde. Ich nahm mir ein Glas, doch als ich nach der Wasserflasche greifen wollte, stoßte ich mein Zeh an den Tisch und das Glas fiel mir aus der Hand. Ich bückte mich, um die Scherben aufzusammeln.
„Was ist passiert" hörte ich Can fragen, der am Türrahmen stand.
„Ich..Es tut mir leid ich mach das jetzt sauber."
„Nein fass das nicht an, du wirst dir noch wehtuen."
„Nein alles gut. Ich krieg das h- AUU" Natürlich schnitt ich mich an einer Glasscherbe.
„Ich hab's dir gesagt." Ich ging zu ihm und er schaute sich meine Hand an.
„Can was ist passie-" Es war Bene, der ebenfalls am Türrahmen stand, aber er war nicht alleine.
„Azra?!" sagte ich etwas lauter.
„Hayat?" sagte sie im selben Ton
„Cocuklar noldu? (Kinder was ist passiert?)" kam die, ich denke mal, Mutter von Can. Als sie meine Hand bemerkte, kam sie auf mich zu und nahm meine Hand in ihre.
„Hast du dich an den Glasscherben geschnitten." fragte sie mich
„J-ja es tut mir leid, es ist mir aus der Hand gefallen."
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Bene Oglum (Mein Sohn) bringst du mir mal den Verbandskasten."
Sie desinfiezirte meine Hand und machte ein Verband dran.
„Ich mach das mit dem Staubsaugen sauber. Passt auf, das ihr nicht drauf tretet."
„Danke." sagte ich und sie lächelte mich an. Wir gingen alle aus der Küche raus.
„Hayat was machst du hier?" fragte sie mich.
„Ich? Was machst DU hier?"
„Geht alle ins Wohnzimmer, dann können wir reden." sagte Can.
Im Wohnzimmer setzen wir uns alle hin. Ich wartete nur auf die Erklärung von Azra. Eigentlich hatte ich ja schon eine Vermutung.
„Und?" sagte ich damit sie anfing zu erzählen.
„Erzähl du zuerst." ich seufzte.
„Bei mir ist es ganz einfach: ich hab mein Schlüssel vergessen, meine Mutter ist nicht zu Hause, Elisa geht nicht an ihr Handy bei dir könnte ich ja auch nicht schlafen, also schlaf ich heute hier."
„Ich hatte mich mit Bene getroffen, aber es wurde spät also hab ich meiner Mutter gesagt, dass wir beide bei Elisa übernachten, damit wir mehr Zeit verbringen können."
„Ich hab auch meiner Mutter gesagt, dass wir bei Elisa übernachten." sagte ich und wir lachten.
„Seid ihr zusammen?" fragte Can.
„Nein, wir beide doch nicht." sagte Azra.
„Wieso nicht?" fragte Bene.
„Ja weil es einfach nicht geht, wir sind Freunde."
„Freunde. Ja wir sind sehr gute Freunde. Du bist sowieso nicht mein Typ." Azra guckte ihn mit halb offenen Mund an.
„Du bist auch nicht mein Typ."
Can und ich sahen uns an und lachten.
„Erzähl, wie habt ihr euch kennengelernt, wann und wieso erzählst du mir nichts." forderte ich sie auf.
„Lass uns später reden. Ich will schlafen. Azra schlafen wir zusammen?" fragte sie mich und stand auf.
„Nein!" sagte ich schnell. Alle guckten mich an.
„Ich mein ja."
„Bene lass uns in deinem Zimmer schlafen, die Mädchen können dann in mein Zimmer." sagte Can. Er guckte mich.
„Tut deine Hand weh?"
„Nein, alles gut." versicherte ich und lächelte ihn an.
Azra und ich gingen ins Zimmer von Can. Ich war sauer auf sie, weil ich wegen ihr nicht mit Can schlafen konnte.
„Danke, ehrlich. Du hast alles verbockt."
„Was meinst du?"
„Ich kann ja nichts dafür, dass es mit dir und Bene nicht gut läuft, aber wieso musst du mir und Can im Weg stehen. Lass mich doch einfach mit ihm zusammen schlafen."
„Hayat, sorry. Ich hab gar nicht daran gedacht wirklich."
„Nicht nur deswegen, warum erzählst du uns nichts? Was soll das, sind wir etwa nicht mehr deine Freunde? Ich habe euch alles erzählt, was mit mir und Can ist. Jetzt komm mir auch nicht mit „Ich wollte es euch erzählen". Wann? Wenn ihr schon geheiratet habt und du schwanger bist?" Sie guckte mich verstört an.
„Was ist los mit dir?" Ich atmete tief ein und aus.
„Ich glaub zu wenig schlaf."
„Lass uns nicht wegen Jungs streiten." sagte sie.
„Du hast Recht, ich hab übertieben."
„Und morgen erzähle ich euch alles. Versprochen. Ich bin jetzt aber sehr müde, lass uns schlafen." Ich nickte und wir legten uns hin. Mir fiel Can's Kuscheltier ein. Ich stand auf und greifte nach ihm.
„Was machst du?" fragte mich Azra.
„Nichts, schlaf du." Ich legte mich mit dem Kuscheltier hin und schlief auch schon.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 29, 2020 ⏰

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Playboy aus der Hood | Pashanim030Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt